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CHRONIK
 der St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft
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der St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft
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CHRONIK
der St. Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft

Wie schon Peter Joerres 1903 freimütig bekannte, ist das „Gründungsdatum“ 1403 ein wohlbegründetes, aber nur angenommenes Datum. Die Problemlage hat sich seit Peter Joerres kaum verändert. Wenn wir uns aber die im ältesten Seelenbuch von 1655 genannten adeligen Mitglieder näher anschauen, können wir das Gründungsjahr der Bruderschaft näher eingrenzen. Dort werden Junker Dietrich Blankart und seine Frau Elisabeth als Mitglieder genannt. Dietrich ist für 1398 und 1423 belegt. Er ist vor 1430 gestorben. An zweiter Stelle müssten Junker Heinrich Kolb und seine Ehefrau Guda Schönhals stehen. Heinrich ist für 1405 bis 1438 urkundlich belegt. Er starb 1443. Heinrichs Bruder Johann und seine Ehefrau Agnes sind für 1423 und 1446 nachgewiesen. Erwähnt werden müssen auch noch die frühen Mitglieder Johann von Einenberg und seine Ehefrau Lisa von Langenau. Beide heirateten 1399. Johann ist nachweislich 1438 gestorben. Aus dem Todesjahr des Junkers Dietrich Blankart ist abzuleiten, dass die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Ahrweiler mit Sicherheit vor 1430 gestiftete worden sein muss. 

Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Schützen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit ihrem Landesherrn, dem Erzbischof und Kurfürst von Köln, Heerfolge geleistet haben. Der letzte Kampf-einsatz ist bislang für 1632 zur Verteidigung der kurkölnischen Stadt Linz gegen die Schweden belegt. 

Hinter dem Namen Schützen verbergen sich mannigfaltige Funktionsträger. Am häufigsten werden die Feldschützen, deren äußeres Zeichen der Schützenstab war, genannt. Laut Stadtordnung (ca. 1510) gab es in Ahrweiler deren elf, die jährlich vom Stadtrat gewählt wurden. Sie sollten van gu-ter famenn dazu bequehme und burger seien, die alle der leut eigen erffschafft binnen dem bezirck und herlichkeit Arweiler gelegen hueden. Damit ist die Aufgabe der Feldschützen hinreichend beschrieben. Dann gab es 14 Nachschützen, die ab dem Jahre 1602 belegt sind. Das waren eigens zur Erntezeit eingesetzte Flurhüter, die in Buden oder Zelten in den Weinbergen Tag und Nacht Wache hielten. 

Eine noch nicht vollständig geklärte Formation sind die „bürgerlichen“ Schützen. Diese Schützen übten das Amt von „Hilfspolizisten“ aus. Sie werden im 17. Jahrhundert als bürgerliche, deputierte oder aufgebotene Schützen bezeichnet. Erst 1741 taucht ein anderer Name auf: Custodis. Ihre Aufgabe war die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit, die Einhaltung von Ruhe und Ordnung. Beispielsweise werden sie bei Verhaftung, Abführung und Bewachung inhaftierter Delinquenten oder für die Exekution, d.h. Beitreibung der Steuern, Geldstrafen usw. erwähnt. Eine Meldung aus dem Jahre 1634, wonach jede Hut vier bequeme Personen als Schützen melden soll oder eine Notiz aus dem Jahre 1637, wonach die Huten etliche Schützen als streifende Rotten ansetzen sollen, gibt uns die Gewissheit, dass diese Schützenformation nicht mit den Schützen der Sebastianus-Bruderschaft identisch ist. Wenn wir bedenken, dass sich in der Schützenbruderschaft überwie-gend die städtische Oberschicht befand, ist klar, dass die Mitglieder dieser Bruderschaft nicht für Büttelaufgaben herangezogen werden konnten. Allerdings lassen die Quellen nicht immer mit hin-reichender Sicherheit erkennen, welche Schützenformation gerade gemeint ist. 

Auch nicht abschließend kann etwas über die immer wieder in den Ratsprotokollen jährlich genannten, in dieser Chronik nicht aufgeführte, Schützennüsse gesagt werden. Offensichtlich gab es neben den Stadtnüssen, also Nussbäumen, die der Stadt gehörten, auch Nussbäume, die den Schützen gehörten. Aber augenscheinlich hat die Stadt die Erträge dieser Schützen-Nussbäume selbst vereinnahmt. Wie denn auch insgesamt festgestellt werden muss, dass die Bruderschaft ganz unter Kuratel der Stadt stand. Ob es sich um die Ernennung der Schützenmeister oder die Kassenführung handelte, die Entscheidungen traf der Rat der Stadt Ahrweiler. Andererseits kam die Stadt auch ihren Pflichten beispielsweise bei der Ausrüstung oder Alimentation der Schützen nach. 

Als Quellen für die Chronik dienten die städtischen Rechnungsbücher von 1484 bis 1789, die Ratsprotokolle von 1602 bis 1794 und verschiedene Urkunden, alle gedruckt in „Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 1-6, bearb. von Hans-Georg Klein, weiter das „Seelenbuch“ der Gesellschaft und die Protokolle.

1473

Am 13. September stiftet Irmtrud Scheffen, die Witwe des verstorbenen Peter Scheffen, einen Altar zu Ehren des hl. Sebastian in der Pfarrkirche zu Ahrweiler.

1474

Peter Muylman, Bürger zu Ahrweiler, errichtet sein Testament. Darin vermacht er der Bruderschaft des heiligen Sebastian eine nicht genannte Summe Geldes und zwei Pfund Wachs.

1487

Die Stadt Ahrweiler schenkt den Schützen zum Vogelschießen 4 Quart [1 q ca. 1,8 l] Wein zum Verzehr auf der Helle (= Rathaus auf dem Markt). Das Quart kostet 20 Heller. Als die Schützen in diesem Jahr nach Bonn und Linz zum Wettschießen gehen, stiftet die Stadt 8 Mark. Für das ganze Jahr über gibt die Stadt den Schützen 24 Mark für den Schankwein.

1488

Auch in diesem Jahr gibt die Stadt den Schützen für den Schank das Jahr über 24 Mark. 34 Schützen müssen ausrücken, als im Andenthal ein großer Keiler auftaucht. Nachdem die Schützen heimgekommen sind, erhalten sie von der Stadt jeder 1 Drikop (= ½ Quart) Wein und einen Weck. 

1491

Für den Schank das Jahr über stiftet die Stadt den Schützen wiederum 24 Mark. Für den Empfang nach dem Vogelschuss auf der Helle gibt die Stadt vier Quart Wein zu je 20 Heller. Die Bachemer haben ein Wildschwein geschossen. Zu dem Gelage laden sie den Pastor und ein Teil Schützen ein. Der Vogt und Bürgermeister Gotthard Gurtzgin reiten nach Bonn in einer Beschwerdesachen gegen Ludwig Blankart. Drei Schützen begleiten sie.

1492

Am Fronleichnamstag erhalten die Schützen acht Quart Wein (zu je 28 Heller), weil sie die Prozession in ihren Harnischen begleitet haben. Es sind insgesamt 84 Schützen und Junggesellen. Für den Nachmittag gibt die Stadt ihnen noch einmal 62 Quart Wein, dazu Weißbrot und Käse. Als dann auf der Helle weiter gefeiert wird, stiftet die Stadt noch einmal fünf Quart Wein und Weißbrot, das heißt, dass die Schützen an diesem Tag über 170 Liter Wein konsumiert haben.
Für den Schank das Jahr hindurch erhalten die Schützen wieder 24 Mark. Für den Empfang nach dem Vogelschießen gibt die Stadt auf der Helle vier Quart Wein aus, jeder Quart zu 5 Schillinge. Der Abt von Prüm besucht die Schützen auf dem Green. Die Stadt stiftet dazu 14 Quart Wein. Abends feiern die Schützen, die Schöffen und Hutenmeister auf der Helle. Die Stadt gibt für den Verzehr 8 Mark. Als die Schützen ein Wettschießen zusammen mit denen von Sinzig, Linz, Remagen, Altenahr und Königsfeld veranstalten, gibt die Stadt zwölf Quart Wein.

1493

Für den Empfang auf der Helle nach dem Vogelschießen stiftet die Stadt vier Quart Wein, zu je 20 Heller. Das Jahr über erhalten sie für ihren Schankwein die übliche Summe von 24 Mark. Dafür konnte man sich in diesem Jahr ca. 86 Quart Wein kaufen. Das sind immerhin fast 200 l. Der Erzbischof fordert die Schützen schriftlich zur Teilnahme an einem Kriegszug auf. Es soll gegen Sittard gehen. Es wird in den Quellen nicht klar, ob die heutige niederländische Stadt oder das Dorf Sittard bei Viersen gemeint ist. Der Stadtbote Paul wurde wegen der Heerwagen nach Rheinbach geschickt.
Als die Schützen in diesem Jahr ihr Schießspiel auf dem Green durchführen, sind die Schützenbrüder aus Bonn, Linz und Siegburg da. Die Stadt stiftet 18 Quart Wein. Meister Thees hat im Auftrag der Stadt den Königsvogel angefertigt. Als der Vogel geschossen ist, feiert man auf der Helle. Die Stadt stiftet 4 Quart Wein zu je 20 Heller. Zum Schankwein für das Jahr über gibt die Stadt die übliche Summe von 24 Mark. Wegen des Feldzuges werden Boten nach Brühl und Bonn geschickt.
Beim jährlichen Wettschießen sind diesmal die Schützenbrüder von Bonn, Linz, Siegburg und andere zu Gast. Die Stadt stiftet 18 Quart Wein. Für das Wettschießen in Bonn gibt die Stadt eine Beihilfe von 8 Mark.

1495

Als Schankwein für das Jahr über gibt die Stadt wieder die üblichen 24 Mark. Nach dem Vogelschuss wird auf dem Rathaus gefeiert. Die Stadt stiftet 4 Quart Wein. Auf dem Green findet ein Wettkampf statt. Die Stadt gibt für die Auswärtigen 4 Quart Wein zu je 14 Heller.
Vier Schützen begleiten den Bürgermeister Gotthard Gurtzgin, Tilman Gurtzgin und Simon Knieps an den Rhein. Die Schützen erhalten für 2 Mark Suppe und Wein. Als sie heimkommen, gibt die Stadt ihnen noch einmal 2 Quart für jeden. Als Tilman Gurtzgin und Simon Knieps zum Landtag reiten, werden sie von zwei Schützen begleitet.

1500

Bei der Fronleichnamsprozession gehen die Schützen wieder in ihren Harnischen mit. Die Stadt gibt ihnen 14 Mark für ihre Feier auf dem Schützenhaus. Für den Schankwein das Jahr hindurch gibt die Stadt wiederum 24 Mark. Für den Empfang nach dem Vogelschießen auf der Helle stiftet die Stadt 4 Quart Wein.
Als unsere Schützen einen Wettkampf in Koblenz besuchen, gibt die Stadt ihnen 3 Quart zu je 10 Heller und als Beihilfe 8 Mark. In diesem Jahr begleiten die Schützen die Fronleichnamsprozession wieder in ihren Harnischen. Dafür erhalten sie für die Nachfeier auf ihrem Schützenhaus 14 Mark. Für den Empfang auf der Helle nach dem Vogelschuss gibt die Stadt vier Quart Wein. Zum Schank durch das Jahr empfangen die Schützen von der Stadt die übliche Summe von 24 Mark.

1501

Nach der Fronleichnamsprozession, die die Schützen wieder in ihren Harnischen begleiten, gehen sie mit Bürgermeister, Schöffen und anderen Bürgern zum Schützenhaus und feiern dort weiter. Die Stadt gibt für etwas mehr als 14 Mark aus.
Für den Empfang auf der Helle nach dem Vogelschießen stiftet die Stadt 4 Quart Wein. Als Beihilfe für den Schankwein das Jahr über gibt die Stadt, wie üblich, 24 Mark. Schlaun und andere von Rheinbach sind hier zum Schießen. Die Stadt gab ihnen 7½ Albus.
Hans Armbrustmacher und Schaene sind zum Schießwettbewerb nach Koblenz. Die Stadt schenkt ihnen dafür 3 Hornsche Gulden.

1508

Am Servatiusmarkt ziehen sechs Schützen im Harnisch in der Stadt auf. Sie haben die Aufgabe, Wacht zu halten, denn es ist eine Warnung vor Auswärtigen eingegangen, die einen Kampf anzet-teln wollten. Die Schützen erhalten 2 Quart Wein. Nach dem Vogelschuss stiftet die Stadt 2 Quart zu 20 Heller und 2 Quart zu 3 Schillinge. Auch in diesem Jahr gibt die Stadt den Schützen wieder 24 Mark für ihren Weinkonsum.
Beim Wettschießen auf dem Green sind auch die Söhne des Grafen von Virneburg anwesend. Die Stadt stiftet 12 Quart Wein. Anschließend verzehren die Schützen auf dem Gewandhaus 8 Quart Wein.

1510

Während des Heerzuges des Kölner Erzbischofs gegen den Herrn von Reiferscheid liegen die Schützen in Bonn. An Verpflegungs-kosten zahlt die Stadt 34 Mark 2 Schillinge. Als die Schützen nach Bonn zu einem Schießwettbewerb fahren, gibt die Stadt eine Beihilfe von 8 Mark 4 Schilling. Zum Schießwettbewerb in Ahrweiler auf dem Green, an dem die Schützenbrüder aus Bonn, Linz und anderen Städten teilnehmen, gibt die Stadt 10 Quart Wein, jedes zu 16 Heller. Den Gästen lässt die Stadt noch 18 Quart Wein in die Herberge bringen.

1571

Im Streit mit den Jeulsche um die Kirmes zu Bachem schreibt Kurfürst Salentin, die Schützenmeister und die einspenninge [Junggesellen] sollen dem Vogt Saltzfaß bei der Durchsetzung der erzstiftischen Rechte in Bachem beistehen.

1602

Am 10. Mai gibt der Rat den Schützen Reisegeld, weil diese am Pfingstmontag in Köln an einem Wettschießen teilnehmen. Am selben Tag erhält auf Antrag der Schützenmeister Georg Armbrustmacher und Hermann Alden die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft von der Stadt vorab die sechs Gulden zur Steur der gehaltenen Prung [Umzug mit der Fronleichnamsprozession], vur diesmal ad Exercitia [zur Übung] des schiessenß 12 Gulden cölnisch Praemia [als Preis].

1603

Am 12. Juni bittet Georg Armbrustmacher im Namen der Schützenbruderschaft um einen Zuschuss von 18 Gulden. Der Rat bewilligt das Geld mit der Auflage, nächstens den Antrag vor Fronleichnam zu stellen.

1609

16. Oktober: Peter Schonen hat den Schützenweinberg in Händen und hat seit etlichen Jahren die Pacht davon nicht mehr entrichtet. Deshalb bitten die Schützen den Rat, ihm den Weingarten wegzunehmen. Der Rat befiehlt dem Schonen, mit dem Schützenmeister Rechnung zu halten und seine Schulden zu begleichen. Hiermit haben wir den ältesten Beleg für einen schützeneigenen Weinberg.

1611

Am 8. Juli erhält der Jude Simon zu Dernau von der Stadt 4 Gulden. Er hat die Glasfenster auf dem Schützenhaus auf der Schützbahn repariert.

1612

Die Schützenbruderschaft bittet am 1. Juni den Rat, den Vogel aufrichten und die Gesellschaft halten zu dürfen. Der Rat gibt die Erlaubnis, dies wie gewonlich zu tun. Die Schützenmeister Plonius und Matern Sonntag bitten am 12. Juni den Rat, am kommenden Fronleichnamsfest als Beihilfe zum Verzehr 6 Gulden zu bewilligen. Der Rat stimmt zu und erklärt, er wolle am Ende des Jahres weitere 6 Gulden geben, wenn die Schützen auf ihrer Schießbahn fleißig das Schießen üben.
Tilman Gies und Johann Dahm bitten den Rat, den Bürgersöhnen und Junggesellen zu erlauben, am kommenden Sonntag den Vogel schießen zu dürfen. Der Rat stimmt zu. Beide Antragsteller müssen sich aber verbürgen, dass keine Unfälle und keine Schäden entstehen. Sie sollen jedes Gezenck, Schlegerei oder andere Onroir unterbinden und dafür sorgen, dass alles in Einigkeit und Zucht ablaufe. Das alte Fendlein wurde ihnen für diesmal bewilligt. Es soll zurückerstattet werden, das heißt die Fahne der Junggesellenschützen war im Eigentum der Stadt.

1620

Am 29. Mai bitten die Zunftmeister der St. Sebastianus-Bruderschaft den Rat um die Erlaubnis, das Schützenfest feiern zu dürfen. Der Rat gewährt ihnen das gewonliche Exercitium. Am 3. Juli bewilligt der Rat den Schützen auf Antrag der Schützenmeister Adolf Bitter und Wilhelm von Euskirchen 6 Gulden zur Übung des Schießens. Im Oktober überlegt der Rat, ob nicht eine Rotte der Oberhut nachts zur Wache auf dem Schützenhaus stationiert werden solle.

1622

Der Rat bezahlt am 19. August den Schützen auf Antrag von Damian Joerres zur Beihilfe für ihr Schießspiel 2 ggld.

1626

Auf Bitten des Schützenzunftmeisters Damian Joerres bewilligt der Rat am 15. Mai den Schützen, an Pfingstmontag das gewöhnliche Schießen zu halten, wie es ihnen von alters her zusteht.

1631

Nach altem Brauch erhalten die Schützen von der Stadt 6 Gulden (= 24 Mark) als Trinkgeld. Am 14. Mai reisen der Baumeister Pützfeld und Hans Wilhelm Stapelberg nach Bonn. Vier Schützen begleiten sie. Die Abordnung bleibt drei Tage weg. Am 1. Juni wird der Vogel auf der Ahrportze aufgesetzt. Nach altem Brauch wird denen, die den Vogel aufsetzen, 4 Quart Wein gegeben. Als der Vogel geschossen ist, lässt die Stadt 1 Flesch Wein (= 2 Quart) an die Ahrportze bringen. Diejenigen, die die Vogelstange ablassen, erhalten ebenfalls 2 Quart. Der Name des Königs ist unbekannt. Der Rat stiftet er neuen Majestät 6 Viertel Wein. Bei der Fronleichnamsprozession wird bis 1794 eine Statue des hl. Sebastian mitgetragen. Die vier Träger erhalten von der Stadt eine Belohnung in Form von 2 Quart Wein. In diesem Jahr wird das „Sebastianibildnis“ von vier Junggesellen getragen.
Am 25. Juni 1631 beginnt in Bonn der Landtag. Bürgermeister Develich und Baumeister Pützfeld, die Ahrweiler Deputierten, werden von drei Schützen begleitet. Beim Abmarsch verzehren die Schützen für 1 Gulden 12 Albus. In Bonn „Im Helm“ verzehren sie für 2 Gulden. Dann schickt der Bürgermeister sie nach Hause und gibt ihnen 1 Gulden Zehrgeld mit. In Ahrweiler angekommen gehen die Schützen in den „Grünen Wald“. Dort machen sie eine Rechnung von 1 Gulden 18 Albus. Anschließend erhält jeder Schütze noch 3 Mark Belohnung.
Am 17. September bringt der Baumeister die Steuern zum Einnehmer Eschenbrender nach Unkel. Wegen der großen Gefahr werden ihm der Stadtdiener und zwei Schützen mitgegeben. Bevor sie losgehen, verzehrten sie für 2 Gulden. Alle erhalten ihren Lohn.
Am 15. Oktober wird wieder eine Lieferung Steuern an den Einnehmer nach Bonn gebracht. Die Schützen Otto Gieltges, Erwin Buddenbender und Johann Stoll begleiten den Baumeister wegen der großen Gefahr. Vor der Abreise verzehren sie im „Grünen Wald“ für 1 Gulden 12 Albus. In Remagen trinken sie 1 Quart Wein. Der Schiffer in Remagen erhält 11 Mark. In Bonn „Im Helm“ verzehren die vier Personen für 6 Gulden. Am andern Morgen essen sie dort die Suppe und verzehren für insgesamt 5 Gulden. Auf dem Rückweg kehren sie in Fritzdorf ein und trinken 3 Quart Wein. Bei der Ankunft in Ahrweiler kehren drei Personen im „Grünen Wald“ ein und halten Mahlzeit. Das kostet 1 Gulden 22 Albus. Die Schützen erhalten täglich (zwei Tage) jeder 18 Albus Lohn.
Am 4. November liefert der Baumeister wiederum Steuern nach Bonn. Die Schützen Peter Fausten und Johann Stoll begleiten ihn. Morgens vor dem Abmarsch verzehren sie für 1 Gulden 8 Albus. Abends in Bonn „Im Helm“ verzehren sie für 4 Gulden 15 Albus. Als die Schützen am nächsten Tag wieder in Ahrweiler ankommen, verzehren sie an Kost und Wein 1 ½ Gulden.

1632

Am 2. Februar bringen Bürgermeister Develich, Anton Alden, Wilhelm Streifeld und Caspar Mesenich 1000 Reichstaler, die der Pastor von Sinzig, Christian Vetter, der Stadt geliehen hat, nach Ahrweiler. Drei Schützen begleiten sie. Morgens vor dem Abmarsch erhalten die Schützen 10 Al-bus für die Kost. Sie trinken dabei 1 Quart Wein. In Sinzig verzehren die Schützen für 1 Gulden 12 Albus. Als Lohn erhält jeder Schütze 3 Mark. Am Abend halten sechs Personen Mahlzeit, jede Mahlzeit zu 11 Albus. Es werden dabei 9 Quart Wein getrunken.
D. Walmerodt aus Rheinbach hat der Stadt Geld geliehen. Als der Baumeister das geliehene Kapital zurückbringt, begleiten ihn der Stadtdiener und drei Schützen. Morgens vor dem Abmarsch verzehren sie für 1 Gulden 8 Albus. In Rheinbach belaufen sich die Verzehrkosten auf 4 Gulden. Abends nach der Rückkehr verzehren sie für 3 Gulden. Jeder Schütze erhält seinen Lohn.
Am 12. August ist Bürgermeister Stoll in Mayen. Bei der Rückkehr nehmen ihm zwei Reiter mit Gewalt den Hut ab. Fünf Schützen gelingt es, den Hut wiederzubekommen. Der Bürgermeister zahlt jedem 17 Albus.
Am 30. Oktober nehmen die Schweden kampflos die Stadt Linz ein, obwohl die Stadt u.a. von Bürgerschützen aus Ahrweiler, Bonn, Rheinbreitbach und Unkel verteidigt wird. Am 21. November werden die Ahrweiler Schützen gegen Zahlung eines Lösegeldes von 450 rtlr, das zwei schwedische Soldaten in Ahrweiler geholt haben, aus der Gefangenschaft entlassen. Das Geld stammt offensichtlich nicht aus der Stadtkasse, sondern denkbar ist, dass für das Lösegeld, Kleinodien der Bruderschaft „versilbert“ wurden. Diese 450 rtlr entsprachen 11,7 kg Silber.

1634

Aus jeder Hut sollen vier bequeme [= geeignete] Personen als Schützen ausgewählt werden. Beschluss vom Dienstag, dem 11. Juli. Die St. Sebastianusschützen von Ahrweiler sind 1632 zur Verteidigung von Linz gegen die Schweden dort gewesen. Nachdem sich Linz ergeben hatte, wurden die Schützen nach Abnahme der Gewehre und der Zahlung eines Lösegeldes nach Hause geschickt. Nun bitten die Schützen den Rat, die verloren gegangenen Gewehre zu ersetzen (14. Juli).

1635

Verschiedentlich tagt der Rat auf dem Schützenhaus.

1637

Ratsbeschluss vom 15. Mai: Für Sonntag sollen die Hutenmeister die Nachbarschaften vorbescheij-den und etliche Schützen zur Abhaltung streifender Rotten ansetzen.

1653

Die Stadt Ahrweiler stiftet einen vergoldeten silbernen Vogel für unsere Schützenkette. Im Schnabel hält der Vogel an einem Ring einen Schild mit dem gravierten Ahrweiler Stadtwappen auf der Vorderseite und der Widmung: „Dero Stadt Arwyller 1653“. In diesem Jahr wurde auch wieder ein Schützenfest gefeiert. Obwohl sie keine weitere militärische Bedeutung für die Verteidigung der Stadt mehr hat, steht sie in hohem Ansehen.

1656

Auf der Ratssitzung am 3. Mai teilt der Bürgermeister mit, die Jeulchsche hätten mit der Ausgrabung eines neuen Teiches auf Ahrweiler Gebiet begonnen. Der Streit eskaliert als die von Ahrweiler den Teich wieder zuwerfen. Darauf beschlagnahmt der Wadenheimer Richter das Ahrweiler Korn, das auf Neuenahrer Gerechtigkeit wächst. Der Kurfürst befiehlt nun, dieselbe Menge Korn der Wadenheimer zu beschlagnahmen. Dazu sollen die Ahrweiler ihre Schützen aufbieten.

1680

Am 20. Januar, auf Sebastianustag, wird für die Herren Schützen für 6 Gulden Wein geholt.

1682

Am 12. Oktober trägt der Bürgermeister dem Rat vor, dass die Schützen vorgestern ein Reh geschossen hätten.

1684

Bürgermeister Stoll bringt am 9. November im Rat vor, dass die Schützen im Wald ein Reh geschossen hätten. Er will es ihnen im Namen der Bürgerschaft verehren. Der Rat beschließt aber, dass eine Hälfte des Rehs Herr Peter Alexander Bossart (Lic. jur. utr., kurk. Hof- u. Regierungsrat, Geh. Rat, Kanzler zu Paderborn u. Münster) wegen des Prozesses gegen die Vikare und die andere Hälfte versprochenermaßen Frau Aldenhoven (Gläubigerin der Stadt) erhält. Der Stadtdiener soll das Reh nach Bonn bringen.

1688

Die Schützen haben ein Reh erlegt. Der Rat beschließt am 7. Februar, die eine Hälfte dem Hofrat Bossart und die andere Hälfte Dr. Dierath, dem Syndikus der Stadt, zu verehren.

1700

Am 4. Juni beklagt sich Hans Jakob Engels vor dem Rat, ihm werde fälschlich vorgeworfen, er habe ein Bockßfeldt abgethan. Obwohl er unschuldig sei, werde er nicht mehr zur St. Sebastianus-Bruderschaft zugelassen. Weil die Unschuld von Hans Jakob ersichtlich ist und seine Frau vielleicht hierin peccirt [geirrt] hat, darf er wieder an der Bruderschaft teilnehmen. Die Junggesellen erhalten vom Rat ein Ohm „drancks“, und den „Herren Schützen“ verehrt der Rat ein halbes Ohm Wein.

1701

Zu Fronleichnam stiftet der Rat den „Herren Schützen“ ein Ohm und den Junggesellen ein halbes Ohm Wein.

1703

Am Donnerstag, dem 26. April, nach dem Tod des Schützenmeisters Herrn Baumeisters Michael Alden, wählt der Rat Gerhard Schopp in dieses Amt.

1705

Die hiesigen Schützen haben drei Rehe geschossen. Der Rat beschließt am Montag, dem 12. Januar, dem Generaleinnehmer, dem Generalkommissar von Bernsau und dem Herrn Hofrat Eschenbrender je eins zu verehren.

1708

Als der Vogel aufgesetzt wird, werden zur Auslösung der „Hacken“ [= Böller] 2 Pfund Pulver gekauft. Die Schützen erhalten aus diesem Anlass 6 Quart Wein und Weißbrot. Beim Königsschuss tritt der Gerichtsbote als Vertreter des Landesherrn auf und gibt offiziell die Schießbahn frei. Dafür erhält er zwei Quart Wein. Über den Auftritt des Gerichtsboten wird auch in weiteren Jahren berichtet. Zu Ehren des neuen Königs werden die beiden „Stücke“ von den beiden Constabileren, das sind städtische Kanoniere, abgefeuert. Auch an allen Fronleichnamsfesten werden die Kanonen abgeschossen. Die städtischen Rechnungen berichten bis 1794 von den Ausgaben für die Kanoniere beim Reinigen und Abfeuern der „Stücke“. Die Kanonen standen auf dem Kanonenturm, der bis dato „Henkersturm“ hieß und erst durch diesen Brauch „Kanonenturm“ genannt wird. Der Rat verehrt dem neuen König vier Viertel Wein, den dieser den „Herren Schützen zum Besten“ gibt. Die Schützen selbst erhalten vom Rat noch einmal ein Ohm vier Viertel Wein. Der Junggesellen verehrte der Rat ½ Ohm Wein, weil sie „zu Lob und Ehr Gottes“ der Prozession beigewohnt haben.

1715

Der Rat verehrt den „Herren Schützen“ 1 ½ Ohm Wein. Der Wein wird in zwei Fässern angeliefert, das sind aber 1 ½ Ohm und ein Viertel. Die Junggesellen erhalten 15 Viertel Wein. Am Freitag nach Fronleichnam werden für die hiesige Bürgerschaft, Rat und Offiziere auf dem Bürgerhaus 66 Quart Wein vom besten verabreicht, daneben, Butterplätzchen und Bretzel. Wer in diesem Jahr König geworden ist, ist nicht bekannt.

1716

In diesem Jahr findet wieder ein Vogelschießen statt. Am 26. Mai wird der Vogel aufgesetzt. das kostet die Stadt 5 Quart Wein, für 5 alb Weißbrot und 1 Pfund Pulver für die Böller. Der Leiendecker erhält 12 alb Lohn. Bürgermeister und Rat verehren den Schützen zwei Viertel Wein und für 20 alb Weißbrot.

1718

In diesem Jahr findet erneut ein Vogelschießen statt. der Name des Königs ist nicht bekannt. Der Rat verehrt den „Herren Schützen“ wegen ihres „zu Lob und Ehr Gottes getanen Aufzugs“ ein Ohm vier Viertel Wein.

1722

Bürgermeister Johann Philipp Gruben verehrt dem neuen Schützenkönig 13 Gulden für den gelungenen Vogelschuss. Bei der Revision der Baumeister-Rechnung des Baumeisters Hans Wilhelm Nagel im Jahre 1733 wird dieses Geschenk im Rat moniert.

1723

Am 8. Mai wird der Vogel aufgesetzt. Offensichtlich fällt er nicht durch einen Schuss. Weil der Vogel ganz „durchphalt“ gewesen sei, habe er wieder vom Ahrtor abgenommen werden müssen. Als der Schützenwein abgestochen wird, werden zwei Quart Wein verzehrt. Die Schützen und die Junggesellen erhalten vom Rat je ein halbes Ohm Wein. Ferner werden für die Schützen weitere 39 Kannen Wein von der Ratsstube geholt.

1725

Mittwoch, den 19. Dezember: Merten Sander schuldet der Stadt noch die Steuern. Seine Frau verweigert die Bezahlung. Als der Baumeister sie pfänden will, stößt sie im Beisein ihres Mannes den Baumeister in eine Bütte. Sander ergreift ein Feurbrandt [angebranntes Stück Holz] und droht damit dem Baumeister und dem Stadtdiener Schläge an. Vorbehaltlich der Strafe durch den Kurfürsten verurteilt der Rat den Sander zu einer Strafe von 2 rtlr, zahlbar binnen 24 Stunden. Wenn das Geld dann nicht bezahlt ist, soll unter Mithilfe der Schützen eine Zwangsmaßnahme durchgeführt werden.

1726

Dem Rat ging die Nachricht zu, dass ein Herr Marx (Hermann Josef Marx, geb. 1704 in Köln) mit einem apostolischen Notar aus Köln hier angekommen ist. Sie haben zwei auswärtige Zeugen mitgebracht, um sich in den Besitz der Vikarie St. Sebastian zu setzen. Bürgermeister Heinrich Develich und Wilhelm Ernst Herrestorff werden beauftragt, mit dem hiesigen Pastor zu sprechen, damit dieser den Schützen erlauben wolle, auf dem Kirchhof Stellung zu beziehen, um dem Herrn Marx und dem Notar den Zugang zur Kirche zu verwehren. Ferner möge der Pastor dafür sorgen, dass heute und morgen zu den Gottesdiensten nur eine Tür geöffnet wird. Develich soll dem Pastor wegen dessen Schwerhörigkeit und des hohen Alters schriftlich mitteilen, von einer Einsetzung Marxens abzusehen.

1728

Die Junggesellen haben sich strafbarer Weise unterstanden, gegen altes Herkommen ohne Vorwissen des Bürgermeisters neue Offiziere zu wählen. Die Junggesellen sollen bei Androhung einer Strafe dies unterlassen und ihre alten Offiziere anerkennen. Wer in diesem Jahr nicht mit aufziehen will, soll von Capitain [Hauptmann] Reiner Wolff dem Bürgermeister namhaft gemacht werden. Dieses Verbrechen und der Ungehorsam wird dann gebührend bestraft werden. Ratsbeschluss vom 8. Mai.

1729

Nach dem Absterben des Baumeisters Peter Schefer wird Bernhard Schopp am 3. Juni zum neuen Fähnrich gewählt. Der Stadtfähnrich ist in Personalunion Fähnrich der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Der Rat verspricht dem Fähnrich, ihn lebenslänglich von den Ämtern des Kirchen- und Gildenmeisters freizustellen. Ferner wird Schopp von der Wachtpflicht entbunden. Er soll stattdessen die Runde gehen. Als Äquivalent muss der neue Fähnrich der Sebastianus-Bruderschaft für den Tag nach Fronleichnam ½ Fuder Wein geben. Baumeister Georg Schefer solle nächsten Dienstag vor dem Rat die Rechnung über den von der Bruderschaft erhandelten Schützenbleichart und die Eintrittsgelder der neu eingeschriebenen Schützen im Beisein der abgestandenen Brudermeister Johannes Aldenhoven und Adam Jacobs ablegen.
Der Pater Provinzial verbietet den Franziskanern des Calvarienbergs in der Stadt Ahrweiler etwas zu essen oder zu trinken. Dabei schließt er die Stadtgräben ausdrücklich mit ein, denn im Faulengraben (zwischen Niedertor und Adenbachtor) stand damals das Schützenhaus, auf dem zu gegebenen Anlässen tüchtig gefeiert wurde. Das Schützenhaus auf der Schützbahn war offensichtlich nicht mehr in Funktion.

1730

Ludwig Gies bittet den Rat am 12. Mai, ihm das Schützenhaus auf der Schützbahn zu verlehnen. Er will die Miete zahlen, die andere bezahlt haben. Bürgermeister Johann Philipp Gruben verbürgt sich für ein Jahr Miete. Der Rat stimmt der Bitte zu. Am 19. Mai bitten die Schützenmeister den Rat, in diesem Jahr wieder der Vogel aufstellen zu dürfen.
Am 3. Juni gibt der Baumeister Georg Schefer an, er habe 1727 Schützenwein gekauft und sei deshalb noch 20 kölnische Taler zu 52 Albus schuldig. Der Rat beschließt, das eingenommene Geld als Kapital auszugeben. Der zeitige Hauptmann (Capitain) Georg Schefer sagt ferner, dass in diesem Jahr der jüngere Johann Wolff zum Leimschützen [Leibschütze, Leibwache des Schützenkönigs] gemacht worden sei. Der Rat akzeptiert die Maßnahme.
Am 11. Dezember hat Kley vor der Stadtwache einen Soldaten mit einem Messer angegriffen und verletzt. Der Capitain hat dann an der Hauptwache den arretierten Kley den Bürgerschützen ausgeliefert, die ihn auf Befehl zum Rathaus bringen. Beim Verhör gibt Kley an, er könne sich an nichts erinnern, er sei zu betrunken gewesen. Der Rat verurteilt den Kley, ein oder zwei Tage bei Wasser und Brot auf dem bürgerlichen Turm zu verbringen. Der Capitain solle gefragt werde, ob ihm das als Satisfaktion genüge. Der Delinquent solle von den bürgerlichen Schützen öffentlich zum Turm gebracht werden. Er weigert sich aber und will lieber eine Geldstrafe zahlen. Auch die bürgerlichen Schützen, es sind Michael Gies, Peter Brochsittart, Everhard Gradt und Theis Schültzgen weigern sich, den Kley zum Ahrtor zu bringen. Sie geben vor, Angst zu haben, der Delinquent könnte ihnen entweichen. So beschließt der Rat, Kley über Nacht in der Ratsküche, die kalt und ohne Licht bleiben soll, einzusperren. Am nächsten Tag wolle man weiter sehen.

1731

Am Freitag, dem 5. Oktober, verkauft der Rat das Schützenhaus auf der Schützbahn für 4 Pistolen an das Ehepaar Christian Engels und Gertrud Raun. Das Haus liegt längs dem Backes und ist der hiesigen St. Sebastianus-Bruderschaft jährlich einen kleinen Zins schuldig. Neben dem Geld solle das Ehepaar noch 5 Viertel guten Weins pro discretione des Rates liefern. Die Zinsen von den 4 Pistolen, nämlich 1 rtlr jährlich erhält der Schützenbrudermeister, weil das Ehepaar nicht in der Lage ist, die 4 Pistolen bar zu bezahlen. Ferner muss das Ehepaar der Schützenbruderschaft neben dem Haus noch andere Pfänder setzen, damit die Bruderschaft sich beim Ausbleiben der Zinsen daran erhollen kann.

1733

Am 2. Mai erscheinen Joachim Koch und Thederich Broichsittard aus Bölingen wegen der Felder, die der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft gehören, vor dem Rat. Das Feld Kochs liegt in Ringen. Schützenkönig wird in diesem Jahr der Baumeister Anton Kriechel, verheiratet mit Veronika Schopp. (Er darf nicht mit seinem Namensvetter, König 1738, verwechselt werden.) Kriechel erhält von der Stadt ein Geschenk von 19 gld 12 alb. Am 15. Juni berechnet eine Ratskommission die zu zahlenden Rückstände der Schatzheber und ordnet zugleich die Pfändung von beweglichem Vermögen an. Der Stadtdiener wird mit 8 Schützen zur Pfändung ausgeschickt.
Die beiden Baumeister Ferdinand Geller und Johannes Appel verzichten am 18. September auf ihr Schützenmeisteramt. Der Rat setzt die beiden Baumeister Johannes Assenmacher und Heinrich Hartmann zu neuen Schützenmeistern an.

1734

Die Kanoniere haben die „Stadtstücke“ gesäubert und geladen. Sie erhalten zwei Quart Wein und Weißbrot. Für das Schießen am Fronleichnamsfest erhalten sie 12 Quart Wein und für 8 alb Weißbrot. Am Freitag danach werden ein halbes Ohm vier Viertel Rotwein, Butterplätzchen, Bretzel und „Frantzbrötger“ aufs Bürgerhaus geliefert (erste Überlieferung der „Frantzbrötchen“).

1736

Vor Rat und Achter referiert Bürgermeister Eichas, er habe von guten Freunden erfahren, die Hofkammer wolle in hiesiger Stadt einen Zoll errichten. Der Rat will das mit allen Mitteln verhindern. Man denkt an Schenkungen (Bestechungen). Dazu soll der Schützenwein zurückgehalten werden.

1737

Die Brudermeister der Sankt Sebastianusbruderschaft Johannes Assenmacher und Heinrich Hart-mann verzichten am 1. Februar auf ihr Amt und bitten, ihnen die Rechnung abzuhören. Am 22. Februar präsentieren sie die Rechnungen der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft aus den Jahren 1734 bis 1736. Am 9. März wählt der Rat Baumeister Anton Paffenholz und Emmerich Kleefuß zu neuen Schützenmeistern der St. Sebastianus-Bruderschaft. Am Sonntag, dem 16. Juni, wählen der Rat und die Achter Baumeister Matthias Schefer aufm Markt zum Leutnant der Schützen.

1738

Es ist eine Zulast Grabenwein von 5 Ohm vorhanden. Davon sollte die Schützen- oder St. Sebastianusbruderschaft 2 Ohm erhalten. Die übrigen 3 Ohm sollten gestochen werden (31. Mai). Anton Kriechel, Baumeister, wird in diesem Jahr König der Sebastianus-Schützen. Kriechel stiftet zum Andenken ein Zepter, dessen Beschläge heute noch am jetzigen Zepter getragen werden. Die gesamte Inschrift lautet: „Antonius Kriegel zurzeit König und angeordneter Wagtmeister don dedit“ [ergänzender Text: „und Baumeister Anno 1743“] „Maria Sibilla Kochems Eleuth 1738.“ (don dedit = hat das Geschenk gegeben). Kriechel war also zur Zeit des Königsschusses Wachtmeister der Schützen.

1739

Nach einstimmigem Beschluss vom 24. Januar solle das Schützenfeld auf den Alten Weg an den Meistbietenden verkauft werden. Herr Kommissar Dr. Konstantin Gruben solle gefragt werden, ob er Interesse hat. Bürgermeister Ernst Wilhelm Herrestorff und Stadtschreiber Johann Leopold Sartorius sollen ihn deswegen fragen. Baumeister Wilhelm Dünwald hat bislang von diesem Feld ½ rtlr in die Schützenrechnung eingebracht. Nachgehend aber erhalten die beiden Schützenmeister Adam Jacobs und Johann Aldenhoven diesen halben Reichstaler von Herrn Bürgermeister Johann Philipp Gruben. Bürgermeister Herrestorff und Stadtschreiber Sartorius haben mit dem Kommissar Gruben wegen des Schützenfeldes am alten Weg gesprochen. Das Feld ist etwa 1 Morgen groß. Gruben bedankt sich für das Angebot und will sich nächstens erklären. Zuvor sollen die städtischen Gerätschaften aus dem Löwen weggenommen werden. Hofrat Dr. Konstantin Gruben, Sohn von Bürgermeister Johann Philipp Gruben, war 1752 und 1753 König der St. Sebastianus-Bruderschaft Ahrweiler.
Der Rat beschließt am 5. Juni einhellig, an Fronleichnam der St. Sebastianus-Bruderschaft ein Fässchen Bleichart aus dem Graben zu 32 Viertel und den Junggesellen ein halbes Ohm Wein herzugeben.
Wilhelm Braun aus Bachem hat sich am 5. Juni auf dem Marktplatz ungebührlich aufgeführt. Er hat so geflucht und gerufen, dass die Bürgerschaft zusammengelaufen ist und großes Ärgernis genommen hat. Auch die Herren vom Rat sind in große Unruhe versetzt worden. Der vorgeladene Braun hat diese Freveltat schon zum öffteren und schier täglich verübet. Der Rat nimmt deshalb den Braun auf seine eigenen Kosten bei Wasser und Brot für einige Tage in Arrest. Zwei Schützen sollen ihn bewachen. Braun wird umgehend vom Stadtdiener und zwei Schützen auf die Haubtwacht geführt.
Obwohl Tonnes Chrysant für heute, den 12. Dezember, vor den Rat geladen gewesen ist, erscheint er nicht. Wegen seiner Freveltat und den Baumeister Caspar Löhr zugefügten Unbill und Affronts wird er auf Anordnung des Rates von den Schützen aufgegriffen und ins Narrenhäuschen gebracht. Dort soll er vom Morgen bis zum Mittag bei einem Krug Wasser stehen.

1740

Niklas Niethen, Peter Stings, Christopher Raths, der gereonischen Müller, Thederich Hürdenich und Johannes Reuter müssen binnen 8 Tagen ihr Bürgergeld bezahlt haben, sonst werden sie mit Hilfe der Schützen aus der Stadt gewiesen (Ratsbeschluss vom 7. Mai). Laut Ratsbeschluss vom 28. Mai, sollen diejenigen, die ihr Bürgergeld trotz vielfacher Ermahnung noch nicht entrichtet haben, zur nächsten Ratssitzung vorgeladen werden. Zahlen sie dann nicht, werden sie nach Pfingsten unnachlässig von den Schützen aus der Stadt gewiesen.
Nachmittags, am 18. Juni, vereinbaren Bürgermeister Wilhelm Ernst Herrestorff, Sekretär Johann Leopold Sartorius und die Ratsverwandten Emmerich Kleefuß und Anton Paffenholz mit dem Fahnenmacher Hubert Lauterborn aus Köln einen Vertrag. Lauterborn soll für die St. Sebastianus-Bruderschaft eine Fahne auf seine Kost liefern. Die Fahne soll die Bildnisse des hl. Sebastian und des hl. Laurentius mit dem Rost tragen. Es sollen vier Engel zu sehen sein. Der erste soll dem hl. Sebastian einen Pfeil aus dem Leib ziehen, der zweite soll einen Lorbeerkranz in Händen halten, der dritte und der vierte sollen jeder an einer Ecke mit einer Hand einen Zettel mit der Jahreszahl und in der anderen Hand einen Ölzweig halten. Ferner sollen auf der Fahne die Stadt Ahrweiler mit der Brücke und den drei Bogen, das Kloster Calvarienberg, das Stadtwappen und das kurkölnische Wappen zu sehen sein. Alles soll mit Laubwerk umrankt sein. Die Fahne soll aus rotem festem französischem armihen bestehen. An jeder Ecke soll ein Buquette abgebildet sein. Alles soll ohne Malerei auskommen. Der Rat zahlt dem Fahnenmacher dafür 68 Reichstaler courant. Der Fahnenmacher verspricht, die Fahne bis Laurentiustag zu liefern.
Am 30. Juli erhält der Fahnenmacher Nikolaus Lauterborn 9 Reichstaler Anzahlung für die neue Fahne. Auf Antrag des Kölner Kaufmanns Theodor Franziskus Cremer legt der Rat die 48 rtlr Machelohn des Fahnenmachers Lauterborn in Arrest. Cremer weist die entsprechenden Dokumente vor. Der Rat informiert die Schützenmeister.
Am Samstag, dem 27. August, zeigt Bürgermeister Ernst Wilhelm Herrestorff eine Bevollmächtigung der Kaufmanns Cramer vor, die ihn berechtigt, 38 rtlr des arretierten Geldes, das dem Fahnenmacher Lauterborn gehört, in Empfang zu nehmen. Da die Gelder bei den Schützenbrüdern noch nicht eingetrieben sind, sollen sie sofort nach Eingang an Herrestorff ausgezahlt werden. Lauterborn kann gegen die Arretierung bislang noch nichts Erhebliches vorbringen. Nach einem kurfürstlichen Befehl zahlt der Rat am 3. September dem Fahnenmacher Nikolaus Lauterborn das arretierte Geld bis auf 10 rtlr aus. Diese 10 rtlr haben die Schützenmeister wegen des nicht gelieferten Fähnleins für das Sebastianusbild noch in Verwahr und behalten es bis zur Auslieferung.

1741

Der Rat verurteilt Johannes Großgart jun. am 5. Juli wegen seines Frevelens und Verfluchens gegenüber dem Brückenbaumeister Feldmüller für einige Tage zum bürgerlichen Turm. Stadtdiener und die dazu deputierten Schützen, Custodis genannt, führen den Befehl aus. Am 17. Dezember bittet Balduin Louridon, der Schützendiener der St. Sebastianus-Bruderschaft, den Rat, ihm zu seiner Zulage zu verhelfen.

1743

Der Vogt soll den Schultheiß von Ringen veranlassen, dass die Rückstände wegen der Sebastianusbruderschaft beigetrieben werden. Am 18. Juni 1743, erscheinen die Schöffen Johann Georg Schefer und Stadtschreiber Sartorius aus Ahrweiler und zeigen einen Bescheid des Vogts Meex, Vogts der Grafschaft Neuenahr, vor, vermög dessen die Pächter der Liegenschaften der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft aus Ahrweiler anzuhalten seien, nicht nur die rückständige Pacht zu zahlen, sondern auch eine Pachterhöhung hinzunehmen. Wenn sie keine Pachterhöhung hinnähmen, sollen die Felder anderweitig verpachtet werden. Johann Peter Weißem erscheint und erklärt, er sei nicht bereit, mehr Pacht zu zahlen. Nachmittags erscheinen Wilhelm Weber, Gotthard Weffer und Johannes Hecker und erklären, sie wollten den Kappisgarten für eine jährliche Pacht von 6 Mühlfass Korn behalten, dergestalt aber, dass Wilhelm Weber als Hauptpächter und Ansprechpartner anzusehen sei. Bei der Ablieferung der Pacht stünde dem Pächter 1 q Wein, vom Verpächter zu liefern, zu. Die Pachtzeit begänne Martini 1743 und laufe über 6 Jahre. Den Pachtbrief hätte der Verpächter kostenlos zu liefern. Es folgen die Unterschriften bzw. Hausmarken aller oben genannten Lantershofener Eingesessener. Der Lantershofener Schultheiß H. Wolber und der Schöffe Peter Rodder beurkunden einen Extrakt aus dem Lantershofener Schatzbuch. Demzufolge hat Wilhelm Weber vom Kappisgarten 1 Viertel und etliche Ruten innen. Heinrich Krupp hat 2 Viertel im Ringener Feld. Er gibt der Schützenbruderschaft zu Ahrweiler 1 ½ Sester Korn. Jetzt hat Otto Broichsittart das Feld. An Ringen finden sich noch 3 Viertel. Dieses Feld hat nun Hans Peter Weißem inne. Dieser schuldet den Schützen 2 Sester 1 Mühlfass Korn. Der Extrakt wurde am 18. Juni 1743 ausgestellt.

1744

Der Rat beschließt am 22. Mai, dass derjenige, der am Pfingstmontag den Vogel abschießt, 10 rtlr erhalten soll, 6 rtlr von der Stadt und 4 rtlr von der St. Sebastianus-Bruderschaft. Es ist ihm freigestellt, das übliche Essen nach seinem Vermögen und Belieben zu geben. Zur Verhütung von Unordnung und Unglücken findet es der Rat gut, dass beim Vogelschießen sämtliche Schützen nach einer festgelegten Ordnung schießen sollen. Derjenige, der außerhalb seiner Reihenfolge schießt, soll beim ersten Mal 1 rtlr, beim zweiten Mal 2 rtlr Strafe zahlen. Beim dritten Mal soll er aus der Bruderschaft ausgeschlossen werden. Wenn der Vogel dann fällt, soll der Schuss nicht gelten.
Die Pfänder, die auf den Vogel gesetzt sind, sind folgendermaßen beschaffen:

  • Auf den Kopf: ein Hut
  • Auf den rechten Flügel: ein Paar lange weiße Leinenstrümpfe
  • Auf den linken Flügel: ein Paar kurze Baumwollstrümpfe
  • Auf den Schweif: ein seidenes Sacktuch
Die genannten Preise gehören demjenigen, der die genannten Stücke herunterschießt, wobei ausdrücklich festgehalten wird, dass, solange noch ein kleines Stückchen steht, der ausgesetzte Preis nicht verdient ist. Es darf auch nur von den zwei den Schützen anweisenden Posten geschossen werden. Bei allen anderen Schüssen gilt die oben genannte Strafe. Dadurch wird verhindert, dass keiner die Schüsse des anderen an sich kaufen kann oder jemand an des Anderen Stelle schießt. Am 30. Mai beschließt der Rat, dass die vier Sendtmechicanten (Dominikaner, die eine Volksmission hielten) täglich 2 Taler aus Mitteln der Sebastianus-Bruderschaft erhalten sollen.
Trotz mehrmaliger Vorladung sind Herrn Schusters Knecht und Johannes Franken, Schustergeselle, am 5. September nicht vor dem Rat erschienen. Bürgermeister Bossart wird ermächtigt, beide durch Schützen in Sicherheit bringen zu lassen.
Am 12. September sind sie wieder nicht vor dem Rat erschienen. Der Rat schickt vier Schützen aus, die ihn festnehmen und auf den Markt bringen. Dort entkommt Franken den Schützen und läuft ins Pfarrhaus. (Das Pfarrhaus war Asylhof.) Daraufhin beschließt der Rat, seinen Vater Franz Franken vorzuladen und das seinen Vorkindern [Kinder aus erster Ehe] gehörende Gärtchen in Herrn Caspar Löhrs sel. Hof verkaufen zu lassen. 
Am 2. November verkostet der Rat die Gilden-, Kirchen- und Schützenweine. Ein Preis kann noch nicht festgelegt werden, weil bislang noch kein Wein gezogen worden ist. Am nächsten Tag berichtet Baumeister Rigans, wie er mit dem Schrötermeister und den Schützen vergeblich in Bachem nach dem Wein des Wilhelm Braun gesucht habe. Der Rat beschließt daraufhin, den Wilhelm Braun auf der Stadtwache einzusperren. Gegen Abend sollen 6 aufgebotene Schützen, von denen jeder ein Kopfstück erhalten soll, nach dem Wein suchen.

1745

Am 18. Mai hört der Rat die Rechnung der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft ab. Das von Herrn Kleefuß gekaufte Fässchen Wein wird in die Rechnung mit eingebracht. Der Rat stellt demnach fest, dass die Bruderschaft Herrn Kleefuß nichts und Herrn Anton Paffenholz noch 19 Gulden 9 Albus 4 Heller schuldig bleibt. Am 29. Mai fasst der Rat folgenden Beschluss über das Vogelschießen: Am Nachmittag soll nach altem Brauch der Vogel aufgesetzt und am Pfingstmontag abgeschossen werden soll. Als Pfänder werden, wie im letzten Jahr, auf den Kopf ein Hut, auf die Flügel ein Paar Strümpfe und auf den Schweif ein Schnupftuch ausgesetzt. Demjenigen aber, der den Vogel abschießt, werden neben den Stadtfreiheiten (d.h. er musst keinen Wachdienst, keinen Hand- und Spanndienst und keine verdrießlichen Ämter wie das des Gildenmeisters übernehmen) 6 rtlr aus Stadtmitteln und 6 rtlr aus der Bruderschaftskasse geschenkt. Wenn aber einer den Vogel abschließt, der die Stadtfreiheit schon genießt, darf er die erworbene Freiheit an einen anderen verkaufen.
Am 2. November erscheint Wilhelm Brauns Frau im Rat. Sie bittet um Freigabe ihres in Arrest liegenden Weins. Frau Braun hat beim Baumeister Jakob Maria Mutone und beim Schatzheber Kriechel Steuerschulden. Sie beschwert sich, dass beide Gläubiger den Wein durch den Schrötermeister hätten wegführen lassen wollen. Der Rat macht der Frau einen Kompromissvorschlag. Von dem verkauften Wein soll sie 2 Pistolen für ihre Hausnotturft behalten. Frau Braun lehnt das ab und weigert sich, den Schrötermeister in den Keller zu lassen. Bisher musste der Schrötermeister zweimal unverrichteter Dinge wieder abziehen. Der Rat ordnet an, dass er morgen unter Zuziehung aufgebotener Schützen den Wein aus dem Keller holen soll.
Der Rat bestätigt in seiner Sitzung am 15. Mai die Herren Kleefuß und Paffenholz als Schützenmeister. Am 25. September verhandelt der Rat in der Sache Schumacher. Stefan Schumacher liegt wegen mehrerer Delikte mit der Stadt in Streit und zeigt sich ungehorsam. Der Ratsverwandte Nikolaus Schopp erinnert sich, dass er Schumacher aufgefordert hat, sich sittsam zu benehmen, oder die Schützen würden ihn in Arrest abführen. Da hat dieser geantwortet, die Schützen seien sowohl für Euch als für mich.

1746

Nachmittags am 8. Februar hört der Rat die Rechnung der St. Sebastianus-Bruderschaft ab. Die Einnahmen belaufen sich auf 200 Gulden 2 Albus 4 Heller und die Ausgaben auf 202 Gulden 5 Albus. So bleibt die Bruderschaft dem Schützenmeister Emmerich Kleefuß noch 2 Gulden 2 Albus 8 Heller schuldig. Dann wählt der Rat die Ratsverwandten Nikolaus Schopp und Peter Alden jun. zu neuen Schützenmeistern. Am 21. Mai kommt Thederich Schefer mit einer Probe aus einer Zulast Wein in den Rat. Diese Zulast (= ca. ½ Fuder) ist für die Schützenbruderschaft bestimmt. Das Wachstum der Schützenbruderschaft ist zur Notdurft der Stadt verbraucht worden. Nach genommener Probe kauft der Rat das Ohm für 17½ rtlr, aber ohne Fass. Die Bruderschaft erhält davon zwei Ohm. Der Rest geht an den Baumeister zu seiner Verwendung.
Der Schlossermeister Hubert Schiefer bittet am 4. Juni den Rat, die vom zeitigen Schützenkönig am Tag nach Fronleichnam zu stiftende Portion Wein für die diesem zustehenden zwei Pistolen zu besorgen. Wogegen er aus seinen Mitteln die übrigen Freiheiten stiften wolle, nämlich Weißbrot mit Krebsen und den Schild. Der Rat stimmt dem zu und sagte auch zu, ihn bei künftiger Soldathenumblag (Einquartierungsgeld) wegen der wirklich habender Freijheit für zwei Monate nicht zu belegen.
Baumeister Johannes Messenich gibt am 22. Oktober im Rat die Ernteerträge aus den beiden Gräben bekannt. Es sind 5 Ohm Bleichart und 2 Ohm 1 Viertel Weißwein erzielt worden. Es ist aber kein Füllwein übriggeblieben. Schützenmeister Gerhard Schopp gibt bekannt, dass an Wallwein 3 Ohm 14 Viertel erzielt worden sind, die bei Herrn Alden jun. lagerten.

1747

Die Schützenmeister hatten ein Fass mit 3 Ohm 14 Viertel Grabenwein gekauft. Dieses Fass hat aber der Rat inzwischen einem „sicheren Stadtpatron“ [Es wird sich wohl um den Hofrat Konstantin Gruben gehandelt haben.] als Geschenk verehrt. Auf seiner Sitzung am 10. Juni beschließt der Rat nun, den Schützen diesen Wein mit 3 Gulden pro Ohm zu vergüten. König wird in diesem Jahr der Löher Heinrich Hartmann, dem im Jahre 1748 noch 6 rtlr vom rückständigen Königsgehalt gezahlt werden.

1748

Weil es wegen der Scheine ein gutes Weinjahr zu geben verspricht, beschließt der Rat am 18. Mai, den Vogel aufsetzen zu lassen und so lange nach der Ordnung schießen zu lassen, bis die ausgelobten Pfänder gewonnen sind. Die Junggesellen erhalten wegen ihres Aufzuges bei der Fronleichnamsprozession 8 ½ Reichstaler. Weil die St.-Sebastianus-Schützen-Bruderschaft so stark angewachsen ist, beschließt der Rat, dass künftig jeder neue Schützenbruder eine Einschreibegebühr von 4 Reichstalern zahlen muss. Diese Regelung soll so lange gelten, bis die Mitgliederzahl unter 100 Mann gesunken ist.
Am 15. Juni entscheidet der Rat, dem Bürgerfähnrich Bernhard Schopp die gewährten Freiheiten weiterhin zu belassen, aber aufgrund seines hohen Alters einen anderen zu ernennen. [Der Bürgerfähnrich war gleichzeitig Fähnrich der Schützenbruderschaft.]
Am 16. Juni wählt der Rat den bisherigen Leutnant Matthias Schopp zum neuen Stadtfähnrich. Für die Zahlung von 125 rtlr wird Schopp vom Baumeisterbuch freigestellt. An diesen 125 rtlr beteiligt sich die Stadt mit 2/3 und die Schützenbruderschaft mit 1/3 der Kosten. Schopp soll die Freiheiten wie ein Baumeister genießen.
Im November gibt der Schützenmeister Peter Alden jun. an, bei ihm lägen noch 5 Ohm Grabenwein, die er für 15 Reichstaler pro Ohm übernehmen wolle. Baumeister Reiner Dünwald hat noch 7 Ohm Stadtwein im Keller. Er kauft 4 Ohm für 15 Reichstaler pro Ohm. Die übrigen drei Ohm sollen für die Schützenbruderschaft reserviert bleiben.
Im Dezember erinnert der Baumeister Reiner Dünwald den Rat daran, dass Matthias Rigans den Vogel abgeschossen habe, und dem Schützenkönig die Gebühr von 6 Reichstaler zustünde. Der Rat weist den Baumeister an, die Zahlung vorzunehmen.

1749

Am 17. Mai beschließt der Rat, dass demjenigen, der den Vogel von der Stange holt, von der Bruderschaft 9 Reichstaler und aus Stadtmitteln 6 Reichstaler gegeben werden sollen. Hingegen werden keine Pfänder ausgelobt. Das Haus von Hermann Schönberg bringt jährlich 1 Reichstaler an Miete ein und das von Georg Heuser einen halben Reichstaler. Diese Mieteinnahmen sollen der St.-Sebastianus-Schützen-Bruderschaft künftig zustehen. Am 31. Mai beschließt der Rat, den Soldaten und den Junggesellen, die bei der Fronleichnamsprozession aufziehen, jeweils 12 Viertel Wein zu spendieren. Der Küpper, der den Vogel gemacht hat, soll vom Baumeister genauso viel wie im letzten Jahr erhalten.

Am Vorabend von Fronleichnam kommt es in der Stadt zu einem Eklat. [Zur Vorgeschichte: Ahrweiler war schon jahrzehntelang Garnisonstadt für kurkölnische Truppen. Zurzeit liegt eine Kompanie des von Veritaschen Regiments unter dem Hauptmann Wilhelmi hier im Quartier.] Auf Bitten des Schöffen Brewer wird der Rat noch am Abend eiligst zu einer Sondersitzung einberufen. Was ist geschehen? Des Abends sind die bürgerlichen Tamboure mit Trommelschlag auf dem Marktplatz aufgezogen, um den Bürgern das Fronleichnamsfest anzukündigen. Da sei der Hauptmann Wilhelmi aus der Stadtwache gekommen und habe befohlen, das Trommelschlagen sofort einzustellen. Auf seine Frage hin, wer das Trommelschlagen befohlen habe, antwortete ein Tambour, das habe seine Obrigkeit getan. Darauf habe der Hauptmann den Tambour mit seinem Offiziersstöckchen in die Brust gestoßen. Der Rat ist über diese Eigenmächtigkeit des Offiziers äußerst empört und sieht seine kommunale Eigenständigkeit gefährdet. Der Magistrat vertagt sich auf den Fronleichnamstag. Bei der nächsten Sitzung entscheidet der Rat zunächst, über die Vorkommnisse an den Hofrat Konstantin Gruben nach Bonn zu berichten. Der Rat fragt dort auch an, ob er zur Sicherheit eine Bürgerwache einrichten solle, die Patrouillen durchführt. Dann vernimmt der Rat den Tambour Heinrich Kardt. Dieser sagt aus, der Hauptmann habe sämtliche Tambour befragt, wer ihnen befohlen habe, die Trommeln zu rühren. Er, Kardt, habe geantwortet, das sei auf Befehl von Bürgermeister und Rat geschehen, zudem sei es uralter Brauch, dass am Vorabend von Fronleichnam die Bürger auf das kommende Hochfest eingestimmt würden. Der Hauptmann habe davon auch Kenntnis. Da habe der Hauptmann ihm den Stock in die Brust gestoßen. Darauf seien die Tambour mit stillen Trommeln fortgezogen bis zum Bürgerhauptmann. Nur der Tambour Matthias Tibaut habe weiter die Trommel geschlagen. Der Bürgerhauptmann bitte nun den Rat namens der Schützenbruderschaft um Genugtuung, umso mehr als der Hauptmann Wilhelmi beim Vogelschießen den Trommelschlag erlebt habe und ihm der weitere Ablauf mitgeteilt worden sei. Für den heutigen Aufzug [Fronleichnamsprozession] sei seiner Kompanie sogar das nötige Pulver zum Salutschießen ausgehändigt worden. [Leider sind für die kommenden Wochen die Überlieferungen lückenhaft, so dass nicht verfolgt werden kann, wie der Bonner Hofrat mit der Beschwerde gegen den Hauptmann Wilhelmi umgegangen ist.]

1750

Der Stadtfähnrich Matthias Schopp hat für die Beköstigung der Schützenbrüder 44 rtlr 17 alb ausgegeben. Der Stadtfähnrich war immer zugleich Fähnrich der St. Sebastianus-Bruderschaft. Da aber der Schützenbruderschaft anstatt dem dritten Teil 41 rtlr 52 alb angewiesen worden sind und der Fähnrich noch eine Strafe wegen geholter Rahmen zu zahlen hat, werden ihm nur 1 ½ rtlr ver-gütet. Johann Küpper bekommt für sie Anfertigung des Bürgervogels 1 tlr. Für die Offiziere der Schützenbrüder sind Federn angeschafft worden. Sie sollen aus Mitteln der Bruderschaft mit 3 Dukaten bezahlt werden. Dann beschließt der Rat, demjenigen, der den Vogel abschießt, neben den gewöhnlichen Freiheiten 12 rtlr angedeihen zu lassen, 6 rtlr aus Stadtmitteln und 6 rtlr aus Mitteln der Bruderschaft. Die gewöhnlichen Freiheiten bestanden in der Steuerfreiheit, in der Freistellung von den verdrießlichen Ämtern wie Baumeister-, Gildenmeister-, Kirchenmeister- oder Hospitalsmeisteramt sowie in der Freistellung vom Hand- und Spanndienst, z.B. Wegebau, Ahruferbefestigung oder Baumpflanzung im Wald. Diese Freiheiten galten für die gesamte Königszeit. Jakob Maria Mutone als Schützenkönig hat um Fronleichnam ein Ohm Stadtwein empfangen. Der Wein soll mit 10 rtlr verrechnet werden, so dass dem König noch 2 rtlr zustehen.

1751

Bürgermeister Eichas berichtet, des Huveraths Frau habe die sechs Schützen durch Bläser [dünnes Rohr aus Eisen, mit dem früher die Glut angefacht wurde], Besenstock und Sonstiges von der Pfändung abhalten wollen. Sie habe geschrien, sie sollten sich des gewissen Unglücks vorsehen. Als die Schützen dann durch den Hof gingen, um eine Kuh zu pfänden, sei Michel Hörsch von einem aus dem Speicherfenster durch Huverath geworfenes Daugenstück [Fassdaube] am Kopf getroffen worden, so dass häufiges Bluth vom Kopff gerunnen. Nachdem der Rat Stadtdiener und Schützen zu diesem Vorfall verhört und der Vorfall bestätigt worden ist, beauftragt der Magistrat nun am Nachmittag 12 Schützen mit der Durchführung der Exekution. Nachmittags melden sich Baumeister Hartmann und Reiner Dünwald zu Wort und bitten den Rat, den Streit mit Huverath gütlich beizulegen. Der Rat stimmt zu, allerdings mit der Auflage, dass Huverath die Strafe von 10 rtlr, 4 rtlr für die Schützen und 8 rtlr an Exekutionskosten bezahlt. Weiter soll Huverath dem Michel Hörsch für seine Schmerzen 2 rtlr geben. Baumeister Hartmann bezahlt für Huverath nun 24 rtlr und erhält dafür eine vom Stadtschreiber unterzeichnete Quittung. Der Magistrat beauftragt den Baumeister den abschießenden Vogel anfertigen zu lassen.
Derjenige, der den Vogel schießt, soll aus Stadtmitteln 6 rtlr und von der Bruderschaft ebenfalls 6 rtlr erhalten. Daneben wird ihm die gewöhnliche Freijheit zugestanden. Solange die Pfänder nicht geschossen sind, soll der Ordnung gemäß geschossen werden.
Der diesjährige Schützenkönig, Bäckermeister Sybertus Koch, bittet, ihm ein Ohm von dem Wein, den die Schützenbrüder trinken sollen, zu überlassen. Koch kann den Wein für 12 rtlr haben. Weil in diesem Jahr zwei Tage hindurch geschossen werden musste, erhält der Junggesellenkönig 5 rtlr von der Stadt. Es sollen beij vorfallender gelegenheit zu Vertilgung des diebischen gesindels gnugsame schützen angesetzt werden. Der Stadtfähnrich Schopp hat für die Bürgerfahne 23 Blaffert ausgegeben. Dieses Geld soll die St. Sebastianus-Bruderschaft bezahlen.

1752

Dem diesjährigen König, Hof- und Appellationsgerichtsrat Konstantin Gruben, Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Johann Philipp Gruben und Besitzer des Altenwegshofes, gesteht der Rat nebst gewöhnlicher freijheit 12 rtlr zu. Weil aber an zwei Tagen geschossen worden ist, legt der Rat nochmals 3 rtlr zu. Heinrich Vallender übergibt die Rechnung für fünf gerüstete Trommeln, die gelieferten Fellen und die Kordel. Die Rechnung beläuft sich auf 5 ½ rtlr, die von den Brudermeistern der St. Sebastianus-Bruderschaft mit 5 rtlr spec bezahlt werden sollen.

1753

Der Rat hält Abrechnung für die St. Sebastianus-Bruderschaft für die letzten drei Jahre. Die Bruderschaft bleibt den damaligen Brudermeistern Achter Jakob Nietges und Baumeister Reiner Dünwald 11 rtlr 74 alb 4 hll schuldig. Damit die Summe bezahlt werden kann, werden 2 Ohm von den 5 Ohm Wallwein an den Bürgermeister Schefer verkauft. Das Ohm wird mit 13 ½ rtlr ohne Fass berechnet. Dieser Wallwein stand immer den Schützen zur Verfügung. Er wuchs am heutigen Sebastianuswall. Die dortigen Weingärten gehörten bis Ende des 19. Jahrhunderts der Gesellschaft. Der Magistrat gibt die Erlaubnis, dieses Jahr wegen gott lob! anscheindenden guten Herbst den Vogel bschließen zu lassen. König wird wieder der Hof- und Appellationsgerichtsrat Konstantin Gruben. Der Gerichtsschreiber Schefer hat für die gekaufte 3 Ohm 52iger Wallwein, das Ohm zu 13 ½ rtlr, 40 ½ rtlr bezahlt. Davon sollen die Kosten des diesjährigen Vogelschießens bestritten werden. Johann Metzinger legt eine Rechnung für seine Arbeiten an den Kleppern (= Klöppel der Glocke) der Bürger- und der mittleren Glocke und der Anfertigung der Vogelstangen vor. Er verlangt 4 gld 16 alb.

1754

Peter Josef Nietges bewirbt sich um die vakante Stelle des Stadtfähnrichs. Gegen Zahlung von 100 rtlr cour und die Zusicherung der Befreiung vom Baumeisteramt erhält er die Stelle. Ein Drittel des Geldes soll die St. Sebastianus-Bruderschaft erhalten. Die Verleihung ist an folgende Bedingungen geknüpft:

  1. Er muss für alle durch seine Schuld geschehene Beschädigungen an der Fahne aufkommen.
  2. Er muss alle beschädigere der Fahne melden.
  3. Er muss sich zu honneur [Ehren] hiesiger Stadt ehrbar und ruhm=beständig aufführen.

Dem Meister Johann Küpper soll der Baumeister 2 gld 16 alb für den Bürgervogel vergüten. Der Rat lobt die Preise für das Preisvogelschießen aus. Auf den Kopf setzt er einen Hut, auf jeden Flügel ein Schnupftuch und auf den Schweif ein Paar Strümpfe aus. Die bei Bürgermeister Wolff verwahrten 50 tlr Fähnrichsgeld, die von Herrn Nietges herkommen, werden in den Stadtsack getan. Davon gehen aber die Kosten für den durch Seine Exzellenz Herr von Wenge und Herr von Bornheim verzehrten Wein anlässlich des diesjährigen Vogelschießens ab. Friedrich Florentinus Theodor Johann Freiherr von Wenge , Generalleutnant, u.a. Besitzer des Kolventurms, war Vogt von Ahrweiler. Johann Jakob Freiherr Waldbott von Bassenheim-Bornheim war geheimer Rat des Kölner Kurfürsten und Präsident der kurkölnischen Hofkammer. Beide sind wohl wegen des abtretenden Schützenkönigs Konstantin Gruben hier beim Schützenfest gewesen. Jakob Maria Mutone übergibt eine Rechnung über das im Jahre 1752 beim Vogelschießen verschossene Pulver. Baumeister Aldenhoven soll ihm die 11 gld 16 alb 8 hll vergüten. Derselbe übergibt eine Rechnung über die beim diesjährigen Vogelschießen entstandenen Auslagen. Die 4 rtlr 70 alb 8 hll sollen aus dem Stadtsack bezahlt werden. Mutone war wohl in diesem Jahr schon Hauptmann, nachdem er vorher Leibschütze und dann Leutnant gewesen ist. Dem neuen König Matthias Schopp wird die vom Stadtwein bekommene Ohm Wein zu 14 rtlr gelassen und vom Königsgehalt in Höhe von 16 rtlr abgezogen. Folglich erhält Herr Schopp noch 2 rtlr Königsgehalt.

1755

Johannes Armbrustmacher sollen für die Beköstigung am Fronleichnamstag 3 gld von der [Sebastianus-] Bruderschaft vergütet werden, denn der Baumeister Armbrustmacher war in diesem Jahr König. Sein Königsschild wird im Jahre 1805 von seinem Sohn Leopold wieder benutzt und überschrieben.

1763

Fünf Leute setzen auf dem Ahrtor den Vogel auf. Sie erhalten für 6 alb Weißbrot. Bei der Richtung der „Stücke“ auf dem Kanonenturm erhalten die Constabler [Kanoniere] und ihre Hilfskräfte für 4 alb Weißbrot. Diejenigen, die den Kalk auf den Turm geschafft haben, erhalten 2 Quart Wein und Weißbrot. Der Schützenbruder Anton Hilberath trat 1760 mit seiner Frau Christina in die Schützenbruderschaft ein. Nach dreijährigem Üben versuchte er 1763 den Vogel zu schießen. Dabei erschießt er sich selbst. Wer in diesem Jahr Schützenkönig geworden ist, ist nicht überliefert. Trotz des Unfalls wird am Tag nach Fronleichnam in bewährter Weise auf dem Bürgerhaus gefeiert.

1764

Der Schützenmeister Reiner Dünwald soll Reiner Hunthen 3 rtlr für einen angefertigten kupfernen Knopf und beschlagene Trommelschläger zahlen.

1765

Der Rat hört die Rechnungen der St. Sebastianus-Bruderschaft seit dem Jahre 1760 bis jetzt ab. Danach blieb der Schützenmeister Reiner Dünwald der Bruderschaft in der Rechnung von 1760 86 gld 9 alb 6 hll schuldig. Davon hat er 55 gld an Matthias Berg gegen Zinsen verliehen. An Bürgermeister Mutone wurden 29 gld 6 alb 8 hll bezahlt und an Baumeister Huverath 1 gld 16 alb. Damit ist bis auf 5 alb alles ausgeglichen. Die beiden Brudermeister sind dem Baumeister einschließlich der heutigen Ausgaben 205 gld 5 alb schuldig. Auch in diesem Jahr findet ein Königsvogelschießen statt, denn im nachfolgenden Jahr erhält Johann Küpper von der Stadt 2 gld 4 alb für die Anfertigung des Vogels in diesem Jahr.

1766

Die Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft bitten den Rat, den Vogel aufsetzen zu dürfen. Angesichts des zu erwartenden guten Herbstes gibt der Rat die Erlaubnis. Der König soll 15 rtlr erhalten. König wird in diesem Jahr Matthias Heinen. Zur Bestreitung des Schankweines kauft der Rat bei Frau Kriechel für das Fronleichnamsfest 2 ¼ Ohm 64iger Bleicharts, das Ohm zu 24 rtlr. Der Schöffe Schopp zahlt an den Baumeister für den Magistrat 10 rtlr 18 alb, weil die Leibschützen neuen Wein nebst 13 Viertel 64iger aus dem Stadtkeller geholt haben. Herr Kriechel stellt 4 rtlr 30 alb 4 hll für das gelieferte Pulver in Rechnung.

1767

Für den kommenden Aufzug an Fronleichnam sollen die Junggesellen vom Rat 8 rtlr für den von ihnen gekauften Fasswein erhalten.

1769

Der Kupferschläger Hünthen übergibt eine Rechnung für die Reparatur des Sebastianusbilds über 22 Stüber und für die Lieferung der gemachten 40 Schilder über 2 rtlr 40 Stüber. Den vorrätigen 67iger Wein hat Schöffe Dr. Curtius für 7 rtlr das Ohm gekauft. Den Erlös erhält die Schützenbruderschaft. Hofrat und Bürgermeister Sartorius gibt den kurfürstlichen Befehl bekannt, künftig bei der Gottestracht und bei Prozessionen nicht mehr mit Fahnen, Trommeln und Gewehren aufzuziehen. Kurfürst und Erzbischof von Köln war damals Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothefels.

1770

Baumeister Johann Knieps weist im Rat einen Schein vor, nach dem er im Jahre 1767 den Schützenbrüdern für 2 rtlr 12 alb Wein nach Walporzheim geliefert hat. Auf Anstehen des Schützenmeisters Reiner Dünwald genehmigt der Rat den Schützen das Vogelschießen. In Anbetracht des teuren Weins erhält der König 18 rtlr. Schützenkönig wird der in Wadenheim geborene kurpfälzische Hofkammerrat Friedrich Wilhelm Dahmen. Der Schützenmeister Dünwald erhält für den neuen König vom Rat 9 Reichstaler.

1771

Die Brudermeister der Sebastianus-Bruderschaft klagen vor dem Rat, seit 6 Jahren keine Zinsen mehr von Johann Reuters Witwe erhalten zu haben. Der Rat verurteilt die Witwe, die Bruderschaft binnen 8 Tagen zufriedenzustellen. Die Witwe zahlt nicht. Es kommt zu mehreren Verhandlungen. Letztlich beschließt der Rat, das Haus auf der Schützbahn zugunsten der 6 rtlr Zinsschulden zu verkaufen. Es scheint sich hier um das ehemalige Schützenhaus zu handeln, dessen Besitzer jährlich an die Schützen Zinsen abführen müssen.

1772

Konrad Huverath stellt den Schützen für den Fronleichnamstag 1771 21 Viertel Wein in Rechnung, die der städtische Baumeister bezahlen soll. Neben zwei Brudermeistern, die die Bruderschaft anführten, werden die Schützen von einem Hauptmann befehligt, der vorher als Leutnant der Leibschützen (heutiges Elitekorps) tätig war. Alle anderen Schützen werden durch den Wachtmeister geführt. Eine sehr wichtige Persönlichkeit war der Fähnrich oder auch Stadtfähnrich genannt. Diese Stellung wurde meistbietend versteigert. 1793 betrug der Steigerungssatz 100 Reichstaler.

1774

Bei der Abhaltung der Rechnung der St. Sebastianus-Bruderschaft wird der bei Peter Wershoven in Arrest gelegte Wein des letzten Jahres, es waren 1 Ohm 12 Viertel Bleichart, an den Meistbietenden Ernest Laukart verkauft, das Ohm für 19 rtlr. Es handelt sich hier um Wein, der Wershoven als Halbwinner des schützeneigenen Weinberges nicht bezahlt oder abgeführt hatte. Wegen des anscheinend guten Herbstes kann der Vogel geschossen werden. Der Leiendecker Laurenz Schaut erhält einen halben Taler für das Aufsetzen des Vogels auf dem Ahrtor. Der König erhält statt 12 rtlr ein Ohm Wein, der aus dem Stadtsack bezahlt wird. König in diesem Jahr wird der Prümer Konventuale Maximinus Boudeler, Prümer Kellner und Kaplan hier in Ahrweiler. Für die Anfertigung des Vogels erhält Johann Küpper 2 gld 4 alb.

1775

Baumeister Johann Baur wird vom Magistrat zum neuen Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft angesetzt. Der Schatzheber (Hutenmeister) Konrad Ludwig bringt in seinen Schatzabschlag ½ Ohm Wein ein, den er an die Junggesellen für 35 gld 18 alb geliefert hat.

1776

Die Brudermeister der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft fragen beim Rat der Stadt an. ob es „wohlgefällig“ sei, den Königsvogel aufsetzen zu lassen. Der Rat ordnet an, den Vogel anzufertigen und auf Pfingstabend aufzusetzen.

1777

Laut kurfürstlichem Befehl ist das Schießen und Raketenwerfen bei Strafe von 10 Goldgulden verboten. Bei Fronleichnamsprozession soll den Schützen wegen ihres Aufzuges eine Portion Wein gegeben werden, wenn jeder 8 alb bezahlt.

1778

Wegen des anscheinend guten Herbstes ist beliebt worden, den Vogel aufzusetzen. Der diesjährige König soll 15 rtlr oder ein Ohm Wein erhalten. Der Leiendecker Schauth setzt den Vogel auf. Weil die Schützen drei Tage benötigen, um den Vogel von der Stange zu schießen, erhält der König vom Rat 20 rtlr. Für den Aufzug an Fronleichnam erhält jeder Schütze 1 Portion Wein, dafür muss er aber 8 alb geben. Weil sämtliche Schützenbrüder diese freiwillige Abgabe entrichten, kann der Baumeister Matthias Kültz das eingegangene Geld verwenden, um den Junggesellen 13 Viertel Wein zukommen zu lassen. König wird der Fassbindermeister Ernest Friedrich Laukart, Ratsverwandter der Stadt Ahrweiler, gebürtig in der Pfalz und aufgewachsen zu Lichtenberg im Darmstädtischen.

1779

Der Rat erneuert das kurfürstliche Verbot, Maien zu hauen und innerhalb der Stadt zu schießen. Johann Küpper erhält für die Anfertigung des Königsvogels 2 gld 4 alb. Wer König geworden ist, ist nicht überliefert.

1782

Der Amtmann von Saffenburg Franz Josef Eichas, Baumeister der Stadt 1777/8, macht den Vorschlag, die beim Vogelschießen für den König ausgelobte 18 rtlr mit dem für den zweiten Tag des Schützenfestes herzugebenden Wein zu verrechnen. Der Rat stimmt diesem Vorschlag zu. Das Vogelschießen findet statt. Der Name des Königs ist nicht überliefert.

1783

Der Rat teilt den Brudermeistern der St. Sebastianus-Bruderschaft mit, dass in diesem Jahr kein Vogel aufgesetzt werden soll. Johann Kling wird vom Rat zum Bruderschaftsdiener der Sebastianus-, Antonius- und Matthias-Bruderschaft ernannt.

1785

Der Kölner Generalvikar erlässt eine Anordnung über die „Bruderschafts „tractamente“, also über die Essen bei den Bruderschaften. Der Rat ist aufgefordert, zu berichten, wie das in Ahrweiler gehandhabt wird. Schöffe Hermann Josef Schopp erlegt die für die Freistellung vom Baumeisteramt vereinbarten 40 tlr. Davon erhalten die Schützenbrüder drei Ohm 12 Viertel 1782er Bleichart. Der Wein wird von Herrn Bewer für 5 ½ rtlr pro Ohm geliefert. Der Rest des Geldes kommt in die Stadtkasse.

1786

Bei der Aufsetzung des Vogels auf dem Ahrtor wird ein halben Pfund Pulver benötigt. König wird Matthias Kültz, Baumeister der Stadt Ahrweiler.

1787

König wird der kurpfälzische wirkliche Hofrat, Vogt der Ämter Neuenahr, Sinzig und Remagen, Heinrich Hubert Stockhausen. Der Magistrat ernennt Ernest Giesen zum neuen Brudermeister. In diesem Jahr fallen die hohen Kosten für Pulver auf. Für den Fronleichnamstag werden 2 ½ Pfund Bei der Aufsetzung des Vogels auf dem Ahrtor wird ein halben Pfund Pulver benötigt. König wird Matthias Kültz, Baumeister der Stadt Ahrweiler.

1788

Dahiesige Junggesellen erhalten aus Stadtmitteln ein halbes Ohm Wein zu 6 rtlr 59 alb wegen des Fronleichnamstags. Wegen des zu erwartenden guten Herbstes dürfen die Schützen den Vogel aufsetzen. Der Leiendecker Schaut wird von der Stadt für diese Arbeit bezahlt. Der König erhält von der Stadt wegen des dreitägigen Vogelschießens ausnahmsweise 20 rtlr. Wegen des Aufzugs an Fronleichnam erhält jeder Schützenbruder vom Rat eine Portion Wein. Dafür gibt jeder Schützenbruder neben den Ratsmitgliedern dem Baumeister freiwillig 8 alb. Von diesem Geld spendet Baumeister Kültz den Junggesellen 13 Viertel Wein. Bürgermeister Matthias Schopp jun. als Curator Minorennium legt die Rechnung von Johannes Baur für die St. Sebastianus-Bruderschaft zum Jahr 1787 ab. Nach Abzug der Ausgaben bleiben 4 gld 8 hll, die Brudermeister Ernest Giesen erhält. Daneben erhält der Brudermeister auch die von den Erbgenahmen Reiner Dünwalds Johann Menzen und Caspar Faber gezahlten Bruderschaftsgelder von 43 gld 13 alb 4 hll.

1789

Dem Johann Hilberath zahlt die Stadt wegen der gelieferten Fische für Freitag nach Fronleichnam 9 gld 8 alb. Der Rat prüft mit Brudermeister Ernest Giesen die Kasse der St. Sebastianus-Bruderschaft aus den Jahren 1788 und 1789. Das Ergebnis ist im Bruderbuch laut Unterschriften zu sehen.

1790

Nach Absterben des Stadtfähnrichs Rütger wird die Fahne einschließlich der Befreiung vom Baumeisteramt unter einigen herbeigerufenen tauglichen Bürgern versteigert. Der letztbietende Matheis Hoß erhält das Amt für 113 rtlr übertragen.

1793

König wird der Schreiber des Hohen kurfürstlichen Gerichts zu Ahrweiler, Maximilian Heinrich Joseph Schefer.

1794

Die französischen Revolutionstruppen rücken in Ahrweiler ein. Die Gesellschaft ruhte für acht Jahre.

1802

Wiederbelebung der Ahrweiler Schützengesellschaft. Die Brudermeister Mattheis Dünwald und Mattheis Huverath, Hauptmann Tilman Wolff (1802-1812), Leutnant Heinrich Andreas Winckel, Fähnrich Matheis Hoß und Wachtmeister Leopold Armbrustmacher beschließen, wieder den Königsvogel aufzurichten. Schützenkönig wurde Peter Josef Kreutzberg. Neue Mitglieder müssen als Eintrittsgebühr 6 Reichstaler und eine Flasche Wein entrichten. Es soll unter den Schützen keine Vorrangstellung geben, außer 8 Mann, die der Hauptmann auswählt. Der Dachdecker Stefan Schaudt wird ohne Eintrittsgeld in die Schützengesellschaft und Brandcommission aufgenommen. Er hat die Aufgabe, bei einem ausbrechenden Brand einzugreifen.

1803

Es wird ein Königskandidat gesucht. Um die Schützenbrüder zur Annahme des Amtes zu bewegen, muss der neue König nur noch 12 Reichstaler und einen silbernen Schild stiften. Schützenkönig wird Werner Wolff.

1804

Erste Erwähnung des Hauptmannsgliedes.

1805

König in diesem Jahr wurde Leopold Armbrustmacher, der Wachtmeister der Gesellschaft. Die Inschrift auf seinem Königsschild lautet: „LEOPOLD ARMBRUSTMACHER ANGEODNETER WAGTMEIST HAT IM JAHR 1805 ZU AHRWEILER DEN VOGEL ABGESCHOSSN ANNA MARGARETHA POLLIGS EHE-LIEBSTE“. Der Schild stammt aus dem Jahr 1754 und wurde 1805 wiederverwendet.

1807

Erste Erwähnung des Königsgliedes (Königsbegleitung). König in diesem Jahr wurde der Kaufmann Johann Joseph Schwarz. Sein Königsschild trägt die Inschrift: „Herrn John. Joseph Schwarz Ehemann von Gertrudis Zils Kaufmann zu Ahrweiler, hat im Jahr 1807 den Bürger=Vogel abgeschossen“.

1808

Erste Erwähnung des Wachtmeistergliedes. Vermutlich seit 1802 wird das Schützenfest im Rahmen des „Napoleonfestes“ gefeiert. Die Kosten für das Vogelschießen übernahm der französische Staat. Der Steuereinnehmer Heydinger zahlte die Unkosten aus den Steuereinahmen auf Veranlassung der Arrondissement-Verwaltung Bonn. Werner Wolff wird zum zweiten Mal König der Gesellschaft.

1810

König wurde der Generalaufseher der Gewässer und Forsten Franҫois Denis Vannesson. Die Inschrift des Königsschildes lautet: „F. D. Vannesson Garde Genéral des Eaux & Forets Roi d´arquebuse de la Ville d´Ahrweiler le 22. Juin“.

1812

Der Handelsmann Hilger Manderfeld wird König und danach bis 1825 Hauptmann. Sein Schild trägt die Inschrift: „H. MANDERFELT Negociant Roi de La l´arquebure Le 4 Juin 1812. à Ahrweiler“. Erste Erwähnung des Fähnrichsgliedes.

1816

Bericht des königlichen Landrats von Gruben an die Regierung in Koblenz. „Die Feier des Gedenktages der Schlacht bei Belle-Alliance (in der Napoleon endgültig besiegt wurde, 15.6.1815) wurde in Ahrweiler am Vorabend des Gedenktages mit Glockengeläut eingeleitet. Am Gedenktag selbst war um 5 Uhr morgens Glockengeläut, das sich den Tag über andauernd jede Stunde mit dem Donner des Stadtgeschützes fortsetzte. Um 8 Uhr morgens zogen die hiesigen Schützengesellschaft und die hiesigen Junggesellen in militärischer Ordnung mit Fahnen, Trommeln und Musikbegleitung auf den Marktplatz, dort machten sie ihre Übungen (Parade u. Salutschießen). Um 10 Uhr war in der Pfarrkirche das Te Deum. Die Schützengesellschaft begleitet durch die hiesigen Junggesellen und die Herren Beamten, macht einen feierlichen Zug in die Kirche und wohnt dem Gottesdienst bei. Nachmittags waren auf dem Marktplatz unter den Linden zwei große Lauben von Maien aufgeschlagen. Die Schützengesellschaft und die Beamten vereinigten sich in der einen, die Junggesellen in der anderen Laube. Hier wurde unter dem Ton der Musik und unter dem Donner des Stadtgeschützes und Geläute der Glocken auf die Gesundheit unseres allergnädigsten Königs, auf jene der Sieger von Belle-Alliance und der oberen Behörden recht herzlich und fröhlich getrunken bis abends 8 Uhr.“ Gleichzeitig gibt das preußische Innenministerium einen Erlass heraus, mit dem Unordnungen vorgebeugt werden soll, zu welchen öffentliche, von sogenannten Brüderschaften in Masse, mehrenteils nach weit entlegenen Oertern unternommene Wallfahrtszüge sowohl in sittlich religiöser als in polizeilicher Beziehung Anlaß geben (vgl. hierzu 1826).

1818

Peter Joseph Pfeil wird Fähnrich der Gesellschaft.

1819

Der Verwaltungsrat legt die Einschreibe gebühren neu fest:

  1. Hauptmannsglied 8 rtlr
  2. Fähnrichs- und Leutnantsglied 6 rtlr
  3. Wachtmeisterglied 4 rtlr

Damit erste Erwähnung des Leutnantsgliedes. Der Wachtmeister Konrad Schütz scheidet wegen Krankheit aus. Sein Nachfolger wird Johann Baptist Schönewald.

1820

König wird der Steuereinnehmer Nikolaus Heydinger. Die Widmung des Königs auf seinem Schild lautet: „Nikol: Heydinger Steuer:Einnehmer zu Ahrweiler; Schoss am 1. Juny 1820 den Bürgervogel von der Stang war König ohne Land und Rang“.

1824

Der Vorstand wählt den Tuchfabrikanten Johann Konrad Greßenich zum neuen Hauptmann (1824-1830).

1825

Zum letzten Mal werden Frauen in die Schützenbruderschaft aufgenommen. Der Verwaltungsrat beschließt neue Aufnahmegebühren: Hauptmanns-, Fähnrichs- und Leutnantsglied 8 rtlr, Wachtmeisterglied 6 rtlr. König wird der Färber und Drucker Peter Joseph Maxrath.

1826

Der Ausdruck Bruderschaft und Brudermeister in der Gesellschaft wird ebenfalls zum gleichen Zeitpunkt aufgegeben, denn auf Anordnung des Trierer Bischof Josef von Hommer werden die Bruderschaften (Rundschreiben vom 21. April 1826) aufgelöst. Der Bischof möchte alle Bruderschaften in einer Einzigen zusammenführen. Im schwebt der Zusammenschluss in der Christenlehrbruderschaft vor. (Zu der Thematik der Umwandlung der Ahrweiler Schützenbruderschaft in eine Schützengesellschaft muss noch geforscht werden.) Gleichzeitig verbietet der Bischof die Begleitung von Prozessionen mit dem Allerheiligsten durch klingendes Spiel und Trommelschlag und den Einzug der Musik in die Kirche.

Erneut werden die Einschreibgebühren neu festgesetzt:

  1. Hauptmannskompanie 8 rtlr
  2. Fähnrichskompanie 7 rtlr
  3. Leutnantskompanie 6 rtlr
  4. Unterleutnantskompanie 4 rtlr

Der König darf bis zu drei seiner Freunde in seine Umgebung aufnehmen und an seine Tafel laden. Bei Beerdigung eines Schützenbruders geht die Fahne mit. Auf Wunsch der Angehörigen geht die ganze Kompanie mit der Beerdigung. Bei Beerdigung eines gewesenen Königs oder eines Mitglieds des VWR gehen alle Schützenbrüder mit der Beerdigung. Das Bahrtuch wird dann mit den königlichen Insignien geziert, bei verstorbenen Offizieren mit Degen, Schärpe und Hut.

1829

Auf Befehl des königlichen Landrats erlässt der Bürgermeister „zur Verhinderung von Unglücksfällen“ eine Polizeiordnung über das Vogel- und Scheibenschießen. Darin wird genauestens das Laden der Gewehre, das Schießen etc. reglementiert. Die Gesellschaft hat vor dem Schützenfest dem Bürgermeister ein Siebenergremium zu benennen, das Streitereien während der Schießbelustigung schlichten soll. Diesem Siebenergremium gehören im ersten Jahr an: Peter Joseph Maxrath, Matthias Dünwald, Matthias Hoß, Johann Candidus Greßenich, Gottfried Gerling, Georg Kreuzberg und Joseph Kreutzberg. König wird in diesem Jahr der Weinhändler Georg Kreuzberg, der Entdecker des Apollinarissprudels. Laut Ahrweiler Urkataster besitzen die Schützen auf dem Wall ca. 90 Ruten Weinberg.

1831

Der Vorstand wählt den Gerber Heinrich Joseph Kreutzberg zum neuen Hauptmann. Mit der revidierten preußischen Städteordnung endet die öffentliche Stellung der Schützengesellschaften, denn hier ist der § 28 der alten Städteordnung, nach dem eine Schützengilde zu den notwendigen Anstalten in jeder Stadt gehört, nicht mehr aufgeführt.

1833

Seine königliche Hoheit, Kronprinz Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, übernachtet in Ahrweiler im Hotel Drei Kronen auf der Rückkehr von einer Reise zur Besichtigung des Altenahrer Tunnels. Hier wird ihm ein Fackelzug dargebracht, und er schreibt sich anschließend als Mitglied in das Seelenbuch ein. König in diesem Jahr ist der in Barmen wohnende Carl Meuser.

1834

König wird der Lantershofener Gutsbesitzer Wilhelm Harff.

1835

König wird Jakob Decker aus Düren. Der Kronprinz erteilt auf Gesuch der Gesellschaft die Erlaubnis, dass bei jedem Vogelschießen ein Bürger mach Wahl des Landrats für den Kronprinzen vertretungsweise den ersten Schuss tun dürfe. Der Trierer Bischof Josef von Hommer erteilt den Ahrweiler Schützen Dispens vom Freitagsgebot, d.h. die Schützen dürfen bei ihrer Feier Freitag nach Fronleichnam eine Ausnahme vom Fast- und Abstinenzverbot machen und Fleisch essen. Beim Bürgermeister geht die Polizeimeldung ein, dass sich beim Vogelschießen in Heimersheim, das damals zur Bürgermeisterei Ahrweiler gehörte, der Schmied Philipp Winnen selbst erschossen hat. Darauf werden die Vorsichtsmaßnahmen weiter verschärft.

1836

König wird Johann Joseph Ropertz.

1839

Beim Böllerschießen zu Fronleichnam kam es zu einem Unglück, als ein Böller zersprang. Der Schreinermeister Johann Joseph Kreuzberg, Fähnrich, wurde sehr bedeutend an beiden Beinen verletzt, der Tagelöhner Anton Nohles trug ebenfalls Verletzungen an einem Bein davon und der Polizeidienser Brahs wurde an der linken Hand verletzt. Zwei Monate später meldete Bürgermeister Clotten an die königliche Regierung, dass Kreutzberg immer noch zu Bette liege, Nohles aber wieder hergestellt sei. Der Verletzung des Polizeidieners sei unbedeutend gewesen. Das Böllerschießen und das Salutschießen wurden daraufhin von Staats wegen verboten. Nach vielen vergeblichen Versuchen wandte man sich 1843 direkt an den König, unseren Schützenbruder, der dann die Salven wieder genehmigte. Kreuzberg hat auf seinem langen Krankenlager aus seinem Beinknochen ein kleines filigranes Kreuz geschnitzt, das heute im Schützenmuseum ausgestellt ist.

1840

Wegen des Todes von König Friedrich Wilhelm III. (Staatstrauer) fiel die Begleitung der Fronleichnamsprozession durch die Schützen aus.

1841

Der Postmeister Franz Joseph Schopp, Einnehmer der indirekten Steuer und Posthalter, wird einstimmig zum neuen Hauptmann gewählt. Damit eskalierte der Streit mit der Obrigkeit. Dem Verbot zum Trotz befahl der neue Hauptmann das Salutschießen während der Prozession. Es kam auf dem Marktplatz zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Bürgermeister und Schützenhauptmann. Trotz Verbot gaben die Schützen ihre Salven ab. Die königliche Regierung in Koblenz befahl dem Bürgermeister Clotten, alle Schützen, die am Salveschießen beteiligt waren, vor das Polizeigericht zu laden. Clotten ergriff nun Partei für die Schützen. Er könne nicht feststellen, wer geschossen habe. Zwar hätten alle Schützen auf Befehl des Hauptmannes ihre Gewehre zum Salveschießen angelegt, aber einige hätten kein Pulver im Lauf gehabt, andere seien mit einem defekten Gewehr aufgezogen. Wer letztendlich wirklich geschossen habe, sei nicht mehr zu ermitteln. Der Hauptmann, der Beamter war, erhält einen Verweis. Nachdem die königliche Regierung erfahren hatte, dass der neue König Friedrich Wilhelm IV. Mitglied der Gesellschaft ist, wird der Umgangston besser. Man stellt fest, dass die „Bruderschafts Gesellschaft“ noch keine offizielle Satzung hat und ist bei deren Ausarbeitung behilflich. König wird der Gerber Heinrich Joseph Kreutzberg. Den Vogel schoss aber sein Sohn Mathias Joseph für ihn ab.

1842

König wird Daniel Ilges. Beim Fronleichnamsfest unterbleibt das Salutschießen. Die Gesellschaft wendet sich nun an den Regierungspräsidenten von Schleinitz, erhält aber eine abschlägige Antwort, doch zugleich die Zusage, dass die Regierung eine etwaige Eingabe an das Ministerium des Innern befürworten werde.

1843

Aus der bisherigen Leibschützenkompanie des Schützenkönigs und seiner Königswache wurde das heutige Elitecorps gegründet. Die Uniformierung des Elitekorps war damals erstmalig und wurde mehr und mehr innerhalb von über 100 Jahren von der übrigen Gesellschaft übernommen. Als Erstes hat das Fähnrichsglied die Uniform des Elitecorps angenommen. Das Preußische Innenministerium lehnt am 9. Februar das Gesuch der Ahrweiler Schützen ab. Am 17. April wendet sich die Gesellschaft in einer Immediateingabe direkt an den König und schon am 30. Mai antwortet der Innenminister von Armin, „dass des Königs Majestät mittels Allerhöchster Ordre vom 16. Mai d. J. zu bestimmen geruht habe, dass solche altherkömmlichen Gebräuche beizubehalten seien, sofern nicht die begründete Gefahr vorhanden sei. Die Salven werden also genehmigt, nur „das Feuern mit den Böllern und sonstiges Schießen bleibt verboten.“ Am Fronleichnamsfest, das war am 15. Juni, konnte also wieder Salut geschossen werden.
König wird in diesem Jahr der Bürgermeister Joseph Wilhelm Clotten. Damit waren Hauptmann und Bürgermeister wieder ausgesöhnt. Eine Kabinetts-Order vom 6. Juni 1843 untersagt den Schützengesellschaften das Schießen über dem Grab, da dies eine ausschließlich militärische Ehrenbezeigung sei. Im selben Jahr werden die ältesten überlieferten Statuten von der preußischen Regierung genehmigt.

1844

Nach der Genehmigung des Salutschießens durch den König Friedrich Wilhelm IV. schickt der VWR dem König die Schützenmedaille. Im Gegenzug bestimmt der König den Hauptmann der Gesellschaft dazu, an seiner Statt der ersten Schuss beim Königsschießen abzugeben. Gleichzeitig lässt er der Gesellschaft eine goldene Huldigungsmedaille überreichen, die heute Mittelpunkt der Hauptmannskette ist. König wird in diesem Jahr der Arzt Dr. Carl Praessar.

1845

Die Gesellschaft nimmt wieder den verwilderten Weinberg auf Dümmerich in Besitz. Der frühere Vorstand hat versäumt, den Weinberg im Bau zu halten. Durch Spenden der Mitglieder kann er wieder kulturfähig gemacht werden. König in diesem Jahr wird Gutsbesitzer Freiherr Friedrich von Pelser-Berensberg.

1847

König wird Franz Freiherr von Francken. Sein Schild trägt die Widmung „Freiheit Gleichheit“.

1848

Der Oberleutnant Johann Jakob Mies tritt zurück. Andreas Krupp, der damalige Unterleutnant, tritt an seine Stelle. Johann Josef Wolber wird zum neuen Unterleutnant gewählt. Der preußische Minister des Inneren weist noch einmal daraufhin, dass die Schützenvereine eigentlich nur noch als gesellige Vereine fortbestehen und daher auf besondere Beihilfe und Unterstützung des Staates keinen Anspruch mehr haben.

1849

König wird Johann Joseph Kreutzberg.

1850

König wird Christian Schütz aus Lantershofen.

1851

Im Frühjahr wird der Weinberg auf Alverath neu angelegt. Peter Stodden wird als Halbwinner angenommen. Als dieser 1855 abtritt, wird der Weinberg auf eigene Rechnung der Gesellschaft bebaut.

1852

Den Vogel schoss Heinrich Thelen aus Heppingen ab.

1855

Der Schützenhauptmann Schopp, der Fähnrich Karl Gies, Georg Kreutzberg und Georg Geller treten als Mitglieder des Verwaltungsrats zurück. Letzterer war Rechnungsführer. Der Verwaltungsrat besetzt die Stellen neu. Mit Mehrheit wird der Kaufmann Anton Joseph Maxrath zum Hauptmann gewählt. Ebenfalls mit Mehrheit wird der Weinhändler Georg Geerling zum neuen Fähnrich bestimmt. Weitere Mitglieder des Verwaltungsrates werden der Sattler Christian Menne und der Metzger Peter Kreutzberg. Die Fahne der ehemaligen Bürgerwehr, die bei feierlichen Aufzügen dem König voran getragen wird, soll nun von einem Mitglied der Leibschützenkompanie getragen werden. Die Wahl fiel auf den Weinhändler Adam Brogsitter, der zugleich auch die Stelle des Rechnungsführers übernimmt.

1857

Der Verwaltungsrat beschließt, dass die Offiziere der Gesellschaft statt des bisherigen schwarzen Fracks grüne Waffenröcke wie die der Leibschützenkompanie (Elitecorps) mit Epauletten, Litzen an Kragen und Aufschlägen tragen sollen. Auch der Rechnungsführer und Fahnenträger Adam Brogsitter soll eine solche Uniform tragen. Das Fähnrichsglied erhält kurze grüne Waffenröcke mit schwarzem Samtkragen und gelben Knöpfen, weiße Hosen, grüne Mützen, Gewehr und Pulverhorn. Die erledigte Stelle des Unterleutnants übernimmt Christian Menne. König wurde der Kaufmann Otto Vollmann.

1858

An Stelle des ausgeschiedenen Rechnungsführers Adam Brogsitter wählt der Verwaltungsrat A. W. Blum. Das Königsschießen findet anstatt Pfingstmontag am Freitag nach Fronleichnam statt. König wurde Friedrich Eisenbarth. Den Weinberg am Wall hat M. Hörsch im Halbbau.

1860

König wurde der Hauptmann und Gastwirt Apollinar Hubert Roßbach.

1861

An Stelle des 1860 verstorbenen Georg Geerling wird Heinrich Joseph Großgart zum Fähnrich gewählt. Großgart hatte Gerling schon während seiner Krankheit vertreten. Joseph Dahm aus Walporzheim wird im Alter von 29 Jahren König.

1863

An Stelle des nach Blankenheim verzogenen Rechnungsführers, Gerichtsschreiber Blum, wird Wilhelm Dahm einstimmig zum Rechnungsführer ernannt. Die Schützen verkaufen Weinberge am Wall. König wird in diesem Jahr Anton Dahm aus Walporzheim.

1866

Hauptmann Anton Joseph Maxrath ist nach Essen verzogen. An seine Stelle wählt der Verwaltungsrat Christian Menne einstimmig zum stellvertretenden Hauptmann.

1867

Der Verwaltungsrat wählt einstimmig Hubert Roßbach zum neuen Hauptmann. Der Hotelier Joseph Henrion aus Neuenahr schießt den Vogel ab.

1868

Wilhelm Dahm aus Walporzheim wird neuer Schützenkönig.

1868

Wilhelm Dahm aus Walporzheim wird neuer Schützenkönig.

1869

Der Verwaltungsrat mit Hauptmann Apollinar Hubert Roßbach, Fähnrich Heinrich Joseph Großgart, Leutnant Franz Kohlhaas und den Verwaltungsratsmitgliedern Christian Menne und Peter Joseph Kreuzberg beschließen, ein Protokollbuch anzulegen. Das den Schützen gehörende Grundstück am Niedertor-Wall neben Bernhard Burggraf und Mathias Kroell soll verkauft werden, da dasselbe jetzt doch keinen Ertrag liefert, jedoch als Bauplatz gut zu verwerten ist. Man kam überein, das 6 Ruten große Grundstück zum Preise von fünfzig Talern loszuschlagen. Das Inventar des Gesellschaftseigentums soll aufgestellt und das Mobiliar versichert werden. Der Zugang zu der sogenannten Schützenkammer im hiesigen Schulgebäude, in welcher Gesellschaftsutensilien lagern, soll auf Gesellschaftskosten dielt werden. Für sämtliche bei dem Festessen auf dem Markt zu gebrauchenden Tische sollen neue Unterstützen in Form der sogenannten Schragen angeschafft werden. Wie in früheren Jahren, so soll auch in diesem Jahr das Fest des Patrons der Gesellschaft, des Sebastianustags, durch ein Festessen bei dem Hauptmann Apoll. Hub. Roßbach verherrlicht werden. Dasselbe soll stattfinden am Donnerstag, dem 21. Januar, abends ½ 8 Uhr, zum Preise von 15 Silbergroschen pro Gedeck in althergebrachter Weise. Sämtliche Schützenweinberge sollen mit weißen Steinen markiert werden.
Das bisher als Protokollbuch benutzte Mitglieder Einschreibebuch wird nicht mehr als Protokollbuch benutzt. Es wird ein eigenes Protokollbuch angeschafft. In diesem Jahr findet ein Königsschließen statt, und zwar am Dreifaltigkeitssonntag, dem 23. Mai; abends vorher großer Zapfenstreich. Fähnrich Großgart übernimmt das Auf- und Abschlagen des Zeltes auf dem Schützenplatz sowie auf dem Markte unentgeltlich; dagegen überlässt die Gesellschaft dem Herrn Großgart den Wein, welcher er auf dem Schützenplatze verabreichen wird pro Ohm zu 34 rtlr. Die Musikanten, Tambours, Dingler, Kanoniere und Büchsenlader erhalten an der Vogelstange per Mann eine halbe Flasche Wein. König wurde Eduard Kreuzberg.
Das Eintrittsgeld der Beamten in das Königsglied soll in Zukunft nur zehn Thaler betragen. Am Donnerstag, dem 6. Juni, soll zum Schlusse des diesjährigen Fronleichnamsfestes auf dem Schützenplatz zu Ahrweiler ein allgemeines Preis-Vogelschießen stattfinden, wobei fünf Preise ausgeschossen werden sollen und woran sich auch Nichtmitglieder beteiligen können. Bei dem Schießen soll das Schießreglement des hiesigen geselligen Schießvereins gelten und somit ein Jeder den Anordnungen der Waffenmeister gedachten Vereins sich zu unterziehen haben.
Die Mitglieder des VWRs Apoll. H. Roßbach und Peter Mathias Kreuzberg übernehmen es, für gute Musik bei dieser Gelegenheit zu sorgen und ferner dahin zu wirken, dass am selben Abend ein gemütlicher Ball stattfindet. Alsdann wurde beschlossen, dass während des Vogelschießens olympische Spiele stattfinden sollen, als Sacklaufen, Wurstschnappen, Stangenklettern etc. 

Auf Kosten der Gesellschaft werden Liederbücher angeschafft.

1870

Nach Durchsicht des Rechnungsabschlusses folgte die Beratung über die Feier des diesjährigen Fronleichnamsfestes. Man war einstimmig der Meinung und beschloss demgemäß, dass mit Rücksicht auf den äußerst leidenden Zustand des Hauptmanns Apoll. Hubert Roßbach, in diesem Jahre die Feier des Festes möglichst zu vereinfachen sei, wozu auch der augenblicklich nicht allzu günstige Stand der Kasse rät.

Über die Art und Weise, wie das Fest gefeiert werden solle, ward beschlossen wie folgt:

  1. Die Prozession wird in hergebrachter Weise mit Musik begleitet.
  2. Die betreffenden Mannschaften erhalten bei dem Antritt zum Zuge à 3 Mann eine Flasche Rotwein am Fronleichnamsmorgen; ferner erhält ein jedes Gesellschaftsmitglied später eine Flasche Schützenwein, welche von jedem bei seinem Offizier abzunehmen ist.
  3. Ein Königs-Vogelschießen und in der Folge dessen die damit verbundenen Festlichkeiten finden nicht statt.
  4. Leutnant Kohlhaas wird mit der Führung des Zuges und überhaupt mit der Stellvertretung des erkrankten Hauptmannes betraut.
  5. Die Junggesellen-Schützengesellschaft erhält wie früher einen Anker [= 30 Quart] Roten.

Ferner wurde auf den Antrag des anwesenden Vorstandsmitgliedes des Geselligen Schießvereins A. Schorn beschlossen, dem gedachten Vereine am Fronleichnamstag den Schützenplatz zum Zwecke der Abhaltung eines allgemeinen Preis-Vogelschießens zu überlassen unter folgender Modalität:
Die Wirtschaft auf dem Schützenplatze besorgt das Verwaltungsratsmitglied H. J. Großgart gerade so, als ob die St. Sebastianus-Gesellschaft das Schießen abhielte. Derselbe zahlt für die Ohm des zu verzapfenden Schützenweins 32 Taler. Dagegen werden ihm vom Schützenwein 2 Taler für das Aufschlagen des Zeltes vergütet. Außerdem zahlt der Schießverein 1 Taler für Benutzung der Vogelstange.

1871

Durch den leider zu früh erfolgten Tod des unvergesslichen Hauptmannes Herrn A. H. Roßbach versammelt sich der Verwaltungsrat, um die Wahl eines neuen Hauptmanns vorzunehmen. Herr Carl Kreuzberg wurde einstimmig zum Hauptmann gewählt, welcher diese Ehrenstelle annahm. Der Verwaltungsrat wählte Franz Marschand einstimmig zum neuen Zugführer. Neuer König wird der amerikanische Offizier Guido Ilges, in Ahrweiler geboren und ausgewandert, der als Oberst im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 amerikanischer Beobachter auf deutscher Seite war. Von Ilges ist kein Königsschild überliefert. Später wurde er General und hat in den amerikanischen Indianerkriegen den berühmten Häuptling Sitting Bull festgenommen. Das älteste Foto unserer Gesellschaft im Museum zeigt Ilges mit der Königskette auf dem Marktplatz.

1873

Der Steuerempfänger Albert Rademacher schießt den Vogel ab.

1875

Der VWR wählt Zugführer Franz Marschand, der wegen eines Augenleidens des Hauptmanns Herrn Karl Kreutzberg diese Ehrenstelle zwei Jahre zur vollsten Zufriedenheit provisorisch ausgeführt hatte, einstimmig zum Hauptmann. Anton Kreuzberg wird neuer Schützenkönig.

1876

Der Verwaltungsrat beschloss, dass das diesjährige Fronleichnams-Schützenfest wegen den sehr ungünstigen Zeiten ausfallen soll. Es wurde dagegen aber bestimmt, dass die Fronleichnamsprozession von der Gesellschaft begleitet werden soll. Des Morgens beim Antreten erhalten bei den betr. Offizieren je 3 Mann eine Flasche Wein. Ferner des Nachmittags erhält jedes Mitglied der Gesellschaft ein Liter Wein.

1877

Es wurde dieses Jahr das Fronleichnamsfest in herkömmlicher Weise gefeiert. Herr Mathias Joseph Kreuzberg wurde Schützenkönig.

1878

1878 fand ein Beschluss gemäß Begleitung der Fronleichnamsprozession statt. Herr Mathias Josef Kreuzberg wurde als Verwaltungsrats-Mitglied gewählt. Die Stelle des Hauptmanns ist von 1878 bis 1882 nicht besetzt. Den äußeren Dienst versieht Oberleutnant Franz Kohlhaas.

1879

Es wurde beschlossen, das Fest zu feiern, und der Kaufmann Hermann Tils wurde Schützenkönig.

1880 & 1881

In diesen Jahren unterblieben, misslicher Verhältnisse wegen, sämtliche Festlichkeiten.

1882

1882 fand Beschluss gemäß Schützenfest mit Königsschießen auf dem Green statt. Wegen schwacher Beteiligung mussten aber das Schießen sowie sämtliche Festlichkeiten eingestellt werden.

1883

Für den nach Köln verzogenen Hauptmann Herrn Marschand, sowie den abgedankten Fähnrich Herrn H.J. Großgart wurden durch den Verwaltungsrat Herr Richard Kreuzberg als Hauptmann und Peter Ludwig als Fähnrich gewählt; beschlossen wurde, dieses Jahr das Fest in alt gewohnter Weise zu feiern. Herr Leopold Kreuzberg wurde Schützenkönig, und es wurde nach der langen Pause ein recht glänzendes Fest gefeiert. Die Trauben wurden für 681,79 tlr an Herrn Johann Adeneuer verkauft.

1884

1884 fand die feierliche Begleitung der Fronleichnamsprozession statt. Gemäß Verwaltungsratsbeschluss wurden die Weinberge der Gesellschaft nach neuen Verträgen vergeben.

  1. Forstberg erhielt Craemer von Schuld, derselbe wurde größtenteils neu angelegt.
  2. Alverath erhielt Joh. Jos. Koels von Jungbluth.
  3. Ob. Dümmerich behielt Hub. Görres.
  4. 2. Dümmerich erhielt Raths von Acker derselbe wird ganz neu angelegt.
  5. Hammerstein die Hälfte erhielt Joh. Steinborn von M.J. Ippendorf.
  6. Hammerstein die andere Hälfte erhielt Joh. Jos. Koch von H. Roperz.
  7. Untern Dümmerich behielt M.J. Ippendorf.
  8. Untern Dümmerich erhielt Joh. Steinborn von Jungbluth.
  9. Kaubaum behielt Frau Ww. Bier.
  10. an Anna Kapelle Bachem behielt A. Stahl.
  11. 2. Forstberg behielt P. J. Acker.
  12. Thurmberg bleibt im Bau für Taglohn.
  13. Wiese am Green erhielt Ignaz Kriechel ohne Vertrag.

Es wurden 3 Ohm Wein gekeltert und an Herrn Hermann Schaefer für 433,89 Trauben verkauft.

1885

1885 wurde beschlossen am Dreifaltigkeitssonntag zum Königsschießen auf den Green zu ziehen. Ferner wurde beschlossen durch Annoncieren in den beiden hiesigen Blättern das Einziehen der noch rückständigen Eintrittsgelder bei den betr. Offizieren zu ermöglichen. Auf Antrag des Schützenkönigs Herrn Leopold Kreuzberg soll beim Herrn Dechant die Erlaubnis zum Läuten der Glocken wie früher üblich, nachgesucht werden. Es werden hierzu die Herren Richard und Leopold Kreuzberg sowie Franz Kohlhaas gewählt. Im weiteren Verfolg über die Besprechung des wegen schwacher Beteiligung am Dreifaltigkeitssonntag nutzlos veranstalteten Königsschießens teilte der Hauptmann mit, dass sich inzwischen ein Königskandidat gemeldet und nachdem sich hierüber Gewissheit verschafft, wurde die Fortsetzung des Schießens einstimmig beschlossen. Trotz sehr gutem Schießen wollte der Vogel nicht fallen, deshalb bei Anbruch der Dunkelheit abmarschiert und Fortsetzung auf Dienstag anberaumt. Dienstag fiel endlich der Vogel durch den trefflichen Schuss des Herrn Jos. Emelius und wurde derselbe zum König proklamiert, worauf die Festlichkeit in üblicher Weise stattfand. Ins Elitecorps wurden neun neue Mitglieder aufgenommen. Da die Schritte bei Herrn Dechanten erfolglos waren, wurde eine Eingabe an das Hochwürdigste Generalvikariat (siehe Akten) gemacht, in Folge dessen Donnerstag- und Freitagnachmittag während des Festessens die Glocken eine halbe Stunde läuteten. Auf Wunsch des Generalvikars wohnte die Gesellschaft Fronleichnams-Donnerstag und Freitag dem Hochamt bei und nahm Aufstellung im Hauptgang. Karl Ropertz, Peter Jungbluth u. M. Klei wünschen die der Gesellschaft zugehörende Grundstücke am Sebastianuswall zu kaufen und hatten diesbezügliche Eingaben gemacht. Mit Rücksicht darauf, dass die Preise seit dem Jahre 1863, wo der Verkauf der betr. Grundstücke angeordnet war, bedeutend an Wert zugenommen hatten, wurde beschlossen, die Rute zu 45 Mark mit 1/3 Anzahlung in 3 Terminen vom 11. Nov. 1886 an die Betreffenden zu verkaufen. Die notariellen Nota haben die Ankäufer zu zahlen. (Zugegen waren Hauptmann Richard Kreuzberg, Franz Kohlhaas, P. Ludwig, Wilhelm Dahm u. M.J. Kreuzberg). Die Trauben wurden verkauft an Herrn Schappo. Hub. Jarré wurde als Leutnant gewählt.

1886

In einer Sitzung des VWRs unter Zuziehung des früheren Schützenkönigs Leopold Kreuzberg fand die Rechnungsablage statt, welche mit einem Kassenbestand von 225 M abschließt. Nach Prüfung der Rechnungen wurde dem Kassierer Herrn W. Dahm Entlastung erteilt. Es wird so dann beschlossen, die Prozession in hergebrachter Weise zu begleiten und sonst keine Festlichkeiten zu veranstalten. Da gemäß Akten die Frage wegen des Glockengeläutes noch nicht abgeschlossen ist, wurde auf Antrag von H. Leopold Kreuzberg beschlossen, sowohl nach Trier ans Generalvikariat als auch an den Herrn Dechanten hier, die Anzeige von der beabsichtigten Prozessionsbegleitung zu machen. Gelegentlich der Firmungsreise des hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Korum wurde von der Anzeige nach Trier abgesehen und um eine Audienz nachgesucht, die derselbe huldvoll auf dem Calvarienberg gewährte. Es war zugegen Hauptmann Richard Kreuzberg, Jos. Emelius, Wilhelm Dahm, M.J. Kreuzberg, Leopold Kreuzberg u. P. Ludwig. Die Sachlage wurde dargelegt und auf Wunsch des hochwürdigsten Herrn Bischofs versprochen, die Geschichte der Fronleichnamsprozessions-Begleitung schriftlich einzusenden.
In einer Sitzung über das Vergeben eines Weinberges auf Korst von Acker wurde beschlossen, denselben an Mitglied Craemer zu übergeben mit der Verpflichtung, denselben noch dieses Jahr zum Teil auszuhauen, wofür der Ertrag des anderen Teiles demselben für dieses Jahr zuerkannt wurde.
Da sich beim letzten Fronleichnamsfeste seitens der Junggesellen-Schützengesellschaft verschiedene grobe Missstände (betreffs des Präsentieren u. zu langer Dauer bis in die Nacht hinein) eingeschlichen hatten, wurde beschlossen auf Antrag des Schützenkönigs H. Emelius, dass so bald am Ostermontag der Vorstand der betr. Gesellschaft neu gebildet, derselbe seitens des Hauptmanns der St. Sebastianus-Schützengesellschaft zu einer diesbezüglich Besprechung eingeladen werden soll, um über betr. Missstände Abänderungen zu schaffen. Die Anschaffung neuer Medaillen wurde beschlossen.

1887

In der heutigen Sitzung des Verwaltungsrates, in welcher gleichzeitig die mit unterzeichneten sechs ältesten Mitgliedern der Gesellschaft zugegen waren, wurde nach einstimmigem Beschlusse der Art. 15 wie folgt abgeändert:

  1. Dass von heute an der Eintritt als Mitglied zur Hauptmanns-Compagnie nur gegen Zahlung eines Betrages von einundzwanzig Mark, und dergleichen zur Leutnants Compagnie gegen Zahlung von vierzehn Mark erworben werden kann.
  2. Dass ferner alle zu den beiden vorgenannten Compagnien sich Meldenden zunächst in der Leutnants Compagnie eintreten und sofort mindestens acht Mark zahlen müssen, nur dass diejenigen, welche zur Hauptmanns Compagnie überzutreten wünschen, dieses erst nachdem sie zwei Jahre in der Leutnants Compagnie gewesen sind und den ganzen Betrag von einundzwanzig Mark bezahlt haben gestattet werden kann. Hierbei bleibt indessen der bisherige Gebrauch bestehen, dass die neu Eintretenden am Schlusse des Zuges sich anschließen müssen.

Den Vogel schoss in diesem Jahr Heinrich Jarre ab.

Die Trauben wurden gekeltert u. ca. 2 Ohm Wein erzielt. Ferner wurden folgende Beschlüsse gefasst:

  1. Von den vom Hauptmann vorgelegten Medaillen sollen wo möglich in der Größe der alten angefertigt werden a) 150 Stück aus Messing, b) 100 vergoldete, c) 25 Krönchen.
  2. Nach dem Fronleichnamsfeste soll der Hauptmann bei der Stadtgemeinde um unentgeltliche Überlassung von Holz aus dem Stadtwalde einkommen zur Renovierung der Vogelstange.
  3. Der Schützenplatz, der vom Pächter Ignaz Kriechel abgegeben, soll fürs laufende Jahr nicht verpachtet, sondern das Gras verkauft werden.
  4. Mit der Anschaffung eines Teils Schützenzelttuches, sowie mit dem Ändern des Hutes vom Tambourmajor Knieps, Färben der Tressen desselben, sowie Kauf von Quasten für den Tambourstock wird der Hauptmann betraut.
  5. Zum Unterstechen des Schützenweines sollen noch 5/4 Ohm Wein beigekauft werden. Mit der Beschaffung des Weins sind die Herren Richard Kreuzberg u. W. Dahm beauftragt.

1889

König wird in diesem Jahr Jakob Rohe. Ein Königsschild ist nicht überliefert.

1892

Dr. Carl von Ehrenwall, Gründer der von Ehrenwall´schen Klinik, schießt den Vogel und wird Schützenkönig.

1895

Der Apotheker Viktor Groppe wird neuer Schützenkönig.

1897

Bürgermeister Wilhelm Klein schoss den Vogel und wurde neuer Schützenkönig.

1900

Neuer Schützenkönig wurde Eugen Kreuzberg.

1901

Der VWR hatte folgende Mitglieder: Hauptmann Richard Kreuzberg, König Eugen Kreuzberg, Fähnrich Jacob Linden, Stefan Schöneberg, stellv. Hauptmann, Heinrich Großgart, Leutnant, Leopold Kreuzberg, Schatzmeister, Carl von Ehrenwall, Chronist
Die neuen Statuten sind vom Gericht anerkannt worden. Der Verein trägt den Namen "St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler e.V., Vereinsregister Nr. 4". Leopold Kreuzberg soll ein Liederbuch erstellen. Der VWR gestattet den Junggesellen, den Jahresbeitrag von 2,50 Mark auf 3 Mark zu erhöhen. Ebenso wurde wegen der häufigen Zwistigkeiten im Junggesellenvorstand beschlossen, einen Vertreter des VWRs in den Vorstand zu entsenden. Der Fähnrich Linden wird mit der Verwaltung der Weinberge beauftragt.

1902

Mit Rücksicht auf die fehlenden Mittel und das bevorstehende Jubelfest soll das Schützenfest ausfallen. Wegen Krankheit des Fähnrichs Linden wird Lancier aus dem Elitecorps mit der Stellvertretung beauftragt ohne Anrecht auf Nachfolge. Wilhelm Knieps aus Bachem wird durch Losentscheid neuer Tambourmajor. Das Hauptmanns-, Leutnantsglied erhalten für das Fest eine Joppe aus grünem Lodenstoff. Die Kosten bringen die Leute selbst auf durch monatliche Abzahlung. Das Fähnrichsglied erhält ebenfalls neue Röcke. Für die Trommler sollen neue Litewkas beschafft werden.

1903

Am Ende des vorletzten Jahrhunderts bestand der Ausdruck des Zeitgeistes im deutschsprachigen Raum als „Historismus", einer Betrachtungsweise geschichtliche Vorgänge zu beschreiben, wiederzubeleben, darzustellen und schließlich - wie in unserer Sache – durch Jubiläen zu begehen. So hatte man in der Ahrweiler Schützengesellschaft das Bedürfnis, um die Jahrhundertwende ein großes Jubiläumsfest zu feiern. Maßgebend dabei waren die damals wichtigsten Herren des Verwaltungsrates: Geheimrat Dr. Carl von Ehrenwall, Leopold Kreuzberg und Richard Kreuzberg, die sich auf das Beste verstanden und den Entschluss fassten, ein solches Jubiläumsfest zu gestalten. Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren zu dieser Zeit besser als je zuvor, die historischen Studien - vor allen Dingen durch den Geschichtskenner Joerres vorbereitet - sprachen dafür, dass man im Jahre 1903 ein 500-jähriges Jubiläum in bester Kenntnis der Vergangenheit ausrichten könne, da die Vorgeschichte des Ahrweiler Schützenwesens ja mindestens 100 Jahre früher beginne.
So fand das 500-jährige Jubiläum der St. Sebastianus-Schützengesellschaft schließlich statt. Es wurde mit dem damals höchstmöglichen Pomp der Vergangenheit ausgeführt. Ein riesiger Festzug, der grafisch und malerisch und als Buchdruck festgehalten wurde, erfreute die Festgäste. Große Ansprachen wurden gehalten, Pokale gestiftet, neue Uniformen wurden eingeführt und der damalige Schützenkönig Leopold Kreuzberg stiftete eine heute noch im Schützenmuseum stehende Eichentruhe zur Aufbewahrung von wertvollen Dokumenten.

1905

Nachfolger von Richard Kreutzberg als Hauptmann wird der Bauunternehmer Stefan Schöneberg.

1905

Nachfolger von Richard Kreutzberg als Hauptmann wird der Bauunternehmer Stefan Schöneberg.

1907

Die Satzung wird den derzeitigen Regeln des Bürgerlichen Gesetzbuches angepasst und überprüft. Aufgrund der herrschenden Wirtschaftskrise sieht sich die Gesellschaft gezwungen, Weinberge zu verpfänden. Neben den Eintrittsgeldern werden jetzt jährliche Mitgliedsbeiträge erhoben. Durch Spenden namhafter Bürger kann aber die Begleitung der Fronleichnamsprozession sichergestellt werden. Der Verwaltungsrat erwägt die Auflösung der Gesellschaft, wenn sich im folgenden Jahr kein Königskandidat fände. Um dem neuen König Erleichterung zu verschaffen, fällt künftig das kostenintensive Königsfrühstück weg und auf den Ausschank teurer Weine beim Festessen wird verzichtet.

1908

Die Gesellschaft hat Probleme, einen Königskandidaten zu finden. Der VWR will eine Gesellschaft gründen, deren Mitglieder sich per Unterschrift verpflichten, ca. 800 M zu sammeln oder zu spenden, damit alle 2 bis 3 Jahre ein König finanziert werden kann. Es haben sich 17-20 Herren dazu bereitgefunden. Allerdings sollen auch die Kosten für den Vogelschuss gesenkt werden. Nachdem dann gesagt wurde, dass diejenigen, die sich in die Unterstützungsliste eingetragen haben, auch bereit sein müssten, auf den Vogel zu schießen, haben alle Herren ihre Unterschrift wieder zurückgezogen.
Der Chronist Carl von Ehrenwall berichtet, dass nicht nur die angespannte wirtschaftliche Lage einen Kandidaten vom Amt des Schützenkönigs zurückhielte, sondern auch das Prestigedenken in Hinsicht auf den Vergleich mit der äußerst „glanzvollen“ Präsentation durch den vorherigen König Leopold Kreuzberg. Von Ehrenwall schreibt hierzu: „Aus all diesem ergab sich die Notwendigkeit, dass der Verwaltungsrat neue Normen für die Beteiligung der Königswürde festsetzen müßte, um den eventuellen König vor einer hämischen Beurtheilung der Mitglieder der Gesellschaft zu schützen.“ Nachdem alle, die als Königskandidaten geeignet sind, vorschützen, die Kosten seien zu hoch, beschließt der Verwaltungsrat:

  1. Das Königsfrühstück am Freitag wird gestrichen. So wird die Hälfte der Unkosten gespart.
  2. Hat sich bis zum Donnerstag kein Kandidat gemeldet, fällt das [Große] Schützenfest aus.

Der Vorsitzende Schöneberg teilt dem VWR mit, dass sich das Vorstandsmitglied Joseph Lancier aus Liebe zur Gesellschaft und zum althergebrachten Fest entschlossen habe, den Vogel zu schießen. Bezüglich des Traktamentes [Beköstigung] wird beschlossen, dass das Königsfrühstück am Freitag wegfällt. Ferner soll die Sitte in Wegfall kommen, dass der König in den Jahren, in denen kein Vogel geschossen wird, nach der Prozession, wenn er nach Hause gebracht wird, Königsglied und Elitecorps in sein Haus zu bitten. Beim Festessen auf dem Markt sollen für das Königsglied und das Elitecorps nur einfache Weine gereicht werden. Der Kuchen für die Armen soll beibehalten werden. Bezüglich der Verpflegung der Mannschaften auf Kosten der Vereinskasse wird folgendes beschlossen:

  1. Früher war es Sitte, dass den Mannschaften am Freitag im Hause des Offiziers ein Frühstück gegeben wurde. Das wird dahin abgeändert, dass das betreffende Frühstück nach der Messe im Zelt verabreicht wird auf Kosten der Gesellschaft, wie das auch am Donnerstag der Fall ist. Danach ist Parade, anschließend Heimbringen des Königs.
  2. Zur Bestreitung der Kosten wird von den Schützen ein Unkostenbeitrag erhoben: Königsglied 6 M, Elitecorps 5 M, die übrigen Züge 2 M.
  3. Mit der Musik wird der Ahrweiler Kapellmeister Dorn beauftragt. Er erhält 120 M für den Rundzug am Dreifaltigkeitssonntag inklusive Spielen auf dem Green, ferner 320 M für die Festtage. 

Aber die wirtschaftliche Notlage holt die Gesellschaft ein. Das Ahrweiler Bankhaus Maxrath muss Konkurs anmelden. Viele Bürger verlieren ihr Geld. Auch Schützenkönig Lancier muss sein Geschäft schließen und dankt als König ab. Daher fehlt für das Jahr 1908 ein Königsschild. Der Schützenkönig der Jahre 1883 und 1903, Leopold Kreuzberg, gilt als vermisst. Er wird am 29. August unweit der Ruine Olbrück tot aufgefunden. Neben ihm liegt ein Revolver.

1910

Die Hochwasserkatastrophe verschlechtert die Wirtschaftslage in Ahrweiler erneut. Trotz Kostensenkung findet sich kein Kandidat für die Königswürde. Die Schützen diskutieren darüber, die Bürger-Schützengesellschaft in eine „wirkliche Schützengesellschaft“ umzuwandeln, in der jeder König werden könne und die Hauptlast seiner Kosten der Verein selbst tragen würde. Der Chronist Carl von Ehrenwall bekämpft diesen Vorschlag heftig. Er sieht darin einen Bruch mit der Tradition. Er argumentierte, dies würde den gesamten Charakter des Festes verändern und die Gesellschaft würde damit „in die Reihe der vulgären Turn-, Gesang- und Schützenvereine eintreten“. In Ahrweiler sei der Vogelschuss von jeher symbolisch verstanden worden, um den „vaterländisch-kirchlichen Festen einen Träger zu geben.“ Auch einen Vorschlag, dass der König 600 bis 800 Mark an die Gesellschaft zahlen solle, die dann dafür alle übrigen Kosten tragen müsse, lehnt der Chronist mit der Begründung ab, dass „das Königthum ... stets einen individuellen Charakter tragen müsse.“

1911

Wiederum hat der Verwaltungsrat Schwierigkeiten, einen geeigneten Königskandidaten zu finden, deshalb werden Königsglied und Elitecorps zu einer Sitzung in den Stern eingeladen. Bislang wurde immer die Kostenfrage für die Ablehnung der Königswürde angeführt. Seit 1908 aber hat der VWR die Kosten dahingehend reduziert, dass das früher übliche Frühstück des Königs am zweiten Feiertag wegfallen soll. Ferner wurde für die Nachmittagstafel im Zelt die Gestellung einfacher Weine beschlossen. Dadurch werden die Kosten auf ca. 600-800 M reduziert. Weiter werde von den Ablehnenden ins Feld geführt, dass nicht genügend reichliches Essen der Gesellschaft verabreicht werde. Gerade der verstorbene König Leopold Kreuzberg habe sich über solche Vorwürfe beschwert. Dennoch wird ein Antrag auf Umwandlung der Gesellschaft in einen Schützenverein mit Preisschießen, bei dem jeder König werden könne, abgelehnt. Es kommt zu einer lebhaften Diskussion über die Kostenfrage. Bürgermeister Blum berichtet, Kreuzberg habe sogar 2300 M ausgegeben, aber die Schützenbrüder seien immer noch unzufrieden gewesen.
Für das Königsglied werden 36 M Eintrittsgeld und 5 M Jahresbeitrag beschlossen, für das Elitecorps und das Hauptmannsglied 15 M Eintrittsgeld und 3 M Jahresbeitrag, für das Fähnrichsglied 12 M/3 M und für das Leutnantsglied 19 M/2 M. In Zukunft sollen alle Uniformierten statt Kappen grüne Hüte tragen. Die Gesellschaft übernimmt die Hälfte der Kosten.

Für das Schützenfest gilt folgendes:

  1. Nach dem Vogelschuss wird der König bis zum Marktplatz gebracht und dann auf direktem Weg nach Hause.
  2. Um das Festessen auf dem Marktplatz gleichförmiger zu gestalten wird beschlossen:
    a) Alle Tische werden gedeckt, Königsglied u. Elitecorps weiße, die übrigen bunte Tischdecken.
    b) Alle Mitglieder der Gesellschaft erhalten ein warmes Essen.
    c) Jedes Mitglied der Gesellschaft hat Anspruch auf 3 Flaschen Weiß- oder Rotwein. Eingeführte Gäste sind Gäste der Gesellschaft oder des Königs.
    d) Es sollen einfache Weine, keine sogenannten Qualitätsweine ausgeschenkt werden.
  3. In Anlehnung an frühere Beschlüsse wird beschlossen:
    a) Das Frühstück am zweiten Festtag auf dem Marktplatz oder in der Wohnung des Königs fällt weg.
    b) Die Sitte, dass der König in den Jahren der bloßen Prozessionsbegleitung [kleines Schützenfest] am Ende des Festprogramms das Königsglied und das Elitecorps in sein Haus bittet, wird abgeschafft.

Darauf meldete sich der Kaufmann Peter Josef Jakobs als Königskandidat. Um 9 Uhr begann unter großer Beteiligung am Ahrtor der Rundzug, große Begeisterung. Die Festtage haben bewiesen, dass das alte vaterstädtische Fest noch seine alte Anziehungskraft behalten hat. Daraufhin viele Neueintritte.

1913

Die Gesellschaft liegt im Streit mit Dechant Kollmann. Dieser möchte das bisherige Brauchtum an Fronleichnam ändern. So sollen die Schützen hinter den Honoratioren in der Prozession mitgehen und nur bei den Salven beim Segen heraustreten. Die Schützen berufen sich auf eine Vereinbarung mit dem bischöflichen Generalvikariat aus dem Jahre 1887. Danach gilt: 

  1. Die Gesellschaft hält ihren Opfergang erst nach der Kommunion ab.
  2. Die Schützen wohnen dem ganzen Hochamt bei.
  3. Die Schützenmusik darf die Prozession nicht stören.
  4. Beim Einzug des Königs und während des Essens am Donnerstag und Freitag auf dem Markt werden die Kirchenglocken geläutet.

Die Bürgerschützen bitten den Dechant, es auch den Junggesellen zu ermöglichen, dem ganzen Hochamt beizuwohnen. Der VWR lehnt die Forderung des Dechanten nach Änderung der Prozessionsgewohnheiten entschieden ab. Daraufhin zieht der Dechant seine Forderungen zurück, mit der Hoffnung, dass die Schützen in nicht ferner Zeit erkennen, dass er das Beste erstrebt habe. Schützenkönig wurde Adolf Kirfel. Nach der Fronleichnamsprozession fand um 1 Uhr die Parade statt. Den Abschluss bildete ein Rundmarsch durch die Stadt. Um 5 Uhr traf man sich in zwei Zelten zum Festessen auf dem Marktplatz. Im Zelt der Junggesellen wurde mit einem besonderen Jubiläumsessen wegen der 300-Jahr-Feier aufgewartet. Um 8 Uhr wurde die Tafel aufgehoben und König und Fahne nach Hause gebracht. Am Freitag wurden die Festlichkeiten auf dem Marktplatz mit den beiden Königstafeln fortgesetzt.

1914

Ausbruch des 1. Weltkrieges. Viele Schützenbrüder wurden zum Militärdienst eingezogen. Es gab aber keine Gefallenen. Erstellung eines historischen Wandgemäldes im Nordteil des Chors der St. Laurentius-Kirche. Bis zum Kriegsende unterblieb auch die Begleitung der Fronleichnamsprozession.

1921

Erstmals eine historische Ausstellung Ahrweiler Schützen im Saal des Deutschen Hofes auf dem Ahrweiler Markt. Die Schützen weilen in Trier anlässlich des 40jährigen Bischofsjubiläums des hochverehrten Bischofs Korum. Der Festzug war ein wahrer Triumphzug für die Ahrweiler Bürgerschützen in ihren schmucken, farbenprächtigen Uniformen. Um das Königssilber zu schonen, beschloss der Verwaltungsrat, den alten Brauch, beim Begräbnis eines Schützenkönigs den Sarg mit der Königskette zu schmücken, abzuschaffen. Fortan sollte das jüngste Mitglied des Elitecorps die Kette hinter dem Sarg auf einem Kissen hertragen.

1923

Oberleutnant Johann Winnen wird zu Grabe getragen. Der VWR wählt den Bauunternehmer Gottfried Louis zum neuen Leutnant, während der bisherige Leutnant Johann Sattler zum Oberleutnant aufrückt.

1924

Erstmals werden zum Patronatsfest alle Mitglieder der Gesellschaft eingeladen. Jedes Mitglied erhält einen Gutschein für zwei Flaschen Wein. Die Kosten werden aus freiwilligen Beiträgen beglichen. Vom Ergebnis soll ein Schwein gekauft werden, das dann von Mitgliedern gratis geschlachtet und beim Patronatsfest verspeist wird. Das Patronatsfest fand im Deutschen Hof statt. (Bisher wurde das Patronatsfest mit einem morgendlichen Gottesdienst mit Opfergang für alle Mitglieder begangen. Beim abendlichen Fest waren nur die Mitglieder des Verwaltungsrates, des Königsgliedes und des Elitecorps geladen. Der Abend bestand aus einem geschäftlichen Teil (u.a. Rechnungslegung) und einem geselligen Teil. Dazu gehörte auch das sogenannte Sebastianus-Essen.)

1925

Ein Teil der verpachteten schützeneigenen Weinberge ist in großem Missbau. Die Prov. Lehranstalt erstellt ein Gutachten. Es sind folgende Weinberge aufgeführt: 1. Am Falter; 2. Am Turmberg (7,8 a); 3. Im obersten Forst; 4. Forstberg (6 a); 5. An der Annakapelle (9 a); 6. Schnelzhardt (5 a); 7. Oberster Dümmerich; 8. Hammerstein (19 a); 9. Unterer Dümmerich (8-9 a). Die Generalversammlung beschließt, die 98 a zu roden und neu anzulegen. Die Unkosten werden auf 100 M geschätzt. Das Geld soll durch Umlage beschafft werden. Durch Vermittlung des Paters Cyrillus Jarre erwirbt die Gesellschaft eine Partikel des hl. Sebastian, die in den Katakomben gefunden wurde. Das Königsvogelschießen soll nicht in Verbindung mit der 1000-Jahr-Feier des Rheinlandes in Verbindung gebracht werden, damit der französische Kreisdelegierte das Schießen nicht verbietet. Der Hauptmann Schöneberg gibt bekannt, dass er wegen seines Gichtleidens nicht mehr in der Lage sei, den Dienst als Hauptmann zu machen. Er soll zum Ehrenhauptmann ernannt werden. Toni Jarre wird als neuer Hauptmann vorgeschlagen. Am nächsten Tag macht Schöneberg seinen Rücktritt rückgängig. Er will nur den äußeren Dienst nicht mehr wahrnehmen. Toni Jarre wird zum Hauptmanns-Stellvertreter mit dem Recht der Nachfolge gewählt. Der abtretende König Toni Jarre stiftet einen Interimsschild mit der Reliquie des hl. Sebastian. Neuer Schützenkönig wird Mathias Mies.

1928

Gründung eines Schützenzimmers in dem damaligen Ahrgaumuseum durch Dr. Karl Kempges. 525-jähriges Jubelfest und Erstellung einer Festschrift durch Geheimrat Dr. von Ehrenwall und Studienrat Federle. Dechant Dickopf bat den Abt von Marienstatt ein Pontifikalamt zu zelebrieren. Schützenkönig wird Bürgermeister Dr. Paul Pomp. An Stelle von Hauptmann Stefan Schöneberg wählt der Verwaltungsrat den Kaufmann Toni Jarre (1928-69). In Köln wird die Erzbruderschaft zum heiligen Sebastian gegründet. Ahrweiler ist mit vielen Schützen vertreten. Geheimrat von Ehrenwall wird stellvertretender Präsident und Bundesschützenmeister. Gemeinsame Romfahrt der rheinischen Sebastianus-Schützen unter Leitung ihres 2. Vorsitzenden, Geheimrat Dr. von Ehrenwall.

1930

Nach eingehender Aussprache wird Eduard Kirfel zum Leutnant ernannt. Seinen Posten als Kassierer behält er bei. Ferdinand Gies wird Schützenkönig.

1932

Anfertigung einer Holzplastik des heiligen Sebastian durch den in der Schweiz lebenden Bildhauer Emil Thomann, der früher auch in Ahrweiler bei Ehrenwall tätig war. Grund war die Kritik einiger Pfarrherren über den wenig christlichen Charakter der bisherigen barocken, als Sebastian verehrten Figur der Schützen.

1933

Die Generalversammlung beschließt, wieder ein Großes Schützenfest durchzuführen. Da man dazu eine größere Summe benötigt, sollen die rückständigen Beiträge eingetrieben werden. Eintrittsgelder werden weiterhin für Uniformierte nicht erhoben. Das Königsglied muss aber 25 RM zahlen. Einer besonderen Einladung folgend wird beschlossen, sich in Uniform und mit Gewehr am Festzug und vorherigem Gottesdienst zur Feier des Tages der nationalen Arbeit am 1. Mai zu beteiligen. In Zukunft soll sich das Königsglied am Zug zum Königsvogelschießen zum Green beteiligen. König wurde Peter Jakobs.
Die im Jahre 1930 als vorläufig getätigte Wahl des bisherigen Oberleutnants Sattler zum Fähnrich, des Leutnants Eduard Kirfel zum Oberleutnant und des Mitgliedes des Elitecorps Jean Kohlhaas zum Leutnant wird für endgültig erklärt.

1935

Dr. Paul Pomp, ehemaliger Bürgermeister und Schützenkönig, tritt aus der Gesellschaft aus. Entsprechend dem „Führerprinzip“ erfolgt eine Abänderung der Satzung, die das bisherige, auf demokratischer Tradition basierende Aufnahmeverfahren neuer Mitglieder, die Ballotage, durch den Antrag eines Offiziers und die endgültige Entscheidung des Hauptmanns, nun „Schützenführer“ genannt, ersetzte.

Verlegung des Schützenplatzes von dem Green auf das Ahrstadion aus Sicherheitsgründen. Der VWR ernennt Ferdinand Gies zum Schriftführer und Chronisten. Nach dem Tod des Chronisten von Ehrenwall (50 J. Schriftführer) wurde der stellvertretenden Chronist Ferdinand Gies vom Verwaltungsrat bestimmt. Gies hat die Chronik seit 1928 hilfsweise geführt. König wurde Jakob Reuter.

1936

Verbot der Erzbruderschaft vom heiligen Sebastian, zu der auch Ahrweiler gehörte, durch die nationalsozialistische Regierung. Diese empfahl die Satzung des Reichsbundes für Leibesübungen ersatzweise anzunehmen, ferner den Schießsport zu betreiben und jede kirchliche Bindung, Beteiligung an Gottesdienst und Prozessionen zu unterlassen. Gleichschaltung.

1937

Um ein Großes Schützenfest feiern zu können, müssen die Beiträge des Königsgliedes und des Elitecorps und 2 RM und die der anderen Glieder um 1 RM erhöht werden. Die Gesellschaft erwirbt von Leutnant Jean Kohlhaas 10 Tische zum Stückpreis von 5 RM für das Festzelt. Leutnant Josef Mertens gibt auf der Generalversammlung bekannt, dass nach Bestimmungen des „Deutschen Schützenbundes“, dem die Gesellschaft zwangsweise angehören muss, alle Mitglieder unter 45 Jahren jährlich an zwei Schießübungen teilnehmen müssen. Die Schießübungen finden auf dem Schießstand der SA statt. Schützenkönig wird in diesem Jahr Eugen Kreutzberg-Renschhausen.

1938

Das Schützenfest wird in althergebrachter Weise letztmals durchgeführt. Im Rahmen des sogenannten „kleinen Schützenfestes" schoss der spätere Ehrenhauptmann Willi Gies den Vogel der Junggesellen. Danach, vier Wochen später, erstmals Verwarnung durch die Geheime Staatspolizei solche Aufführungen zu unterlassen. Der damalige Landrat setzte sich mit Erfolg dafür ein, dass weitere Nachstellungen seitens der Geheimpolizei unterblieben. Verbot der Begleitung der Fronleichnamsprozession und Verbot der Teilnahme an anderen kirchlichen Veranstaltungen in Uniform. Die bisherigen Uniformen dürfen nur noch mit Genehmigung des Kreisschützenführers und dann auch nur ohne militärische Rangabzeichen wie Epauletten, Achselstücke, Säbel, Schärpen etc. getragen werden. Am Sonntag nach Fronleichnam fand in der Regel die jährliche Generalversammlung statt. Beerdigungen fanden in Uniform statt. Für die Teilnahme erhielt jeder Schützenbruder eine Flasche Wein. Der Weinbau nahm seinen gewohnten Gang. Allerdings musste die Hälfte der Trauben an die Wehrmacht abgeführt werden.

1939

Im Schatten des zwei Monate später ausbrechenden 2. Weltkrieges findet konsequenterweise kein Schützenfest mehr statt, aber mit Ausnahme des Schützenfestes findet weitgehend das Leben der Schützen im Stillen statt. Nur noch das Patronatsfest wird – ohne Uniform - jährlich gefeiert.

1940

Die Ahrweiler Schützen sammeln für das Winterhilfswerk mit Sammelbüchsen in der Hand und grünen Uniformjacken an Wochenenden. Es finden weiterhin Zusammenkünfte des VWRs statt. Die Weinberge werden weiter bebaut und der Wein verteilt. Das im Besitz der Gesellschaft verwahrte Schützenzelt und Bänke wurden ausgeliehen. Es gab einen geregelten Schriftverkehr des Hauptmanns Toni Jarre und seiner Verwaltungsratsmitglieder bei Beerdigungen, Kranzspenden, Beileidsbekundungen, Grüßen und Glückwünschen bei Hochzeiten, Silber- und Goldhochzeiten. Es wurde weiterhin das Patronatsfest gefeiert, an dem auch die Honoratioren sowie die Verletzten aus den Ahrweiler Kriegslazaretten eingeladen wurden, die dies mit Dankbarkeit oftmals schriftlich bekundeten.

1944

Auffallend viele Neuanträge, etwa 20, zur Aufnahme in die Schützengesellschaft. Auch Landrat Dr. Simmer und Kreisleiter Ewald Schliecker werden Mitglied. Nach dem schweren Angriff Weihnachten 1944 erlischt das Ahrweiler Schützenleben in den Endtagen des 2. Weltkrieges. Im Gegensatz zum 1. Weltkrieg hatten wir diesmal Tote zu beklagen, so Josef Geller, fiel in Russland, Willi Strack starb in russischer Gefangenschaft, der Fähnrich Ludwig Porz sowie die Mitglieder der Königsbegleitung Nikolaus Mies und Stadtinspektor Thomas kamen bei Bombenangriffen ums Leben. Oberstadtsekretär Toni Pilati starb im Internierungslager. Sachschäden: Die Fahnen, die traditionsgemäß beim Fähnrich aufbewahrt wurden, gingen in den Trümmern des zerstörten Wohnhauses verloren oder wurden schwer beschädigt. Für das beschlagnahmte Schützenzelt erhielten die Schützen eine Entschädigung, aber im Zuge der Währungsreform ging das Geld verloren. Der bestehende Weinbestand wurde Beute durchziehender Truppen.

1945

Der VWR beschließt, dass bis auf weiteres keine neuen Mitglieder aufgenommen werden, auch nicht solche, die früher Mitglied waren und ohne Grund aus der Gesellschaft ausgetreten sind.
Mitgliederstand am 1.10.1945
  1. Ehrenmitglieder: Erzbischof Bornewasser (Trier), Bischof Jarre (China), Pfarrer Schubach (geb. in Ahrweiler) und die Goldjubilare Eugen Kreutzberg sen. und Peter Schreier.
  2. Königsglied: 73 Mitglieder
  3. Elitecorps: 37 Mitglieder
  4. Hauptmannsglied: 14 Mitglieder
  5. Fähnrichsglied: 22 Mitglieder
  6. Leutnantsglied 19 Mitglieder

Zusammen 165 Mitglieder und 5 Ehrenmitglieder.

Eugen Kreutzberg-Renschhausen stellt den Antrag, den früheren Landrat und den früheren Kreisleiter aus der Gesellschaft auszuschließen: „Ich stelle hiermit den Antrag auf sofortige Streichung in der Mitgliederliste des früheren Kreisleiters Schlicker und des früheren Landrats Dr. Simmer, die sich im Januar 1944 bei der Feier des Patronatsfestes als Mitglieder angemeldet haben. Dem Zwang gehorchend war der Verwaltungsrat damals gezwungen zur Aufnahme. Es ist zur Genüge bekannt, wie die Partei unserer Gesellschaft, wenn nach alter Tradition aufgezogen werden sollte, Schwierigkeiten gemacht hat. Im Jahre 1939 war es zu Fronleichnam unmöglich, die Erlaubnis der Kreisleitung zu erwirken, dass die beiden Gesellschaften, (die St. Sebastianus-Bürger-Schützen-Gesellschaft und die Junggesellen-Schützen-Gesellschaft) in kleinen Rahmen aufzogen und dem Gottesdienst in alt hergebrachter Weise beiwohnten. Es wurde strikt verboten, dass die beiden Gesellschaften in Verbindung mit den kirchlichen Zeremonien zu Fronleichnam in Erscheinung traten. Ich beantrage daher als derzeitiger Schützenkönig die Streichung der oben Genannten.“

1946

Alle Schützengesellschaften wurden 1946 verboten. Durch die Fürsprache des französischen Armeebischofs und des französischen Obersten Paul Begel wurde grundsätzlich denjenigen Schützengesellschaften, die vor dem Krieg der Erzbruderschaft des heiligen Sebastian angehörten, wieder die Aufnahme des Vereinslebens gestattet.

1949

Die Ahrweiler Schützen werden in den Diözesanverband Trier, Bezirksverband Rhein-Ahr, aufgenommen und erhalten am 18. Mai von der französischen Behörde die Genehmigung zur Gründung der St. Sebastianus-Schützengesellschaft. Daran ist die Bedingung geknüpft, dass der Verein die Bezeichnung „Schützengesellschaft“ tragen und den Ortspfarrer als geistlichen Präses oder Beirat einsetzen muss.

1950

Die Weinbestände erlaubten es, wieder ein Großes Schützenfest durchzuführen. Demzufolge fand zu Fronleichnam wieder ein Schützenfest in traditioneller Weise statt, nur das Abgeben der Salven musste mangels Schießgewehren, sowie auch der Parademarsch der Junggesellen, unterbleiben. Zum Vogelschuss waren nur Jagdgewehre zugelassen. Bei der Prozession trugen alle Schützen Holzgewehre. Schützenkönig wurde der Weingutsbesitzer Josef Adeneuer, der bald darauf starb, und so musste sein Vorgänger Eugen Kreutzberg-Renschhausen, der seit 1937 die Würde des Königs übernommen hatte, wiederum seine Stelle vertreten und die Königsschilder tragen.

1951

Änderung der Satzung. Anmeldungen zum Eintritt sind an den Vorsitzenden zu richten. Der Verwaltungsrat prüft den Antrag und gibt ihn zwecks endgültiger Aufnahme (Ballotage) dem betreffenden Glied, in welches der Antragsteller aufgenommen zu werden wünscht, weiter. In den Jahren 1951/52 beschränkten sich die Fronleichnamsfestlichkeiten auf die Begleitung der Prozession, wobei nach Abschluss des Festaktes und der Parade auf dem Marktplatz die ganze Gesellschaft im Kolpingsaal mit Wein und belegten Broten bewirtet wurde.

1953

Jubelfest zum 550-jährigen Bestehen und großer Festzug in Ahrweiler zur Historie der Stadt und des Schützenwesens. Erstellung einer Festschrift 1953 mit der bisherigen Geschichte der Gesellschaft. In diesem Jubeljahr wurde Karl von Groote Schützenkönig.

1954

Die Jahreshauptversammlung beschließt, das große Schützenfest nur noch alle drei Jahre zu feiern.

1956

Der derzeitige König, Edler von Groote, betreibt den Austritt der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft aus dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Nach langem Streit verbleiben die Ahrweiler Schützen im Bund, den sie mit gegründet haben. Schützenkönig wurde der Zahnarzt Dr. Georg Geller. Zum neuen Chronist wird Studienrat Johannes Roth ernannt.

1957

Toni Jarre wird Ehrenbürger der Stadt Ahrweiler, damit gehört neben Ferdinand Gies der zweite lebende Ehrenbürger der Schützengesellschaft an. Zur Gesellschaft gehören 1957 232 Mitglieder.

1958

Es wird die geringe Mitgliederzahl des Leutnantsgliedes und Hauptmannsgliedes erörtert. Man überlegt in Zukunft die Zusammenlegung beider Züge als zweckmäßig und notwendig.

1959

Teilnahme der Ahrweiler Schützen an der Fahrt nach Trier zur Ausstellung des Heiligen Rockes (55 uniformierte Schützen und die Schützenkapelle). Schützenkönig Willi Uthoff.

1962

Der Verwaltungsrat hat Mühe, einen Königskandidaten zu finden. Schließlich wird der Hotelier Franz Schmitz zum König gekürt. Großes Schützenfest mit anschließendem historischem Trinkzug.

1963

Otto Schäfer wird vom Verwaltungsrat zum Oberleutnant des Hauptmannsgliedes, Paul Knieps zum Tambourmajor und Paul Winnen zum Oberleutnant ernannt.

1965

Im Januar verstarb plötzlich und unerwartet der derzeitige Schatzmeister Oberleutnant Josef Mertens. Eine zunächst 32-köpfige Gruppe ehemaliger bewährter Mitglieder der Junggesellen-Schützengesellschaft wollte geschlossen in die Bürger-Schützengesellschaft eintreten, aber mit dem Wunsch einen eigenen Zug bilden zu dürfen. Nach vorheriger zweijähriger Beratung hatte der Verwaltungsrat dem zugestimmt. Gleichzeitig führte das zu mehreren Neuerungen, die für die Gesellschaft sehr nützlich waren: Einführung der Uniform des Elitecorps für das neu zu gründende Leutnantsglied und auch alle anderen Züge, Einführung eines für alle Mitglieder einheitlichen Beitrags, Königsvogelschießen nicht mehr nur mit dem Königsglied und Elitecorps, sondern mit allen Zügen, Verlegung des Schießplatzes in die Quarzkaul. Daraufhin stiegen die Mitgliederzahlen um das Dreifache. Albert Friedrich wird vom Verwaltungsrat zum Leutnant des Leutnantsgliedes ernannt. Beim Großen Schützenfest wurde Wilhelm Schäfer Schützenkönig. Fähnrich Willi Gies führt wegen Krankheit des Hauptmanns das Kommando. Georg Gundershausen wird zum neuen Schatzmeister gewählt.

1966

Unter Dechant Zenz Einführung des direkten Geleits bei der Fronleichnamsprozession. Schützen tragen den Baldachin. Jeder Zug stellt dafür zwei Mann ab. Gerhard Jakobs wird zum neuen Fähnrich ernannt, der bisherige Fähnrich Willi Gies rückt auf Vorschlag des Hauptmanns zum Hauptmann-Stellvertreter auf. Zum Verwaltungsrat gehören nun: Hauptmann Jarre, Hauptmann-Stellvertreter Willi Gies, Oberleutnant Otto Schäfer (Offizier des Oberleutnantsgliedes), Fähnrich Gerhard Jakobs, Oberleutnant Paul Winnen (Offizier des Oberleutnantsgliedes), Leutnant Albert Friedrich (Offizier des Leutnantsgliedes), der derzeitige König Wilhelm Schäfer, Ex-Majestät Franz Schmitz, Schatzmeister Georg Gundershausen und Chronist Johannes Roth. Unserer Diözesan-Bundesmeister Landrat Heinz Korbach erhält das Sebastianus-Ehrenkreuz.

1968

Großes Schützenfest mit historischem Trinkzug. Schützenkönig wurde Ludwig Jakobs.

1969

Tod des Hauptmanns Toni Jarre, der dieses Amt seit 1928 innehatte. Er war auch mehrere Jahre lang Bürgermeister und Ehrenbürger von Ahrweiler. Nach seinem Tode führte Willi Gies als Hauptmann die Gesellschaft.

1970

Nach dem Ableben des langjährigen Hauptmanns Toni Jarre wählt der VWR Willy Gies zum Hauptmann.

1971

Patronatsfest im Alten Zunfthaus. Erstmals Amt für Bürgerschützen als Abendmesse um 19.30 Uhr (gemäß Beschluss Jahreshauptversammlung). Die Neuzugänge in den uniformierten Gliedern sind im 1. Jahr beitragsfrei. Der VWR kürt Hans Sattler zum König. Ein weiterer Kandidat wird schriftlich über Ablehnung informiert.
Großes Schützenfest. Fronleichnam: Wecken 5 Uhr, Abholung Offiziere-Hauptmann-König, Messe, Prozession, 16 Uhr Parade der Junggesellen, anschließend Festkommers, Ende 20.20 Uhr, König, Hauptmann und Offiziere werden nach Hause begleitet. Amtsgericht bestätigt die vom Verwaltungsrat am 24.4.67 beschlossene Satzungsänderung. Für Tambourcorps sollen die gleichen Uniformen angeschafft werden wie die Schützenglieder.

1972

JHV im Alten Zunfthaus. Gesellschaft beantragt beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit, um die steuerlichen Anerkennung der Beiträge zu erreichen. Auf Antrag von Willi Groß wird beschlossen, 2 Kandidaten zuzulassen, und zwar in der Reihenfolge der schriftlichen Anträge. Große Beerdigung. Schützenkönig Franz Schmitz, König von 1962-1965, und Wilhelm Schäfer (König 1965-1968) werden zur Grabe getragen.

1973

JHV – Peter Josef Monreal als Nachfolger von Georg Gundershausen (von Jan. 1965-29.3.1973) vom Verwaltungsrat zum neuen Schatzmeister bestimmt und der Jahreshauptversammlung vorgestellt. Beschluss: Ab sofort Ehrung der Mitglieder bereits nach 25jähriger Zugehörigkeit. Zurzeit hat die Gesellschaft 284 Mitglieder. Großes Schützentreffen in Koblenz. Auf Wunsch von Diözesanbundesmeister und Reg.-Präsident Heinz Korbach nahmen ca. 100 Mitglieder teil. Weinprobe Königsglied: Gustav Nischalke beschwert sich über zu geringe Beteiligung des Königsgliedes an offiziellen Anlässen, 10 DM Sonderbeitrag für Veranstaltungen u. Beerdigungen des KG. Franz Simons und Josef Schabo sowie Frau M.Groß sollen die Weinberge bearbeiten. Seit 1966 (seit 7 Jahren) fehlt Abrechnung des Winzervereins Ahrweiler.

1974

Auf der JHV werden die Beiträge neu geregelt. Elitecorps, Königsglied, Leutnantsglied DM 60, Hauptmannsglied , Oberleutnantsglied, Fähnrichsglied 35,- DM. Der Antrag des Handels, den Trinkzug auf Samstag zu verlegen (da Trinkzug bis morgens und Ladenöffnung am Montag) wurde abgelehnt. Großes Schützenfest mit Trinkzug, 135 Altärchen. König war Werner Dittmann. Ankauf Weinberg Forstberg für ca. 8,80 DM je m², nur möglich durch Auflösung sämtlicher Rücklagen. Neuaufnahme Königsglied 1x, Elitecorps 4x, Hautmannsglied 5x. Erst Verwaltungsrats-Beschluss vorbehaltlich Zustimmung der Glieder. Das Oberleutnantsglied ist seit 3 Jahren ohne Zugführer. Paul Winnen soll Rücktritt erklären, andernfalls soll Auflösung des Oberleutnantsgliedes erfolgen.

1975

JHV im Alten Zunfthaus. Durch Umlegungsverfahren wird dem Verkauf eines Grundstücks zugestimmt (2 Mitglieder aus jedem Zug wurden gewählt und entschieden mit dem VWR. Beschluss: Bei Beerdigung ab sofort schwarze statt weißer Hose. Um 1978 das 525-jährige Jubiläum zu feiern, wird bereits 1976 das nächste große Schützenfest gefeiert, deshalb Beitragserhöhung um 15 DM. Der Schatzmeister kritisiert schlechte Zahlungsmoral (im September erst 50% der Beiträge eingegangen. Verkauf des Weinbergs im Silberberg (jetzt B 267) an Straßenbauabteilung Mayen, Forderung DM 10,- je m². Weinprobe des Verwaltungsrats mit Damen bei Otto Schäfer.

1976

Patronatsfest im Alten Zunfthaus. Film vom Schützenfest und Trinkzug 1974. Der Liturgieausschuss verlangt, dass alle Gesellschaften in der Prozession gehen. Die Schützen lehnen dieses Ansinnen ab. Kompromiss: 1 Zug begleitet das Allerheiligste, das erste Mal 1976 das Hautmannsglied.
JHV im Alten Zunfthaus. Die Gesellschaft hat 330 Mitglieder: Königsglied 99, Elitecorps 55, Hauptmannsglied incl. Tambourcorps 51, Fähnrichsglied 41, Oberleutnantsglied 25, Leutnantsglied 59. Paul Winnen tritt als Offizier des Oberleutnantsgliedes zurück. Ernennung von Toni Johnen zum Offizier des Oberleutnantsgliedes. Am 15.12. stirbt Johnen an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
Der Weinberg im Silberberg wird für 7,50 DM pro m² und 16,95 pro Stock verkauft. Die Weinberge werden von Matthias Knieps und Josef Schabo bearbeitet. Nur Portugiesertrauben 36 Zeilen am Silberberg, 14 Zeilen im Daubhaus, 8 Zeilen auf Sonnenschein. König ist in diesem Jahr Dr. Franz Josten.

1977

Verlust des größten Weinbergs, eine Stiftung Wollschläger, am Silberberg durch eine neue Umgehungsstraße. Neuzukäufe und Anlage eines Weinbergs im Forstberg. JHV im Winzerverein Ahrweiler. Von 69 Teilnehmern waren 30 Mann vom Elitecorps, und nur 10 vom Königsglied. Albert Friedrich stellt den Antrag, wegen starkem Mitgliederzuwachs ab sofort in 3er Reihe (Königsglied schon lange in 3er Reihe) zu marschieren. Einführung von Dechant Hammes. Abholung durch die Gesellschaft am Niedertor. Neuer Offizier des Oberleutnantsgliedes wird Peter Palm.

1978

JHV im Stern. 77 Mitglieder anwesend. Dr. Franz Josten stiftet ein Zepter aus Ebenholz, Wappen, Beschläge und Beschriftung werden vom alten Zepter übernommen (brüchig geworden). Am Jahresende ist ein Vermögen von 4543,- DM + Wein 3200 l x 4,- = 12800,- + 11 Uniformen x 315,- 3465,- = 20808 DM vorhanden. Am 30. April findet der Diözesan-Schützentag in Trier statt. Teilnahme der Gesellschaft an Pontifikalamt, Umzug, Festversammlung in der Europahalle. Neuanlage des Weinbergs im Forstberg. Die Gesellschaft wird 575 Jahre alt. Erstellung einer Festschrift durch den Offizier des Leutnantsgliedes Albert Friedrich. Festkommers Freitag, Breitenbacher-Tirolerabend Samstag, sonst wie großes Schützenfest. Die Breitenbacher Schützenkompanie nimmt zum ersten Male am Ahrweiler Trinkzug teil. Neuer König wird Josef Reuter.

1979

Auf Initiative des damaligen Schützenkönigs Josef Reuter wurden erstmals nach über 150 Jahren wieder die Parade und ein Damenball am Freitag der Fronleichnamswoche eingeführt. Der Wein dafür wird zusätzlich eingekauft und mit geringem Aufschlag verkauft. Uraufführung des Films über das Jubiläumsschützenfest 1978. Am Jahresende hat die Gesellschaft 369 Mitglieder, damit den höchsten Bestand seit Bestehen erreicht. Die Beiträge werden neu festgelegt: Königsglied + Elitecorps + Leutnantsglied = 80,- DM, Hauptmannsglied + Oberleutnantsglied DM 50,-DM. 20-jähriges Bestehen Schützen Breitenbach.

1980

Ab dieser Zeit existieren keine Protokolle über Verwaltungsratssitzungen, weil der Chronist wegen Altersgebrechlichkeit seine Tätigkeit nicht mehr wahrnahm. Da die Mehrheit der damaligen Verwaltungsratsmitglieder zu Zeit noch lebt, sind wesentliche Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten und werden in der Chronik aufgeführt. JHV im Stern, 45 Mitglieder anwesend.

1981

Großes Schützenfest mit historischem Trinkzug. Schützenkönig war Dr. Otto Smolenski.

1982

Die Mitgliederzahl steigt auf 436. Gründung eines neuen Zuges, des Unterleutnantsgliedes. Erster Auftritt unter dem Leutnant Klaus Bruckner.

1984

Zum Abschluss seiner Königszeit organisiert Dr. Otto Smolenski eine Romfahrt und den Besuch aller dortigen Sebastianus-Kirchen. Gute Teilnahme und Bericht über diese Reise am Patronatsfest durch Dr. Otto Smolenski mit Lichtbildern. Schützenkönig wurde in diesem Jahr Prof. Dr. Bernhard Kreutzberg.

1985

Diözesan-Schützenfest in Ahrweiler. Pontifikalamt durch Bischof Hermann Josef Spital auf dem Marktplatz. Tausende von uniformierten Schützinnen und Schützen kamen nach Ahrweiler. Großer Festzug, der unter äußerst schlechten Wetterbedingungen litt. Mitgliederstand 454.

1986

Fahrt nach Köln zum Besuch des Erzbischofs Dr. Höffner. 180 uniformierte Ahrweiler Bürgerschützen, Junggesellenschützen und Aloisiusjungen fahren nach Köln, zunächst zum Oberbürgermeister mit Empfang im Gürzenich, dann gemeinsames Essen in der Sion-Brauerei und schließlich Besuch beim Erzbischof, der uns herzlich empfing. Unser Mitbringsel: ein Korb mit Büchern über Ahrweiler für die bischöfliche Bibliothek. Nach dem Tode von Studiendirektor Roth wieder regelmäßige Protokolle durch den designierten Chronisten Dr. Otto Smolenski.

1987

Der Verwaltungsrat diskutiert, ob in Zukunft zwei Kandidaten zum Schießen zugelassen werden. Mehrheitlich wird dieser Vorschlag im Verwaltungsrat verworfen. Kauf des Frühburgunder-Weinbergs Bachemer Steinkaul. Fünf Mitglieder der Schützengesellschaft werden in den Pfarrgemeinderat gewählt. Hans Fuhs wird vom Verwaltungsrat zum Leutnant des Leutnantsgliedes ernannt. Schützenkönig wurde Kurt Geller.

1988

Der Spielmannszug der St. Sebastianus-Schützengesellschaft wird als selbständiges Glied nunmehr weitergeführt, vorher war er dem Hauptmannsglied angeschlossen. Neuer Offizier wird Paul Knieps, gleichzeitig Tambourmajor. Der Offizier des Unterleutnantsgliedes Klaus Bruckner und der ehemalige Offizier Paul Winnen mussten zu Grabe getragen werden. Manfred Friedrich wird vom Verwaltungsrat zum Leutnant des Unterleutnantsgliedes ernannt. Goldene Bundesweinprämierung für schützeneigenen Wein.

1989

Endgültige Wahl von Dr. Otto Smolenski zum Chronisten und gleichzeitigen Schriftführer der Gesellschaft. Der amtierende Schützenkönig Kurt Geller wünscht sich einen Besuch in Trier. Ähnlich seiner beiden Vorgänger plant er ein Programm außerhalb der üblichen, traditionsgemäßen Feierlichkeiten des Ahrweiler Schützenfestes. Mit etwa 200 uniformierten Schützen, einschließlich Junggesellenschützen und Aloisiusjungen fährt man mit dem Omnibus nach Trier.
JHV Rücktritt des Hauptmanns Willy Gies (Nov. 1969 bis 19.2.1989). Werner Dittmann wird neuer Hauptmann (vorher Stellvertreter seit 1987). Über 250 Mitglieder waren anwesend. Die Ursulinen sind 150 Jahre in Ahrweiler. Die Schützen ehrten die Schwestern mit einem Aufzug. Die Satzung vom 10.5.1959 wurde geändert

1990

Das Leutnantsglied, neu gegründet im Jahre 1965, feiert sein 25. Jubiläum. Herausgabe einer Festschrift, zurzeit 100 Mitglieder, stärkster Zug der Ahrweiler Schützengesellschaft. Über die Größe der Züge wird im Verwaltungsrat diskutiert. In Zukunft möglichst nicht mehr als 120 Schützen pro Zug. Beginn der Diskussion über eine Satzungsänderung. Im Rahmen einer Umstrukturierung des Museums wird das seit 1928 bestehende Schützenzimmer aufgelöst. In diesem Jahr wurde der Schatzmeister der Gesellschaft Peter Josef Monreal Schützenkönig. Er führte die Neuerung ein, am Fronleichnamstag nach der Festversammlung abwechselnd alle Züge zu sich einzuladen.

1992

Das Königsglied gibt sich durch die Wahl eines Beirates und die Erarbeitung einer zuginternen Satzung eine neue Struktur. Das Königsglied wird fortan nach außen durch einen gewählten Sprecher vertreten.

1993

Nachdem Peter Palm neuer Schützenkönig durch Vogelschuss zweier Kandidaten geworden ist, wird als sein Nachfolger und Offizier des Oberleutnantsgliedes einstimmig Willi Busch gewählt. 1100-Jahrfeier in Ahrweiler auf dem Marktplatz, großer Zapfenstreich der Schützen mit 100 Fackelträgern. Der Fähnrich erhält eine Kette mit Schützensilber. 150-Jahresfeier des Elitecorps. Erstellung einer Broschüre. Anträge des Elitecorps und des Königsgliedes auf einen Vertreter im Verwaltungsrat werden abgelehnt.

1994

Die Diskussion, ob die ehemaligen Könige ihr Schild an allen Festtagen tragen dürfen, wird positiv entschieden. Eine neue Satzung des Königsgliedes wird verabschiedet. Rücktritt des Offiziers des Hauptmannsgliedes Otto Schäfer, Nachfolger Hermann-Josef Knieps. Restauration der alten Schützenfahne, die im Museum hängt. Die Stadtverwaltung übernimmt die Hälfte der Kosten. Das Elitecorps strukturiert sich – wie zuvor das Königsglied - neu. Es wird nach außen nunmehr durch einen gewählten Sprecher vertreten.

1995

Ausstellung des Ahrweiler Schützeninventars einschließlich vieler Leihgaben, insbesondere Silberkelche aus Familienbesitz nebst Uniformen, Fahnen und der Schützenkrippe vom Calvarienberg im Weißen Turm auf dem 2. Stock, zwei Räume. Einweihung mit schützeneigener Musikkapelle, Weinstand und Ansprachen seitens des Bürgermeisters, drei Vorträge, unter anderem des Geschäftsführers des Historischen Deutschen Schützenbundes, Herr Lewecke. Insgesamt 1700 Besucher in vier Monaten. Am Pfarrfest halten sechs Ahrweiler Schützen Wache im Chor der Laurentiuskirche bei den ausgestellten wertvollen Gegenständen.

1996

Der Tambourmajor Paul Knieps tritt zurück, an dessen Stelle wird vom Tambourcorps Bernd Sebastian zum Nachfolger gewählt und vom Verwaltungsrat ernannt. Nach dem Königsschuss von Gerhard Jakobs wird vom Fähnrichsglied Erich Monschau einstimmig zum neuen Fähnrich gewählt und ist Offizier im Verwaltungsrat.
Zur Heilig-Rock-Wallfahrt nach Trier fahren wir in einem Sonderzug, Teilnehmer 210, davon 100 vom Kirchenchor. Glänzende Repräsentation der Ahrweiler Schützen in Trier und viel Bewunderung seitens der Bevölkerung. Reparatur der St. Sebastianus-Figur, die 1932 von Herrn Dechant J. Dickopf wegen fehlenden religiösen Inhalts mit einer Märtyrerfigur des Bildhauers Thomann ausgetauscht wurde. Die Reparatur unternimmt Herr Holly aus Kruft. Stifter Familie Gerhard Jakobs. Die Figur ist heute im Schützenmuseum. Herausnahme aller schützeneigenen Gegenstände aus dem Magazin des städtischen Museums.

1997

Es wird beschlossen, dass Neuzugänge in unsere Gesellschaft nur dann möglich sind, wenn die Antragsteller mindestens drei Jahre in Bad Neuenahr-Ahrweiler gelebt haben. Das Tambourcorps erhält neue Kappen mit schwarzem Federbusch. Unser Schützenbruder Bernd Wirz stiftet für das Leutnantsglied eine Fahne, sie soll nach Beschluss des Verwaltungsrates aber nur an Fronleichnam und bei internen Anlässen getragen werden.

1998

Der Verwaltungsrat beschließt, dass künftige Könige unbedingt eine Residenz in der Innenstadt von Ahrweiler haben müssen. Abmahnung eines Schützenbruders wegen schlechten Benehmens. Der Verwaltungsrat soll im schwarzen Anzug zum Zapfenstreich (zum Großen Zapfenstreich zusätzlich mit Zylinder) erscheinen.
Die Kreissparkasse will neue Federbüsche in Rot für das Tambourcorps stiften. Die Reihenfolge der Züge beim Trinkzug soll wechselnd stattfinden. Beim Opfergang in der Kirche und auch in der Stadt werden, wenn möglich, nunmehr die Ahrweiler Schützen in 4er-Reihen gehen. Diskussion über die Inanspruchnahme des neuen Bürgerzentrums. Die Diskussion über eine Glockenspende für die Laurentius-Kirche beginnt.
Beginn der Vorbereitungen zum 600-jährigen Stiftungsfest. Tod von Rektor Schneider, Calvarienberg, großer Freund der Aloisiusjugend und auch der Schützengesellschaften. Am 30. August 1998 wird im Verwaltungsrat einstimmig beschlossen, die Glocke bei der Firma Mark in Brockscheid für 68.000,- DM einschließlich der Nebenkosten gießen zu lassen. Die Glocke soll durch Spenden der Schützenbrüder finanziert werden. Unsere Gesellschaft stellt mehrere große Fotografien aus unserem Schützenalltag in Krakau bei den europäischen Schützenausstellungen aus. Beginn der Diskussion über eine Statutenneuregelung. Die Sprecher des Königsgliedes und des Elitecorps werden Mitglieder des Verwaltungsrates. König in diesem Jahr wurde Jochen Ulrich.

1999

Das Königsglied darf nunmehr durch seinen Sprecher Dr. Christoph Smolenski eine Kette tragen und ein entsprechendes Schild, die Kosten werden vom Königsglied getragen. Der bisherige Chronist Dr. Otto Smolenski tritt aus Altersgründen zurück, es wird auf seinen Vorschlag einstimmig Rektor Hans-Georg Klein von der Jahreshauptversammlung gewählt. Er ist damit das erste von der JHV demokratisch gewählte Mitglied des VWRs. Klein wird allerdings nunmehr die Bezeichnung Chronist und Schriftführer tragen, er ist nämlich ab sofort für den aktuellen Schriftverkehr der Gesellschaft verantwortlich, den bisher der Hauptmann und Schatzmeister führten. Der Archivar Prof. Dr. B. Kreutzberg erhält vom Chronisten alle Ergebnisse, die älter als fünf Jahre sind. Beide sollten sich gegenseitig verstehen und ggf. abstimmen und treffen.
Unser Schützenbruder Landrat Joachim Weiler ist plötzlich und unerwartet verstorben. Zahlreiche Schützen gaben ihm in seiner Heimat in Rheinhessen das letzte Geleit. 
Besuch bei der Glockengießerei in der Vulkaneifel zum Guss der neuen Glocke. Eine besondere Kleidung für den Sprecher des Elitecorps wird nicht gestattet. Er soll zukünftig genau wie Offiziere anderer Züge gekleidet sein. Im Hinblick auf die Vergrößerung der Schützengesellschaft wird die Höchstzahl von Zugmitgliedern auf 100 festgesetzt, im Ausnahmefall (wie im Leutnantsglied) auf 120. Es muss ein neuer Zug gegründet werden, der laut Beschluss den Namen Jägercorps tragen soll. Als Zugführer wird Stefan Kurth, früher König und Hauptmann der Junggesellen, ausersehen, der auch zustimmt und vom Jägercorps bestätigt wird. Im Jahre 1999 treten sie das erste Mal auf, zunächst mit 16, später mit sehr schnell ansteigenden Mitgliederzahlen. Der Zugführer soll amtlich bestätigte Waffensachkunde besitzen, um das Salutschießen mit seinen Zugbrüdern ordnungsgemäß auszuführen. Er verfügt jetzt über 12 Salutgewehre, die in unserer neuen Heimstatt in der alten Stadtwache im vorschriftsmäßigen Stahlschrank aufbewahrt werden. Als zusätzliches Attribut tragen die Schützen dieses neuen Zuges eine Patronentasche.
Wichtige Jahreshauptversammlung mit Neufassung der Satzung. Neu ist, dass der Verwaltungsrat sich nicht mehr selbst ergänzt, sondern dessen Mitglieder von der Jahreshauptversammlung auf zehn Jahre gewählt werden. Ferner wird festgeschrieben, dass sich die Mitglieder der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft verpflichten, die christliche Weltanschauung zu verfechten und altüberlieferte Traditionen fortzusetzen.
Bundesschützenfest in Mayen. Teilnehmerzahl 210 mit Junggesellen und Aloisiusjungen und insgesamt drei Musikkapellen in Uniform. Glänzender Auftritt der Ahrweiler Schützen. Großer Jubel der Bevölkerung beim Durchmarsch. Mit großem Abstand bestes Bild in Marschordnung, Disziplin und Uniformierung, absolut die Nummer 1 des Festbildes. Dies hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass wir danach zur Ausrichtung des Bundesschützenfestes aufgefordert wurden.

2000

Patronatsfest erstmals im neuen Bürgerzentrum auf dem Markt. Gute Annahme, kritisiert wird die Geräuschkulisse, gelobt wird der Tabakrauchabzug. Erstmals wird beim Hochmeister angefragt, ob er die Schirmherrschaft im Jahr 2003 übernimmt. Diese Anfrage soll aber nochmals wiederholt werden. Die Einrichtung des Schützenmuseums zieht sich über mehr als ein Jahr hin. Ankauf eines Eichenarchivschrankes, auch einer zweiten Pultvitrine, die erste in unserem Besitz musste repariert werden. Schenkung vom Calvarienberg, großer Glasschrank mit 160 Krippenfiguren, hergestellt von der Klasse 7a des Calvarienbergs. Anschaffung von vier Vitrinen à 300,- DM und verschiedene, weniger kostspielige Museumsmittel.
Beim Besuch des Bischofs Hermann Josef Spital spielen die Bürgerschützen nach dem Hochamt ein Ständchen. Erich Monschau führt als Erstes die malerischen Arbeiten im Schützenzimmer und Sitzungszimmer des Verwaltungsrats aus. Die Junggesellen beginnen ebenfalls ein kleines Büro in der alten Stadtwache im 1. Stock einzurichten. Die Junggesellen beteiligen sich an den Unkosten mit einem Drittel.
Alle Museumsgegenstände werden aus dem Hause Kreutzberg durch Hilfe junger Schützen in mehreren Fahrten in mehreren Wochen in das neue Museum gebracht. Erste kleinere Gruppen können zur Zeit des Schützenfestes wie geplant das neue Museum besuchen.
Manfred Friedrich tritt als Offizier des Unterleutnantsgliedes aus persönlichen Gründen zurück, als sein Nachfolger wird Harry Müller einstimmig gewählt. Mit König Herbert Engel waren wir im Herbst zu einer Messe nach Maria Laach mit etwa 200 Schützen. Sehr würdiger Verlauf des Aufmarschs bis zur Abtei. Außerordentliche Würdigung im Gottesdienst mit Beteiligung unseres Kirchenchors. Anschließend Empfang beim Abt und dann Fahrt zur Vulkanbrauerei nach Mendig. Dort mehrere Stunden bei frischem Bier und rustikalen Speisen in froher Runde. Anschließend Rückfahrt mit dem Omnibus. Musikalische Unterhaltung durch die Schützenkapelle Luxem.
Stets regelmäßige Sitzungen von inzwischen 6 Ausschüssen, die von Jochen Ulrich geleitet werden, um unser Jubiläum im Jahre 2003 vorzubereiten. Der Historische Deutsche Schützenbund in Leverkusen beschließt, dass im Jahr 2007 in Ahrweiler das große Bundesfest stattfindet. Im November besuchen ca. 100 Schützen die Glockengießerei Brockscheid, um beim Guss der 40 Zentner schweren Schützenglocke mit dabei zu sein.

2002

Offizielle Einweihung des Schützenmuseums in Anwesenheit des Bürgermeisters, des Verwaltungsrates und der Honoratioren in der Alten Stadtwache. Einen Monat später, im Mai 2002, Museumsnacht erstmals auch im Schützenmuseum in Ahrweiler, ca. 1900 Besucher zwischen abends 20 Uhr und nachts 0.10 Uhr. Große Akzeptanz des Schützenmuseums.

2003

Die Ahrweiler Schützen feiern ihr 600jähriges Bestehen. Am 24. Und 25. Mai wird das Fest in prächtiger Weise gefeiert. In der Innenstadt von Ahrweiler findet ein großer mittelalterlicher Markt statt, der Tausende von Besuchern aus nah und fern anzieht. Schon am Freitag, dem 23. Mai findet ein Aufzug der Sebastianus-Schützen statt. Abends um 23 Uhr ist ein Großer Zapfenstreich. Am 24. Mai wird in einem feierlichen Zug die neue Schützenglocke eingeholt und auf dem Marktplatz durch Dechant Josef Mettel im Auftrag des Bischofs geweiht.

Sie trägt folgende Inschrift: ZU EHREN DES HL. SEBASTIAN - GESTIFTET VON DER ST.SEBASTIANUS-BÜRGER-SCHÜTZENGESELLSCHAFT AHRWEILER ZUM 600-JÄHRIGEN JUBILÄUM - Rückseite: 1403 - 2003 - Euro- DM - Stadtsiegel - GEGOSSEN VON DER EIFLER GLOCKENGIESSEREI HANS AUGUST MARK UND CORNELIA CHARLOTTE MARK-MAAS IN BROCKSCHEID IM HEILIGEN JAHR 2000

Dabei sind alle drei Schützengesellschaften Ahrweiler und die Schützenkompanie Breitenbach, danach großer Festball im Bürgerzentrum. Am Sonntag, dem 25. Mai, ziehen alle Ahrweiler Schützen und viele Gastverein auf zum Pontifikalamt auf dem Marktplatz mit Weihbischof Leo Schwarz. Um 15.30 Uhr findet unter großer Beteiligung der Festzug durch die Altstadt statt. Zum Anlass des Jubiläums gibt die Gesellschaft ein Seelenbuch heraus, in dem alle Mitglieder seit Beginn aufgelistet sind. Zum Jubiläum stiftet der Ortsvorsteher Horst Gies ein neues, ledergebundenes Seelenbuch, in das sich zukünftig wieder alle neuen Mitglieder handschriftlich eintragen.
Am 22. Juni großes Schützenfest. Neuer König wird der ehemalige Bürgermeister Edmund Flohe. Nach dem begeisternden Empfang durch die Bevölkerung am Ahrtor findet später der historische Trinkzug bis zum frühen Morgen statt.
In diesem Jahr tritt Hauptmann Werner Dittmann aus Altersgründen zurück. Der VWR ernennt ihn aus Dankbarkeit zum Ehrenhauptmann. Gemäß der neuen Satzung wird der bisherige Oberleutnant Willi Busch als erster Hauptmann in Urwahl zum neuen Hauptmann gewählt. Am 12. Oktober führen die Ahrweiler Schützen mit einer starken Abordnung nach Köln. Anlass war die 75-Jahr-Feier des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Pontifikalamt im Dom, anschließend Festumzug durch Köln, starke Beachtung der Ahrweiler Schützen wegen ihres geschlossenen Auftretens. Oberleutnant Hermann Josef Knieps tritt aus Krankheitsgründen von seinem Amt zurück.

2004

Edgar Flohe wird auf Vorschlag des Hauptmannsgliedes von der JHV zum neuen Zugführer gewählt. Prof. Dr. Bernhard Kreutzberg gibt sein Amt als Museumsleiter aus Krankheitsgründen an Herbert Engel ab. Ebenso tritt er als Archivar der Gesellschaft zurück. Dieses Amt übernimmt der Chronist in Personalunion. Der Weinberg am Karlskopf wird ausgeschlagen und neu mit Spätburgundertrauben angelegt. 800-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde. Traditioneller Weise wird der Bischof am Niedertor von den Schützen abgeholt und zur Pfarrkirche geleitet. Reiner Bauer richtet im Auftrag des VWRs eine Internetseite www.ahrweiler-buergerschuetzen.de ein. Vom Restgeld der Glocke (ca. 1400 €) wird eine Messgewand mit dem Motiv des hl. Sebastian gestiftet. Tambourmajor Bernd Sebastian stirbt plötzlich und unerwartet. Große Beerdigung. Die Archivalien der Gesellschaft werden aus dem Haus Kreutzberg zur Alten Stadtwache transferiert und ordnungsgemäß untergebracht. Die einzelnen Ausschüsse für das Bundesfest 2007 nehmen ihre Arbeit auf. In Koblenz verstirbt unser Schützenbruder Heinz Korbach, ehemaliger Landrat des Kreises Ahrweiler und ehemaliger Regierungspräsident des Regierungsbezirkes Koblenz. Korbach war auch viele Jahre Diözesanbundesmeister. Die Ahrweiler Schützen beteiligten sich in großer Zahl an seiner Beerdigung.

2005

Nach langer Krankheit, aber unerwartet starb Fähnrich Erich Monschau. Große Beerdigung. Die JHV wählt Heinz Kelter zum neuen Fähnrich und Jürgen Schmitz zum neuen Tambourmajor. Ca. 100 Schützen aus Ahrweiler nehmen am europäischen Schützenfest im Mayen teil. Stark beachteter Auftritt, beachtliches Presseecho für Ahrweiler. Nunmehr sind alle Ausschüsse für das Bundesfest besetzt und arbeiten auf vollen Touren:
Der Hauptmann teilte mit, dass nunmehr alle Ausschussvorsitzenden bestellt sind: 1.Verkehrslenkung Peter Krämer, 2.Finanzausschuss – Zelt- u. Ausschankvergabe, Schausteller Peter Josef Monreal, 3.Genehmigungen/Korrespondenz Hans-Georg Klein, 4.Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Jochen Ulrich, 5.Allgem. Organisation/Arbeitskommandos Heinz Kelter, 6. Ausschmückung u. Beflaggung Edgar Flohe, 7.Gottesdienste Werner Surges, 8.Kranzniederlegung/Zapfenstreich Jürgen Schmitz, 9.Festabend/Veranstaltungen Horst Gies, 10.Schießwettbewerbe Axel de Hesselle, 11.Festzug Sonntag Winfried Raths, 12a. Empfang durch Kreis Freitag 17 Uhr Kreisverwaltung 12b. Empfang der Stadt Samstag 18 Uhr Stadtverwaltung.

Nach Ablauf der Meldefrist am 31. Dezember hat sich noch kein Kandidat für die Königswürde gemeldet.

2006

Schützenbruder Kurt Pantenburg, vom VWR gekürt, schoss den Vogel von der Stange. Der Trinkzug nahm folgenden Verlauf: Niederhut, Kistenmarkt, Marktplatz, Altenbau, Johanniswall, Oberhut, Markt, Ahrhutstr. Die Seitengässchen Adenbachhut, Rausch, Steinfelder Gasse und Plätzerstr. entfallen für dieses Mal. Zur Vorbereitung auf das Bundesfest 2007 in Ahrweiler besuchten die Ahrweiler Schützen in stattlicher Zahl das Bundesfest in Kaarst. Wir hinterließen einen starken Eindruck, auch im Film des WDR. Einen weiteren großen Verlust mussten die Schützen durch den Tod des ehemaligen Schützenkönigs Prof. Dr. Bernhard Kreutzberg hinnehmen. Er wurde unter großer Beteiligung der Schützenbrüder auf dem Ahrtorfriedhof zu Grabe getragen.

2007

Im Mai besuchten wir die 75-Jahr-Feier des Bezirks in Remagen. Obwohl die Anzahl der Ahrweiler Schützen nicht sehr groß war, stellten wir die weitaus stärkste Mannschaft. Vom 14.-16. September Bundesfest des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Ahrweiler. Insgesamt waren ca. 28 000 Schützen aufmarschiert. 

Festablauf: 

Freitag, den 14. September - 16.30 Uhr: Empfang der Bundesleitung und der geladenen Gäste in der Kreisverwaltung Ahrweiler, Gastgeber: Landrat Dr. Jürgen Pföhler - 18.00 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Laurentius, anschließend Kranzniederlegung am Ehrenmal am Ahrtor - 19.15 Uhr: Großer Zapfenstreich auf dem Marktplatz, Bürgerschützen-Tambourcorps und Tambourcorps der Junggesellen mit der Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler, Kommando Hauptmann Willi Busch - 20.00 Uhr: Ahrweiler Abend gesponsert von der Apollinaris GmbH, Festzelt am Ahrtor, Tanzabend mit Weinprobe, Stimmungsorchester „Rhein-Ahr-Spatzen“, Showtanzgruppe Ahrweiler Madl´s, Showband „Botze-dresser aus dem Brohltal, Die Weinmajestät, die Burgundia der Rotweinmetropole Ahrweiler, präsentiert als Besonderheit eine köstliche Weinprobe der schützeneigenen Weine.
Samstag, den 15. September - 8.30 Uhr: Beginn der Schießwettbewerbe in der Schießhalle Lantershofen - 11.00 Uhr: Frühschoppenkonzert im Festzelt vor dem Ahrtor mit den Musikfreunden Lantershofen - 14.30 Uhr: Demonstrationsvogelschuss mit der Armbrust, Festplatz vor dem Ahrtor - 16.00 Uhr: Platzkonzert mit Fahnenschauschwenken, Marktplatz - 17.00 Uhr: Proklamation der Sieger auf dem Marktplatz, Einmarsch der Bundesstandarte und der Ehrengäste, Überreichung der karitativen Ehrenpreise, Rückgabe der Bundesstandarte vom Bürgermeister der Stadt Kaarst an den Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein, Übergabe der Bundesstandarte an den Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Dr. Hans Ulrich Tappe. Jochen Ulrich wird für ein Jahr Träger der Bundesstandarte. Bekanntgabe der Sieger aus den Schießwettbewerben - 18.00 Uhr: Empfang der Bundesleitung und der geladenen Gäste im Museum Römervilla, Gastgeber: Bürgermeister Dr. Hans Ulrich Tappe - 20.00 Uhr: Fest- und Showabend der Kreissparkasse, Festzelt vor dem Ahrtor, Einzug der Fahnen und Standarten, Begrüßung durch den Hauptmann Willi Busch, Ehrung der Könige durch den Hochmeister, Überreichung von Geschenken und Präsenten, Ehrentanz, Musikalische Gestaltung: Show- und Tanzband „Les Bermudas“ aus Ahrweiler, Kult-, Rock-, Kölsch-band „Bläck Fööss“ aus Köln.
Sonntag, den 16. September - Ab 8.00 Uhr: Eintreffen der Teilnehmer . 9.45 Uhr: Pontifikalamt im Ahr-Stadion, Hauptzelebrant Bischof Dr. Marx (Trier), Segnung der Insignien und Übergabe an die Diözesan- und Bundessieger 2007, Musikalische Gestaltung: Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler, Anschließend Ansprache des Schirmherrn Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert - 11.45 Uhr: Großer Festzug durch Ahrweiler, Abnahme des Vorbeimarsches durch Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg an der Ehrentribüne auf dem Marktplatz - 12.30 Uhr: Festausklang
Das Fest war, nach einer Woche Regen, durch schönes Wetter in hervorragender Weise gelungen. Die vielen Gäste waren von der Atmosphäre der mittelalterlichen Stadt begeistert. Einer der Höhepunkte war zweifellos die gelungene Inszenierung des Großen Zapfenstreichs auf dem Marktplatz. Ein weiter Höhepunkt war der Festumzug am Sonntag. Die Ahrweiler Schützen traten mit ungefähr 600 Mann an. Traditionsgemäß zogen sie unter dem Gewehr auf, während andere Schützen bei solchen Gelegenheiten mit einem Blumenstrauß oder einem Ziertuch winkend durch die Straßen ziehen. Das militärische Ambiente der nicht-schießenden Ahrweiler Schützen wird dadurch gemildert, dass sie immer mit einem „Gewehrsträußchen“ aufziehen. Einziger Wermutstropfen war die lieblose und von wenig Sachkenntnis getragene Übertragung des SWR. 

Der langjährige Offizier Hans Fuhs tritt aus Altersgründen zurück. Das Leutnantsglied schlägt den Schützenbruder Ralf Wershofen zum Nachfolger vor.

2008

Die Jahreshauptversammlung wählt Ralf Wershofen zum neuen Leutnant des Leutnantsgliedes. Im April fuhren ca. 45 Schützen zur Diözesan-Wallfahrt mit nach Trier. Das schöne Fest litt sehr unter den Wetterunbillen. Ein Abordnung Ahrweiler Schützen nahm auch am Bundesfest in Beverungen teil. Beim Königsessen weigert sich der Schatzmeister – obwohl es so abgesprochen war – die Tischrede zu halten. Der Hauptmann findet dieses Verhalten als skandalös. Nach Ablauf der Meldefrist am 31. Dezember hat sich noch kein Kandidat für die Königswürde gemeldet, selbst in den ersten Monaten des kommenden Jahres steht die Gesellschaft noch ohne Bewerber da.

2009

Nach langer, durch sein Alter bedingte Krankheit, verstarb unser ehemaliger König und langjähriger Chronist Dr. Otto Smolenski. Große Beerdigung. Der Hauptmann hat Schwierigkeiten, einen Königskandidaten zu finden. Der Chronist ist bereit, das Amt zu übernehmen, allerdings knüpft er einige Bedingungen an die Kandidatur:

  1. Die Kandidatur darf vor dem Königsschuss nicht bekannt gemacht werden. Da normaler-weise der gesamte VWR den Kandidaten kürt, ist eine Geheimhaltung schwierig.
  2. Die Kosten sind in den letzten Jahren übermäßig gestiegen. Der Chronist besteht auf einer Rückführung der Verpflichtungen des Königs auf das Wesentliche. Nachdem der Hauptmann das Problem im VWR unterbreitet hat, legt der VWR die Kür vertrauensvoll in die Hände des Hauptmanns.

Beim Schützenfest schießt der zeitige Chronist Hans-Georg Klein unter dem Jubel der überraschten Bevölkerung und der unvorbereiteten Schützenbrüder den Vogel. In einer ungewöhnlich kalte Juninacht ziehen die Schützen zum Trinkzug auf. Die Kälte hat der Freude keinen Abbruch getan. Der neue König erklärt den Schützenbrüdern in der Festversammlung am Fronleichnamstag seine Pläne mit der Rückführung der Verpflichtungen des Königs:

  1. Nach dem Trinkzug findet keine Einladung an die Schützenbrüder mehr statt.
  2. Die Einladungsliste zum Königsessen wird zurückgeführt.
  3. Am Fronleichnamstag nach der Festversammlung werden nur noch Königsglied und Elite-corps für eine Stunde zum König eingeladen.
  4. Vor dem Aufmarsch am Freitag findet keine Einladung statt.
  5. Nach dem Damenabend wird der König heimgebracht. Eine weitere Einladung zum König
    unterbleibt.

Das uralte Problem (s. 1908 oder 1911) muss immer wieder aufgearbeitet werden, sonst ist es in der Tat schwierig, einen Kandidaten zu finden. Ende Juli fuhren einige Schützenbrüder mit der neuen Majestät zur 50-Jahr-Feier der Schützenkompanie Breitenbach. Am 4. Oktober verschied der langjähriger Schatzmeister der Gesellschaft, Peter Josef Monreal, nach schwerer Krankheit. Große Beerdigung. Der Kassenprüfer Jürgen Knieps wird vom VWR mit der Führung der Geschäfte beauftragt.

2010

Dem diesjährigen Patronatsfest ist eine kurze Generalversammlung vorgeschoben worden. Auf Vorschlag des VWR wählt die Generalversammlung Jürgen Knieps aus dem Oberleutnantsglied zum neuen Schatzmeister. Die Wahl musste vorgezogen werden, weil die Kassenführung durch die lange Krankheit des verstorbenen Schatzmeisters sehr im Rückstand war. Der König Hans-Georg Klein gibt seinen Rücktritt vom Amt des Chronisten bekannt und schlägt als Nachfolger Peter Diewald aus dem Oberleutnantsglied vor. Die JHV wählt Peter Diewald zum neuen Chronisten und Schriftführer. Hans-Georg Klein behält aber weiter das Amt des Archivars. In den bislang von den Junggesellen benutzen Raum richtet er ein Archiv ein, das bisher auf dem Speicher wegen der großen Temperaturunterschiede nur unzulänglich untergebracht war. Dazu wird ein neuer, großer Wandschrank gebaut. Die beiden ältesten Archivalien, das Seelenbuch von 1655 und das zweite Seelenbuch von ca. 1820 werden von einer Buchrestauratorin fachmännisch restauriert. Da das zweite Seelenbuch im zweiten Weltkrieg in einem Keller unter Koks versteckt worden ist, war es sehr verpilzt und viele Seiten sind unlesbar geworden. Es blieb nur, den Pilzbefall zu stoppen.

2011

Unter großer Anteilnahme seiner Schützenbrüder und der gesamten Bevölkerung wurde der ehemalige Oberleutnant und Schützenkönig Peter Palm zu Grabe getragen. Im November konnten Hauptmann und König Horst Gerhard als 700. Mitglied der Gesellschaft begrüßen. Der Verwaltungsrat ernennt Pastor Jörg Meyrer zum Präses der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft.

2012

Glanzvolles Patronatsfest. Der neuen Präses Jörg Meyrer hält den Festvortrag, in dem er seine Aufgaben als Präses vorstellt. Am 14. April nahmen Bürgerschützen und Abordnungen der Junggesellenschützen und Aloisiusjungen an der Heilig-Rock-Wallfahrt teil. Die Schützen reisten mit fünf Bussen nach Trier. Der Tag begann mit einem Pontifikalamt in St. Paulin, das von unserem ehemaligen Kaplan Weihbischof Dr. Helmut Dieser gehalten wurde. Danach marschierten die Schützen in einem glanzvollen Zug von St. Paulin zum Dom zur Verehrung des Hl. Rockes. Am Nachmittag fand auf der Palastwiese noch eine sehr emotionale Andacht statt. Sie wurde von unserem Präses Jörg Meyrer gestaltet. Der Tag klang für alle Schützen in der Brauerei in Mendig aus, das alles in einem abgewandelten Satz des hl. Benedikt: „Bete und feiere!“

Am 29. April feierte unser Mitglied, der Bezirks-Bundesmeister Siggi Belz, in Heimersheim seinen 60. Geburtstag. Die amtierende Majestät Hans-Georg Klein gratulierte ihm im Namen der St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft Ahrweiler mit einem Weinpräsent.

Am Vorabend des großen Schützenfestes verabschiedete die Gesellschaft die scheidende Majestät Hans-Georg Klein mit einem Großen Zapfenstreich auf dem Ahrweiler Marktplatz. Bemerkenswert war das gemeinsame Auftreten den Tambourcorps der Bürgerschützen und Junggesellenschützen. Am darauf folgenden Sonntag erlegte Edgar Flohe, bisher Oberleutnant des Hauptmannsgliedes, mit dem 48. Schuss den Königsvogel. Es folgte ein harmonischer Trinkzug. Im Herbst feierte die St. Laurentius-Junggesellen-Schützengesellschaft ihr 400jähriges Bestehen. Die Bürgerschützen beteiligten sich an allen Veranstaltung. Zum Abschluss fand ein Festzug unter großer Beteiligung der Sebastianer statt.

2014

72 Junggesellen- und Bürgerschützen besuchten am ersten August-Wochenende die befreundete Schützenkompanie in Breitenbach. Bürgerkönig Edgar Flohe und Junggesellenkönig Sven Stadtfeld bestritten mit ihren Mannen ein schönes aber auch strammes Programm, welches die Breitenbacher Schützenkompanie anlässlich ihres 55. Bestehens zusammengestellt hatte. Der ehemalige Hauptmann und König der Junggesellen Jochen Ulrich wurde mit dem "Ehrenkranz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien" für seine Jahrzehnte langen Beziehungen und Verbindungen zwischen Ahrweiler und Breitenbach ausgezeichnet. Es handelt sich hierbei um die höchste Auszeichnung des Bundes der Tiroler Schützen für Förderer und Gönner, die nicht Mitglieder einer Kompanie des Bundes der Tiroler Schützenkompanien sind.

2015

Großes Schützenfest mit historischem Trinkzug. Schützenkönig wird der amtierende Hauptmann Wilhelm Busch.

2016

Das Patronatsfest 2016 wird dazu genutzt, eine außerordentliche Generalversammlung abzuhalten. Auf Vorschlag des VWR wird der bisherige Schatzmeister Jürgen Knieps durch geheime Wahl mit großer Mehrheit zum neuen Hauptmann gewählt. Die im März folgende Jahreshauptversammlung bestimmt Kreissparkassendirektor Dieter Zimmermann zum neuen Schatzmeister.

Öffnungszeiten

Die Öffnung des Schützenmuseums erfolgt nach Terminvereinbarung.

Sonderausstellungen werden in der Presse und auf unseren Internetseiten veröffentlicht!

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